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Veranstaltung

“Es ist schon erstaunlich, wie schmerzfrei manchmal gebaut wird.“

Die herausstechende Änderung auf dem Branchentreff: Diesmal wurde das Publikum bei den Vorträgen mit einbezogen. Schon Prof. Sieberath wagte in seinem Einführungsvortrag das Experiment mit dem Smartphone: Via App hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, ihre Meinung zum bestimmten Fragen zu äußern. Die dann gewonnenen Erkenntnisse: Die Nachhaltigkeit ist bei den Teilnehmern ein Thema, und einbruchhemmende Produkte sind für rund 2/3 der Besucher ein Thema. Im Nachhinein betrachtet, ein noch ausbaufähiges und interessantes Tool auf den Fenstertagen – schön wäre es, wenn die Abfrageergebnisse auch im Nachhinein in der App abrufbar wären.

Rund 900 Teilnehmer verfolgen den Eröffnungsbeitrag von Prof. Sieberath - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Rund 900 Teilnehmer verfolgen den Eröffnungsbeitrag von Prof. Sieberath - Daniel Mund / GLASWELT
In seinem Eröffnungsvortrag ging Prof. Sieberath auf wichtige Meilensteine in der Geschichte des Fensterinstitutes in Rosenheim ein. Für ihn ist klar, dass wichtige Themen immer wieder in der Agenda erscheinen - besonders wenn wir es mit Megathemen wie die Sicherheit und Energieeffizienz oder die globalisierte Bevölkerung zu tun haben.

Was das Institut von Anbeginn angetrieben hatte, war der Anspruch, die Qualität von Fenstern und Bauelementen allgemein zu sichern und zu verbessern. Und auch jetzt noch ist „es schon erstaunlich, wie schmerzfrei manchmal gebaut wird“, bedauerte Prof. Sieberath mit einem Hinweis auf die Berichte der ift-Sachverständigen aus dem Markt.
Was das Qualitätsbewusstsein angeht, wies der Institutsleiter darauf hin, dass man nur Kunden zufrieden stellen könne, wenn auch wirklich die gesamte Qualitätskette berücksichtigt wird. „Die Zulieferprodukte, die Fertigung und die Montage haben wir recht gut im Griff. Nachholbedarf gibt es aber bei der Vor- und Nachsorge in dieser Qualitätskette.“

Der Blick über den Tellerrand

Nach einem vollgepackten Vortragsmarathon am ersten Veranstaltungstag lieferte der Klimaforscher Mojib Latif dann noch als krönenden Abschluss den Blick über den Tellerrand unserer Branche. Sein Aufruf an die Politik („Wir haben kein Erkenntnis-Problem, sondern ein Handlungs-Problem!“) hat der Träger des prestigeträchtigen Deutschen Umweltpreis verbunden mit der Hoffnung, die „Kurve noch zu kriegen“: „Wir haben es selbst in der Hand, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen wie von der Staatengemeinschaft Ende 2015 in Paris vereinbart. Dazu bedarf es des Umbaus der Weltwirtschaft in Richtung der Erneuerbaren Energien noch in diesem Jahrhundert und einer globalen Energieeffizienzoffensive.“

Am bayrischen Festabend dann die nächste Überraschung: statt zünftige Volksmusik gab es Rock vom Feinsten von „the cube“ - einer Formation, die sich komplett aus der Branche gebildet hatte – featuring Winfried Heusler. So hatte man beispielweise die Gelegenheit, Prof. Dr. Heusler, der wenige Stunden vorher noch mit Anzug und Krawatte über die Zukunftsperspektiven im Fassadenbau berichtete, erneut in Lederjacke und T-Shirt an der Gitarre zu erleben.

Ein Vor-Ort-Bericht von Daniel Mund