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Fundstück

Bewegtes Markisenkunstwerk von Renson

Das siebengeschossige, zweifach leicht geknickte Gebäude des Studentenwohnhauses Aspholz in Zürich bietet in 30 Wohnungen und 11 Studios Platz für 332 Studierende und ist damit das größte Studentenwohnhaus Zürichs. 

Die Idee, die großen Markisen-Flächen als Leinwände für Kunst zu nutzen, funktioniert dann wirkungsvoll, wenn es gelingt, diese auch zuverlässig glatt und sturmfest zu spannen. Besondere Schwierigkeit dabei war, dass die Markisen nicht vor Fenster, sondern vor offene Loggien gebaut sind. Renson, einer der führenden Anbieter von Sonnenschutzsystemen, löste diese Aufgabe mit der Senkrechtmarkise Fixscreen - sie ist für Windgeschwindigkeiten bis zu 130 km/h geprüft. 

Neben den rein mechanischen Eigenschaften spielte bei der farbigen Beschichtung die gewählte Tuchart eine große Rolle. Einerseits sollte das Tuch vor Sonne schützen, aber auch Licht durchlassen, damit es in den Loggien im Sommer nicht zu dunkel wird. Dazu sollte es farbig behandelbar und die Farbigkeit außen wie innen exakt beeinflussbar sein. Als Basis für die farbig gestaltete Westseite des Gebäudes wurde das Polyestertuch Soltis 86 in Weiß gewählt. Das weiße Tuch ist zu 86 % geschlossen. Der Transmissionsgrad des Sonnenlichts liegt im Gegenzug bei 14 %, wodurch die Senkrechtmarkise bei Sonne angenehm abdunkelt, aber dennoch von innen nach außen durchsichtig ist.

Diese für Senkrechtmarkisen bekannte Transparenz nutzt die Künstlerin, um das Farbenspiel der Außenseite mit einem weiteren Farbenspiel der Innenseite zu überlagern. Dafür wurden die Markisen auch von innen farbig mit einem anderen, variierenden Farbenmuster beschichtet. Für die Bewohner entsteht daraus, von außen nicht erkennbar, eine Farbüberlagerung. Die Farbmuster der Markisen werden von innen betrachtet noch komplexer, vielfältiger und reizvoller.

Das maximal vollkommene Kunstwerk entsteht, wenn alle Markisen des Gebäudes gleichzeitig heruntergefahren sind. Weil dies aber nur sehr selten geschehen dürfte, wird sich diese bewegte Kunst nur wenigen und aufmerksamen Betrachtern in Vollendung präsentieren. Fazit: Bitte diese Markisen genau beobachten.

Mehr über das Objekt und die Markisendetails lesen Sie in der Juniausgabe der GLASWELT.