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Alle zwei Jahre trifft sich in Tampere im Juni die „Glaswelt“, neuerdings auf den Glass Performance Days (GPD)

Glass Performance Days 2007

Zum 10. Mal luden der GPD Vorsitzende Jorma ­Vitkala und sein Team Glasexperten aus der ganzen Welt nach Tampere ein, um mit der viertägigen Fachkonferenz ein internationales Forum für Weiterbildung und Informationsaustausch zu bieten sowie den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, Kontakte zu knüpfen und neue Projekte zu initiieren.

Neu war 2007 dabei nicht nur der Name der GPD – die Glass Processing Days wurden, um den erweiterten inhaltlichen Schwerpunkten und der Breite der Möglichkeiten für Glasanwendungen Rechnung zu tragen, kurzerhand in Glass Performance Days umbenannt – neu war auch die Beteiligung einer Politikerin als Rednerin auf der Eröffnungsfeier.

Während der Zeremonie zur Eröffnung der GPD 2007 sprachen zunächst Tomoaki Abe, stellvertretender Vorsitzender der Nippon Sheet Glass und Russel J. Ebeid, Vorsitzender der Glass Group Guardian Industries, über Innovationen und Trends der Industrie und darüber, wie sich die Anforderungen an die Geschäftsführung im 21. Jahrhundert in international aufgestellten Unternehmen verändern. Fiona Hall, Mitglied des europäischen Parlaments für Großbritanien und Berichterstatterin für die EU-Aktionspläne zur Energieeffizienz der Europäischen Kommission sowie Arthur Ulens, Hauptgeschäftsführer AGC Flat Glass, widmeten sich in ihren Reden im zweiten Teil der Veranstaltung dann den Hauptthemen der Konferenz: Energieeinsparung und Energieeffizienz.

Plädoyers für den Klimaschutz

Der Klimawandel ist, wie der jüngste Klimabericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) zeigte, keine ferne Zukunft mehr, er findet bereits statt. Projektionen über die künftige Klimaentwicklung machen deutlich, vor welcher Herausforderung wir heute stehen. Das Verständnis der Ursachen und Wirkungen hat sich im Laufe der Zeit ebenso verdichtet wie das Wissen über mögliche Handlungsoptionen – trotzdem nehmen die globalen Emissionen von Treibhausgasen bislang weiterhin zu.

Für ca. 40% an den gesamten Gasemissionen in Europa zeichnet sich der Bausektor (gefolgt von Verkehr 32% und Industrie 28%) verantwortlich, über die Optimierung der Energieeffizienz von Gebäuden könne somit ein großer Anteil zur CO2-Einsparung geleistet werden, gibt Ulens zu bedenken. Die Glastechnologie verfüge bereits insbesondere in den vier Bereichen – Wärmedämmung zur Senkung des Heizbedarfs, Sonnenschutz zur Verringerung der Klimatisierung, energieeffiziente Passivhäuser und Photovoltaik zur Energieerzeugung – über sehr wirksame Lösungen zur Energieeinsparung und Energieerzeugung. Das Potenzial der Breite ihrer Anwendungen sei jedoch bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. So sieht Ulens die Dringlichkeit „mehr zu tun, als nur das richtige Glas für den Architekten, für den Mann auf der Straße, für uns alle auszuwählen.“ Technologie, Finanzwesen und Politik müssten klug und durchdacht miteinander verbunden werden, und Maßnahmen müssten international erfolgen und das ohne Zeit zu verlieren.

Auch Fiona Hall arbeitete in Ihrer Rede die Interdisziplinarität und Internationalität des Themas heraus und nutzte die Plattform, um mit der Industrie in Dialog zu treten, deren Vertreter für das weite Feld des Klimaschutzes zu sensibilisieren und nicht zuletzt dazu, in den Anwesenden Multiplikatoren zu finden, die sich zukünftig in ihrem Umfeld für den Klimaschutz stark machen.

Themenvielfalt rund um Glas

Den größten der vier Themenblöcke, welchen sich die GPD-Sitzungen in den folgenden drei Konferenztagen widmeten, bildete der Block „Glasanwendungen in der Architektur“. Das Themenfeld „Glasherstellung und -verarbeitung“ nahm ebenfalls viel Raum bei den Sitzungen sowie bei den vorangegangenen Workshops der Veranstaltung ein. Der Themenblock „Märkte und Entwicklungen“ behandelte unter der Überschrift „Sich verändernde Märkte - lokal versus global“ ein breites Vortragsspektrum. Als vierter Themenblock wurden Sitzungen zu wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen aus dem Bereich Fahrzeugglas angeboten.

Wer die Tage auf den GPD optimal nutzen wollte, musste diese gut planen, denn die Vorträge der vier Themenblöcke liefen parallel, zudem wurden 15 Workshops angeboten, auf der Glass Expo präsentierten sich rund 40 Aussteller und auf zahlreichen Postern konnte man sich über Neuheiten aus Forschung und Entwicklung informieren. Auch die Abende waren ausgefüllt. Im Rahmen des „social programme“ sollte es den Teilnehmern einfach gemacht werden miteinander in Kontakt zu kommen und das „Networking“ voranzutreiben. Einige Stimmen zu den GPD aus den Kreisen von Veranstaltern, Sitzungsleitern, Referenten und Ausstellern lesen Sie unten.

