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Der Kommentar

Insel oder Kontinent? Es bleibt bei der Insel!

Jüngst meldete der Sonnenschutzhersteller Warema seinen Beitritt zur Markenallianz Connected Comfort, um damit laut seiner Pressemeldung das Potenzial digitaler Vernetzungen noch weiter ausschöpfen zu können. Eine weitere neue Smart Home-Allianz stellten vor gar nicht allzu langer Zeit die Unternehmen Abus, Paulmann, Schellenberg und Steinel mit der Kooperation Smart Friends vor, mit der vor allem der DIY-Markt beliefert werden soll.

Und bereits seit Ende 2013 ist Qivicon am Markt erhältlich, mit dem die Telekom in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit eQ-3, EnBW, Samsung sowie Miele die Initiative ergriffen hat, um auch den Smart Home Markt zu erobern.

Die Liste der Zusammenschlüsse ließe sich mit der Allseen Alliance, Energieversorgern, Telekommunikationsunternehmen und vielen anderen fast beliebig erweitern. Mit dem markigen Spruch „Wenn Ihr Haus direkt die Versicherung (bei Einbruch, Wasserschäden etc.) benachrichtigt, ist es ein Smart Home“, bewerben Panasonic und die Allianz-Versicherung mit „Smart Home + Allianz Assist“ seit 2015 ihr smartes Sicherheitsplus und zeigen das mittlerweile auch die Versicherungen auf den Zug von Smart Home aufgesprungen sind.

So viel zu den Geschäftsmodellen der vielen Anbieter am Markt. Aber hat der Anwender etwas von den Allianzen?

Auf den ersten Blick sicher ja, denn das Angebotsspektrum wird mit der Geräte-Kompatibilität innerhalb der Allianzen deutlich erweitert. Auf den zweiten Blick zeigen sich die Allianzen aber viel eher als Kundenbindungsinstrumente, denn wer zukünftig Sonnenschutz bei X kaufen will, muss im Bereich Hausgeräte die Marke Y, respektive bei Audio/Video die Marke Z nehmen, um die Kompatibilität zu erhalten.

Die Insel, auf der sich der einzelne Anbieter befunden hat, wird aber damit nicht zum Kontinent, sondern bleibt auch weiterhin eine Insel. Zugegeben mit deutlich mehr Bewohnern. Will man zu einem Kontinent wachsen, ist es vollkommen egal, welches geologisches Modell der Kontinente man wählt – ein inselübergreifendes Smart Home mit einer gemeinsamen Schnittstelle wird es sicher erst dann geben, wenn es die Untiefen zwischen den einzelnen Inseln nicht mehr geben wird.

Ungeachtet dessen muss aber auch an einer leicht verständlichen und gemeinsamen Sprache gearbeitet werden, damit der Nutzer den Spaß an der Sache nicht verliert. Auch wenn mit KNX schon eine Lösung für einen beschränkten Anbieter- und Nutzerkreis verfügbar ist, das Rennen wird sicher derjenige machen, der die Beherrschung der Schnittstelle vereinfacht anbieten wird. Schauen wir nach Cupertino und warten ab, was dort passiert.

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