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Kunststoffverarbeiter geraten immer stärker in die Rohstoff-Zwickmühle

Die eklatanten Preissprünge bei nahezu sämtlichen Kunststoffen bedrohen den wirtschaftlichen Aufschwung auch bei Herstellern von Fenstern aus Kunststoff in Deutschland.

Aufgrund der extremen Volatilität der Einstandspreise sei es der mittelständisch geprägten Industrie kaum möglich, ihren Kunden die Preise verständlich zu machen und an sie weiterzugeben, so der Kunststoffverband pro-K. Ein Ende dieser Situation ist dabei nicht in Sicht. Erneute Preissteigerungen seien bereits signalisiert worden.

Diese alarmierenden Nachrichten erreichen den pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoffe e.V. nahezu täglich, wie Geschäftsführer Ralf Olsen berichtet. „Maschinen produzieren auf Hochtouren, es konnten wieder neue Mitarbeiter eingestellt werden, doch die Schwindel erregend nach oben steigende Rohstoff-Preisspirale lässt die Margen immer weiter schrumpfen. Die Preise für Kunststoffe sind in den letzten zwölf Monaten für manche Unternehmen um bis zu 70 Prozent gestiegen.“

In Zahlen ausgedrückt malen die Ausführungen Olsens folgendes Bild: Der Kilopreis von Polystyrol hat sich im Zeitraum von Ende 2009 bis heute um nahezu 60 Prozent erhöht, ebenso der von Polypropylen. Die Steigerung bei Polyethylen scheint da mit 40 Prozent noch vergleichsweise niedrig. Auch bei PVC sieht die Situation kaum anders aus. Die Kosten für diesen Kunststoff, der hauptsächlich im Bausektor - zum Beispiel bei Türen- und Fensterelementen - zum Einsatz kommt, sind von knapp über 0,90 Euro/Kilo im Januar 2010 um nahezu 20 Cent in die Höhe geschnellt.

Doch nicht allein die Preissteigerungen bei Kunststoffen bereiten der Branche Probleme. „Zusätzlich werden wir mit massiven Preiserhöhungen bei allen Zuschlagsstoffen und zahlreichen Zubehörprodukten sowie mit steigenden Energiekosten konfrontiert“, beklagt Winfried Tänzer, Leiter des Bereichs Wirtschaft, Politik und Umwelt der profine GmbH und Vorstandsmitglied von pro-K.

Da sich die stetig verändernden Preise nur schwer an die Kunden weitergeben lassen, sieht der Verband die Produzenten von Halbzeugen und Konsumprodukten aus Kunststoff in einer Zwickmühle gefangen, die immer mehr an die Substanz geht, sollte sich die Marktsituation nicht entspannen. Es werde erwartet, dass der wirtschaftliche Aufschwung der Kunststoff verarbeitenden Industrie durch die Preisentwicklung erheblich ausgebremst wird.

www.pro-kunststoff.de