In Bezug auf den Klimaschutz bleibt zu wünschen, dass die GPD-Teilnehmer aktiviert für dieses Thema aus Finnland zurückgekehrt sind und gemäß Fiona Halls Aufruf den Gedanken zu Hause sowohl im Arbeitsumfeld als auch im privaten Bereich weiter transportieren. Die GPD haben gezeigt, wie vielfältig die Möglichkeiten zur weiteren Energieeinsparung im Bausektor sind. CO2-Emissionen aus Industrieabgasen sowie aus Gewerbe und Haushalten wurden in der BRD seit 1990 bereits merklich reduziert. Noch gestiegen sind jedoch die CO2-Emissionen aus dem Verkehr. Der Verkehrssektor hinkt nach wie vor einer nachhaltigen und damit langfristig tragfähigen Entwicklung hinterher. Um der globalen Erderwärmung entgegen zu wirken und das lokale Klima unserer Städte zu verbessern muss auch auf dem Gebiet Mobilität und Transport eine Verhaltensänderung jenseits der Versuche technischer Kompensationsstrategien erfolgen. Schaut man sich die diesjährige GPD-Präsentation an, kann man annehmen, die Veranstalter sind in dieser Hinsicht schon auf dem besten Weg. Zeigt doch der Einradfahrer, der sich entlang einer grünen Wiese unter klarem Himmel auf eine moderne Stadt zubewegt, dass es gilt, langfristig Stabilität zu erlangen, um die Dinge im Gleichgewicht zu halten.

Katja Goll

Stimmen zu den GPD 2007:

„Auch die 10. GPD waren, genauso wie ihre Vorgängerveranstaltungen, ein voller Erfolg. Allen voran standen die Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit im Fokus der Redner und der Teilnehmer. In Bezug auf die Forderungen des Kyoto-Protokolls zeigt sich mehr denn je, die Notwendigkeit für staatliche Organisationen und die Industrie zusammenzuarbeiten. Gerade die Glasindustrie ist heute in der Lage, Glasanwendungen und Technologien bereitzustellen, um die dringend notwendige Einführung neuer umweltfreundlicher Maßnahmen voranzutreiben und den Energieverbrauch, z.B. bei Gebäuden, massiv zu senken. Über die Rekordbeteiligung der GPD 2007 mit über 1000 Teilnehmern und mehr als 250 Vorträgen und Präsentationen haben wir uns sehr gefreut, vor allem auch über die hochkarätigen Sprecher aus Industrie und Politik. Hier gab es eine Reihe neuer Ideen und Anregungen zur künftigen Entwicklung des Glasmarktes. Neben dem offiziellen Teil der Konferenz fand auch diesmal wieder ein sehr reges Networking auf geschäftlicher sowie privater Ebene statt. Diese informelle Kommunikationsebene ist in unseren Augen ein wichtiger Bestandteil der GPD. Und das haben uns auch viele Teilnehmer und Vortragende immer wieder bestätigt. Dieses positive Feedback sowie das aktive Mitwirken der Speaker und Chairmen, lässt uns mehr denn je an den GPD-Spirit glauben, der solche engagierte Miteinbeziehung der Kongressteilnehmer auslöst. Das Feedback, das wir von den Besuchern bekommen haben, unterstützt uns auch darin, die GPD weiter zu entwickeln und voranzutreiben. Deshalb freuen wir uns schon auf die GPD-China in 2008 und naturlich auch schon auf ein Wiedersehen in Tampere im Jahr 2009.“ Jorma Vitkala, GPD Chairman.

„Abermals eine hervorragend organisierte und gelungene Konferenz, die, wie die Besucherzahlen zeigen, von der Branche als wichtiger Informations- und Fachkontakt-Event hervorragend angenommen wird. Als Industrial Supporter der GPD freuen wir uns besonders über die gelungene Umsetzung des Konzepts, in den Präsentationen verstärkt betriebliche case studies über die konkrete Umsetzung von Prozessen und den Einsatz neuer Produkte zu berücksichtigen. Wir meinen, dass die Besucher gerade hier stark für die Praxis profitieren konnten und freuen uns schon auf die GPD 2009!“ Dr. Klaus Mühlhans, Technischer Direktor der Albat+Wirsam Software AG und Chairman der GPD-Sessions Product & Process Case Sudies und Quality Management.

„Der neue Titel der GPD - „Glass Performance Days“ trifft den Nagel auf den Kopf. Das Who-is-who der Glaswelt trifft sich auf einer Konferenz der Superlative, um über die Leistungsfähigkeit von Glas zu diskutieren und darüber welchen Beitrag Glas zum Umweltschutz und gegen die Erderwärmung leisten kann. Teilweise waren sehr hochkarätige Vorträge zu hören.“ Dr. Werner Wagner, Leiter Marketing Fassadensysteme bei der Sika Services AG und Chairman der Sitzung „Energy Performance in Buildings“.

„Die Glass Performance Days bieten die richtige Plattform, die fachkompetente Zielgruppe für neue Ideen, wie z.B. SortJet und DynOpt zu erreichen.“ Manfred Vollbracht, Geschäftsführer der HEGLA GmbH & Co.KG, die mit einem Stand auf der Glass Expo bei den GPD vertreten war.

„Die Konferenz war ein großer Erfolg, insbesondere die Solar-Session war sehr gut besucht. Solar ist DAS neue Thema für die Glasindustrie, speziell BIPV, also die Integration von Solarmodulen ins Gebäude. Unser Beitrag ist auf sehr großes Interesse gestoßen, es gab viele Nachfragen. Die Teilnahme von Biohaus an den Glass Performance Days bringt uns viele neue Kontakte, insbesondere im Bereich Beschaffung und Entwicklungspartner“, so die Biohaus PV Handels GmbH, die einen Vortrag zum Thema „Building integrated photovoltaic combines aesthetics & ecology“ hielt; (siehe hierzu auch GLASWELT Spezial Seite 34/35).

Katja Goll

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