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Eine der spektakulärsten Aussichtplattformen hat eröffnet — der Skywalk über dem Grand Canyon

Transparentes Vergnügen über der roten Schlucht

Bevor der Skywalk für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, fand eine Eröffnungsfeier der im Gebiet lebenden Hualapai Indianer statt. Im Rahmen der Feierlichkeiten durfte der ehemalige Astronaut Edwin „Buzz“ Aldrin unter dem Motto „First Walk“ als Erster den Skywalk begehen.

Der Boden der Stahl-Glas-Konstruktion besteht aus insgesamt 46 gläsernen Elementen aus Verbundsicherheitsglas (VSG), zwanzig rechteckigen und 26 in Keilform. Die insgesamt 147 m2 VSG aus SGG „Stapid Lite Floor Special“ sind mit einer Spezialfolie, den sogenannten Zwischenlayern „Sentry Glass Plus“ von DuPont verklebt und entsprechen höchsten Sicherheitsanforderungen. „Wir sind stolz, diesen Auftrag erhalten und in zweijähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit die Spezialkonstruktion entwickelt zu haben,“ so Ulrich Hermens, Projektleiter von Kinon Porz. Die Tests haben bewiesen, dass die Scheiben selbst im Falle einer Zerstörung ihre Resttragfähigkeit behalten und immer noch mehrere Personen tragen könnten.

In seiner Eröffnungsansprache wies Edwin Aldrin auch auf den Sicherheitsaspekt des Glases hin: „Wir gehen hier auf sehr festem Untergrund, auf durchsichtigem Glas, das gut gebaut ist und einem ein Gefühl von Weite und Freiheit vermittelt.“ In der Praxis hält der Skywalk eine Belastung von fast 750 kg/m2 aus. Auch Erdbeben der Stärke 7 und Windgeschwindigkeiten bis zu 160 km/h sollten ihm nichts anhaben können. Demnach sollte das schwindelerregende Vergnügen ein ebenso sicheres darstellen. Der Stahlrahmen wurde vor Ort auf beweglichen Lagern gefertigt. Im März wurde der Skywalk dann in seine endgültige Position über dem Grand Canyon ausgefahren. Jeweils am inneren und äußeren Rand der Plattform verläuft auf einer Länge von 100 Metern eine gläserne, gebogene Brüstung aus VSG und sorgt für größtmögliche Absturzsicherheit. Die dort verbauten 170 m2 Glas sind aus 49 Scheiben zusammengesetzt, davon 28 gebogene und 21 gerade. Die Scheiben bestehen aus SGG „Glabie VSG 20/2“, einem besonders transparenten und farbneutralen Verbundsicherheitsglas. Alle Elemente haben allseitig polierte Kanten und bringen zusammen ein Gewicht von 9,2 Tonnen auf die Waage. Die Brüstungselemente wurden von Glas Döring gefertigt und ebenfalls aufwändig auf ihre Sicherheitseigenschaften getestet.

21 Meter weit über den Abgrund ragt die Plattform, die bis zu 120 Personen gleichzeitig begehen dürfen. Die Idee einer gläsernen Aussichtsplattform realisierte der Unternehmer David Jin aus Las Vegas in Zusammenarbeit mit den Hualapai-Indianern, denen das Gebiet gehört. Architekt ist Mark Johnson von JRJ Architects.

Allerdings gab es auch kritische Stimmen zu dem Projekt: So lehnen Teile der Hualapai kommerzielle Vergnügungseinrichtungen auf ihrem Gebiet aus religiösen Gründen ab. Kritik wurde aber auch wegen der Umweltrelevanz solcher Eingriffe geäußert, insbesondere da man befürchtet, dass nun weitere großräumige Eingriffe am UNESCO-Naturdenkmal Grand Canyon folgen. Bereits jetzt sind neue touristische Einrichtungen geplant, sogar über eine Gondel vom Rand hinunter zum Grund des Grand Canyons würde nachgedacht. Über vier Millionen Menschen besuchen den Grand Canyon jährlich, die wenigsten bislang jedoch die Hualapai-Region. Der Skywalk soll das jetzt ändern, so erhofft sich die Mehrheit der Hualapai neue Einnahmequellen.|

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