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GKFP-Fachtagung: Mehrwert schaffen mit Glaskleben

Sagt "Kleben und nicht Verkleben" - das war ein Aufruf, der auf der gestrigen Fachtagung der RAL-Gütegemeinschaft Kunststofffenster-Profilsysteme (GKFP) gefallen ist und der sinnbildlich für den ganzen Tagungsverlauf stehen könnte: Gemeint mit diesem Aufruf war der Gedanke, dass ein Fenster durch die Klebetechnologie mehrfach aufgewertet wird. 67 Teilnehmer erfuhren auf der von der GLASWELT unterstützten Veranstaltung mehr über den Stand der Technik und über die aktuelle Marktsituation.

Die Aufwertung durch das Glaskleben wird zum einen durch die Möglichkeit erreicht, größere Fenster mit schlankeren Rahmen realisieren zu können und ein Produkt anbieten zu können, dass länger hält und deutlich weniger Unterhaltungskosten verursacht, als ein herkömmlich verklotztes Element. Das und mehr wurde auf der Fachtagung von mehreren Referenten dargestellt.

Zunächst aber lieferte Martin Langen (B+L Marktdaten) interessante Aspekte aus der Sicht eines Marktforschers. Er arbeitete heraus, dass im Wohnbau mehr denn je hochwertige Produkte gefragt sind: Premiumbauten in Ballungszentren sind en vogue und dieser Trend würde auch noch lange anhalten, so seine These. Davon würden hochwertige Innenausbauer genauso profitieren wie Bauelementeanbieter, die den Kunden Fenster und Tür mit Mehrwert versprechen können. "Der Trend ist klar: Es wird heute viel hochwertiger saniert und neu gebaut als vor einigen Jahren."

Marktstudie "Verklebte Fenster"
Anschließend präsentierte er die von der GKFP beauftragte Studie zur Marktdurchdringung von geklebten Fenstersystemen. Dabei hatten die Marktforscher 61 Fensterbauer in Deutschland befragt, die insgesamt ein Marktvolumen von 1,15 Mio. Fenstereinheiten abdecken. Das Ergebnis: Der Anteil von Fenstern die verklebt werden ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen: Waren es 2010 von 2,9 %, setzen in diesem Jahr bereits 10,2 % Prozent der befragten Fensterbauer auf diese Klebetechnologie.

Wenig überraschend war für Langen die Tatsache, dass vor allem die größeren Betriebe auf die relativ neue Verarbeitungstechnologie setzen: Von den eher kleineren Betrieben meinten rund 2/3, dass man noch ohne dem auskommen könne. Für Langen etwas schwerer nachzuvollziehen war die Tendenz, dass geklebte System vor allem im Neubau eingesetzt werden würden. Die Fensterbauer würden dies damit begründen, dass in diesem Bereich besonders große Elemente gefragt seien und deshalb vor allem hier das Glaskleben genutzt werden würde.

Am Ende seines Vortrags äußerte der Marktforscher Martin Langen noch die Sorge, dass im hochwertigen Bereich in Zukunft eher Metallfenster eingesetzt werden – die finanziellen Spielräume der Kunden seien vorhanden. „Achten Sie als Kunststofffensterbauer deshalb darauf, dass Sie besondere Differenzierungsmerkmale anbieten.“ Die Klebetechnik würde sich ja dafür hervorragend eignen.

Daniel Mund

Mehr über die Fachtagung lesen Sie in der nächsten Ausgabe der GLASWELT.
Eine Bildergalerie von der Tagung ist auf der GLASWELT-Facebook-Seite zu sehen.

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