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Fundstück

Smart Homes werden smart geöffnet - vom Einbrecher!

Das plusminus-Team hat Sicherheit zum Nachrüsten für die Haustür bestellt. Dabei hat man einen smarten Funk-Türschlossantrieb im Internet geordert, der einfach auf ein herkömmliches Schloss aufgesteckt werden kann. Ganz leicht wurde dann diese Anlage vom Fernsehteam via Internet "geknackt"! 

Sehen Sie hier den 8min Film aus der ARD Mediathek: http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/videos/Plusminus_15-02-2017_Smart-Home-100.html 

Weiter wurde in dem Film gezeigt, wie man ganz leicht eine gesamte Smart Home-Steuerung per Internet übernehmen kann. 

Potenzielle Kunden werden durch diese Berichterstattung aufgeklärt - aber sicher auch verunsichert. Deshalb gilt es genau jetzt auch als Anbieter von seriösen und sicheren Smart Home Produkten und Netzen genau auf die Sicherheit des eigenen Angebotes hinzuweisen und diese besonders zu fokussieren. 

Dazu schreibt auch Günther Ohland, Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender des SmartHome Initiative Deutschland e.V.:

  1. Internet und SmartHome sind NICHT zwangläufig verbunden. Es gibt sehr viele SmartHomes, die kein Internet benötigen. Das Netz ist nur dannnotwendig, wenn man sein Heim über das Netz beobachten oder steuern will. Ein smartes Heim braucht das nicht, es funktioniert autonom.
  2. Die Verbindung zwischen dem SmartHome und dem Internet ist der Router. Dies ist der Punkt, an dem der Zugriff über das Internet kontrolliert wird. Ist dieser Router schwach oder falsch konfiguriert, ist ein Zugriff wie im beitrag gezeigt möglich, auf PCs, Handys, vernetzte TV-Geräte und Spielekonsolen und auch auf SmartHome-Systeme. Ist dieser „Türwächter“ gut konfiguriert, werden mögliche Eindringlinge sicher ausgesperrt.
  3. Es gibt in der Tat Billiganbieter von smarten Produkten, die auf Sicherheit keinen Wert legen. Diesen gehört das Handwerk gelegt. Es ist aber unverantwortlich, alle SmartHome Systeme in einen Topf zu werfen und generell für schlecht bzw. gefährlich zu erklären, wie es hier getan wurde. 
  4. Bot-Netze und Angriffe auf unzureichend gesicherte Krankenhaussysteme haben absolut nichts mit SmartHome zu tun. Das darf man nicht durcheinander werfen. Ein Normalseher kann das wirklich nicht unterscheiden.
  5. Ich fand es befremdlich, wie der Hacker das Passwort quasi "wusste". Bei einem 10-stelligen sicheren Passwort dauert die „Entschlüsselung“ per brute-force mehrere Jahre. Wenn es schneller ging, dann wohl weil das Passwort des Türschlosssystems schwach war und zusätzlich auch die Sicherheitsmaßnahmen des Routers nicht gezogen haben. Warum hat dieses Türschloss überhaupt Internetzugang? Man öffnet es, wenn man davor steht. Dazu braucht man kein Internet.
  6. Zu den Kameras kann ich nur bemerken: was kann man von einer 39 € Kamera erwarten, die sich in 2 Minuten selbstständig mit dem Smartphone verbindet?

Ohland: "Wie viele Einbrüche in Häuser und Wohnungen per Internet hat es in Europa in den letzten 5 Jahren gegeben? Antwort Null. Warum? Es ist so einfach, mit einen mechanischen Werkzeug einzubrechen, da lohnt der Aufwand, einen Hacker zu bezahlen nicht."

Übrigens: wir haben auch in unserer Februarausgabe in unserem Top-Thema das Smart Home fokussiert. 

Smart Home: wohin geht die Reise?

Was kommt vom Smart Home in der Rollladen/Sonnenschutz- und Fensterbranche an und wie wird Smart Home und smartes Wohnen in Zukunft zusammenwachsen? In Interviews mit Usern erfahren Sie Interessantes über die Akzeptanz und den persönlichen Nutzen von Smart Home-Systemen. Und wichtige Branchenplayer berichten, wie sie in diesem Smart Home Konzert mitspielen möchten. GLASWELT-Redakteur Olaf Vögele hat sich auf der BAU 2017 umgesehen: Was ist verfügbar, welche Neuerungen gibt es und wer koaliert mit wem? 

Hier können Sie das Heft nachbestellen: www.glaswelt.de/abo