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Thiele Glas nimmt neues Intermac/Busetti-Bearbeitungszentrum für Glasscheiben der Größe 8000x3210 mm in Betrieb

Eine neue Dimension

Die Thiele Glas Unternehmensgruppe beschäftigt momentan ca. 220 Mitarbeiter und verfügt über ein Handelshaus in Worms sowie zwei Produktionswerke: in Schrozberg und Wermsdorf, wo kürzlich eine neue Produktionslinie mit einem innovativen Konzept für die Verarbeitung von Glasscheiben mit einer Größe von 8000 x 3210 mm in Betrieb genommen wurde. Jetzt trafen sich Alfred Thiele und Thiele Marketingleiter Florian Blum mit Carlo Strappa, dem Marketingverantwortlichen des Maschinenbauers Intermac und dem Intermac-Vertriebsleiter für Deutschland Alessandro de Angelis im Wermsdorfer Werk, um die Maschinen in Augenschein zu nehmen. „Dieses Werk“, so ­Alfred Thiele, „ist unser Paradepferd. Hier ist das Beste der uns zur Verfügung stehenden Technologie konzentriert. Die Maschinen der Produktionslinie sind Unikate, die in enger Zusammenarbeit mit den Maschinenbaufirmen entwickelt wurden. Wenn wir den Ausgangspunkt des langen Entwicklungsweges betrachten, der uns dorthin gebracht hat, wo wir heute stehen, müssen wir um einige Jahre zurückgehen. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre begannen wir, uns Gedanken darüber zu machen, dass der Markt für Glasscheiben mittlerer Größe dazu verurteilt war, nach und nach an Attraktivität zu verlieren: Zum einen aufgrund der wachsenden Zahl von europäischen Unternehmen, die in diesen Sektor drängen, vor allem jedoch aufgrund der Konkurrenz durch asiatische Anbieter.“ Der Markt für großformatige Glasscheiben stelle unter diesem Gesichtspunkt eine Sparte mit einer Reihe von höchst interessanten Merkmalen dar: Zunächst sorgen die großen Dimensionen und das hohe Gewicht dieser Scheiben dafür, dass Langstreckentransporte unwirtschaftlich sind. Des Weiteren lässt sich in der Architektur eine klare Tendenz erkennen: Glas wird aufgrund seiner hochgeschätzten Eigenschaften, hinsichtlich der Ästhetik sowie der Funktionsmerkmale (Lichtdurchlässigkeit, Wärme- und Schalldämmung, statische Werte usw.), immer stärker am Bau zum Einsatz gebracht. „All das veranlasste uns dazu, im Jahr 1998 das Werk Schrozberg mit einer Produktionslinie für die Verarbeitung von Glasscheiben mit den Abmessungen 6500 x 3000 mm auszurüsten. Diese Initiative stellte sich als erfolgreich heraus und unser Geschäft wuchs beständig an, während parallel dazu bei Bauherren und Architekten die Nachfrage nach immer größeren Glaselementen stieg. Daher beschlossen wir, noch einen Schritt weiterzugehen und auf Acht-Meter-Scheiben zu setzen.“

Warum gerade acht Meter?

„Acht Meter stellen die Grenze dar, über diesem Maß ist ein Transport mit Standardfahrzeugen zur Auslieferung der Glasscheiben nicht mehr möglich. Bei Überschreiten der Acht-Meter-Grenze käme es zu einer Reihe von Komplikationen, die zu einem extrem kostspieligen und daher auf eine kleine Marktnische beschränktes Produkt führen würde. Nachdem einmal festgelegt war, worin unser Ziel bestand, wandten wir uns an unsere Lieferanten, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten und mit denen wir eine Partnerschaftsbeziehung pflegen.“ Beim langjährigen Geschäftspartner Attilio Busetti der Firma Busetti/Intermac schätze Thiele die technische Kompetenz und Erfahrung. „Um unseren Forderungen zu entsprechen, entwarf Busetti eine doppelseitige Schleifstraße der Serie F, mit der Scheiben der Größe 8000 x 3210 mm bearbeitet werden können.“

„Jede Maschine der doppelseitigen Schleifstraße F ist mit 12 Schleifscheiben pro Seite ausgerüstet, um beste Oberflächenqualität zu gewährleisten. Des Weiteren wurde diese Schleifstraße mit einer Bohrmaschine von Forvet kombiniert, sodass ein vollautomatischer von einem Produktions-Management-System der Firma Albat+Wirsam gesteuerter Produktionsprozess, mit integriertem Schleifen, Bohren und Fräsen erzielt wurde. Die fortschrittlichsten Lösungen kamen zum Einsatz, um den Problemen bei der Beförderung der Scheiben zu begegnen und zu verhindern, dass es dabei zu Biegungen und Vibrationen kommt, welche die Qualität der Oberflächenbeschaffenheit beeinträchtigen würde. In Zusammenarbeit mit dem Intermac-Team haben wir ein Bearbeitungszentrum Master 85 mit fünf Achsen ebenfalls für acht Meter Scheibenlänge entwickelt. Das Bearbeitungszentrum Master 85 ist in der Lage, entweder Einzelscheiben in Vollgröße zu bearbeiten oder aber die Bearbeitungsfläche in zwei unabhängige Stationen zu unterteilen, sodass der Bediener die Werkstücke für die nächste Bearbeitung in die zweite Station laden kann, während die Maschine an der ersten arbeitet. Dies bewirkt eine erhebliche Zeiteinsparung. Auch die Optimierung von Maschinenumgebung und Lagerräumen für die Scheiben barg nicht zu unterschätzende Probleme in sich, wenn man die Kosten der Produk­tionsflächen bedenkt.

Inzwischen läuft die Linie seit einigen Monaten und die dabei aufgetretenen Anwenderfragen konnten kurzfristig gelöst werden. Heute stoßen wir eher an die technische Grenze, da es allgemein an Anlagen fehlt, die beschichtete Platten mit Oberflächenbehandlungen in Abmessungen über 6000 mm überhaupt herstellen.“

Wie reagiert der Markt auf Ihr „großes“ Angebot?

„Unser Auftragsbuch ist prall gefüllt. Die getätigten Investitionen waren von erheblicher Größe, aber wir sind überzeugt, dass sie sich auf lange Sicht bezahlt machen werden. Unsere Marktposition ist sehr stark, da wir praktisch über ein für Deutschland einzigartiges Produkt verfügen. Wir planen eine Reihe von Vertriebs- und Marketingaktionen, vor allem um im Kreis der Architekten darüber zu informieren, dass es inzwischen die Möglichkeit gibt, mit Acht-Meter-Scheiben zu planen. Die Baufirmen neigen dazu, sich eher langsam an neue Standards und Arbeitsmethoden anzupassen, während gerade die Architekten eine Berufskategorie vertreten, die typischerweise stets in die Richtung des Neuen drängt … genau wie unser Unternehmen.“ |

Kontakt

Thiele Glas GmbH

74575 Schrozberg/Tel. (0 79 35) 9 10 00

04779 Wermsdorf/Tel. (03 43 64) 88 00

info@thiele-glas.de

https://www.thiele-glas.de/

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