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Kriterien für eine hochwertige Fenstermontage

Wichtig ist die Qualität der Anschlussfugen

Hinsichtlich eines wirksamen Wärmeschutzes gibt es eine Reihe von Maßnahmen:

  • Neue Heizanlagen, auf das jeweilige Gebäude abgestimmt, sind eine gute Basis, um den Energieverbrauch deutlich zu senken.
  • Außenwände lassen sich durch neue, bessere Materialien relativ einfach beim Bauen oder Renovieren hochwertig isolieren.
  • Fenster mit einer speziellen Wärmeschutzverglasung können heute schon mehr Energie ins Haus bringen, als sie durch ihre Flächen verlieren.

Entscheidend bei allen Maßnahmen sind allerdings die Anschlussfugen zwischen Fenstern, Rollladenkästen, Türen etc. und dem Baukörper. Ohne eine Integration dieser Bauteile in die gesamten Isolierungsmaßnahmen verpufft wertvolle Energie nutzlos.

Neben dem wärmetechnischen Verhalten eines Bauteils mit seinen Auswirkungen auf den Heizwärmeverbrauch muss auch das feuchtetechnische Verhalten betrachtet werden. Ein längerfristig erhöhter Feuchtegehalt im Bauteil kann zu Feuchtigkeitsschäden führen; eine erhöhte Oberflächenfeuchte in Wohnräumen kann zur Schimmelbildung führen.

Bekannt ist, dass feuchte- und wärmetechnisches Verhalten eines Bauteils eng zusammenhängen: Ein erhöhter Feuchtegehalt lässt Wärmeverluste steigen; die Temperaturverhältnisse im Bauteil wiederum beeinflussen den Feuchtetransport.

Mechanische Bewegungsaufnahme

Änderungen des Feuchtigkeitsgehalts, Temperaturschwankungen, mechanische Belastungen und eine Vielzahl weiterer physikalischer Faktoren verformen Bauteile, abhängig vom Material, unterschiedlich stark. Spannungsschäden können nur vermieden werden, indem die Bauteile voneinander getrennt werden.

Dampfdiffusion – „Innen dichter als Außen“

Allgemein formuliert, ließe sich sagen, dass der Funktionsbereich „trocken bleiben muss“. Ein Wind- und Wetterschutz der Bauteile von außen reicht dafür aber nicht aus. Neben Nässe von außen sind Bauteile auch vor der Dampfdiffusion aus der Rauminnenseite zu schützen. Ähnlich atmungsaktiver Bekleidung sollten daher die Außenwände wasserdicht aber dampfoffen sein. Auf der Innenseite dagegen sollten die Wände mindestens die gleiche, möglichst aber eine höhere Dampfdichtheit besitzen, um zu verhindern, dass im Winter Tauwasser im Bauteil entsteht.

Luftdicht aber nicht Dampfdicht

Keine Frage: Eine korrekte Berechnung der Dampfdiffusion ist die Basis, um den Wärmeschutz im Hochbau nach DIN 4108 überhaupt erfüllen zu können.

Soweit die Theorie - die Praxis bedeutet, die vorgegebene, berechnete Dämmung auch luftdicht zu montieren. Ist dies nicht gewährleistet, kann durch offene Stellen Luft und damit wesentlich mehr Wasserdampf in das Bauteil einströmen als durch den Diffusionsvorgang selbst. Die Tauwasserbildung ist vorprogrammiert und macht sich rasch bemerkbar.

Im schlimmsten Fall ist die Anschlussfuge nicht luftdicht. Einströmende Luft lässt Tauwasser entstehen, und es kommt zu Feuchtigkeitsschäden im Bauteil.

Anschlussfugen – fachgerechte Varianten

Auch bei Anschlussfugen sind sich Bauproduktengesetz, Bauproduktenrichtlinien und Landesbauordnungen einig: „Bauprodukte dürfen nur verwendet werden, wenn bei ihrer Verwendung die baulichen Anlagen bei ordnungsgemäßer Instandhaltung während einer dem Zweck entsprechenden angemessenen Zeitdauer die Anforderungen erfüllen und gebrauchstauglich sind.“

Welche Anforderungen und welche Maßnahmen angemessen sind, steht in den aktuellen Vorschriften für den Fenstereinbau, z.B. den Anerkannten Regeln des Fachs, der EnEV 2002, dem RAL Leitfaden zur Montage, der DIN 4108, den Technischen Richtlinien der Bundesfachverbände der Glaser, Metallbauer und Tischler etc.

Die Aufzählung der verschiedenen Vorschriften hört sich ­verwirrend an. Letztendlich gibt es aber nur drei gängige und anerkannte Abdichtungssysteme auf dem Markt:

1. Dichtungsbahnen / Folien

Abdichtungsfolien gibt es

  • überputzbar durch eine Vliesschicht für den Massivbau
  • glatt und mit UV-Schutz ausgerüstet für vorgehängte Fassaden
  • mit oder ohne Selbstklebestreifen
  • dampfdicht und dampfoffen
  • Hochwertige Folien sind UV- und Ozonbeständig, ­hochelastisch und dauerhaft alterungsbeständig. Je dünner und geschmeidiger die Folien sind, umso leichter lassen sie sich in den Ecken verarbeiten. Der Einbau auf der Außenseite ist Witterungsabhängig, es darf nicht regnen.

2. Spritzbare Dichtstoffe

  • Bei der Verarbeitung von spritzbaren Dichtstoffen muss auf den Mindestfugenquerschnitt geachtet werden
  • spritzbare Dichtstoffe sind Untergrund ausgleichend
  • kostengünstige Dichtung, aber
  • die Verarbeitung ist wetterabhängig, auch hier darf es nicht regnen

3. Imprägnierte Dichtungsbänder

  • sind vorkomprimierte Bänder, die in den Fugen­zwischenraum eingebaut werden und durch anquellen an die Fugenflanken angepresst werden.
  • Der Einbau der Dichtungsbänder ist einfach, sauber und regenunabhängig, aber
  • Unebenheiten können nur begrenzt zuverlässig und dauerhaft abgedichtet werden
  • Beim Einbau sind Dichtungsbänder zwar Regen­unabhängig dafür aber kälte- als auch wärmeempfindlich
  • kostenintensive Dichtung
  • Alle Anwendungen können luftdicht, wie vorgeschrieben arbeiten, allerdings nur, wenn sie fachgerecht und unter Beachtung der Herstellerhinweise gelagert und verarbeitet werden. |

Info

Definition: Taupunkt

Luft enthält immer eine gewisse Menge Wasserdampf, wobei die aufnehmbare Menge temperaturabhängig ist. Je wärmer die Luft, umso mehr Feuchtigkeit kann sie enthalten.

Wird warme Luft abgekühlt, steigt bei gleicher absoluter Feuchte die relative Feuchte an. Werden 100 % relative Feuchte erreicht, fällt Tauwasser aus (Kondensation).

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