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Scheuten in Venlo

Starker Player

GLASWELT: Herr Giesen, Scheuten ist in den letzten Jahren stark expandiert. Erst kürzlich sind Sie bei BGT Bischoff als Partner mit 50 Prozent eingestiegen. Wie kam es dazu und was versprechen Sie sich von dieser Partnerschaft?

Leon Giesen:

Zuerst möchte ich einmal festhalten, dass sich Scheuten in zwei separate Divisionen aufteilt. Beide Divi­sionen verzeichnen seit einigen Jahren ein rasantes Wachstum. Das Ziel von Scheuten ist es, in beiden Sparten, Glas und Solar, als starker Player eine wichtige Position am Markt zu besetzen. Die Zusammenarbeit mit BGT Bischoff ist für Scheuten ebenso wie für die BGT Bischoff AG ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

Bischoff hat sich im deutschen Markt, genauso wie auf den internationalen Märkten, einen renommierten Namen geschaffen, der sich nicht nur auf weitreichendes fachliches Know-how in der Glasanwendung gründet, sondern auch auf große Erfahrung im Umgang mit Schlüsselprojekten. Für die Zukunft bedeutet die Kombination der Kräfte unserer beiden Unternehmen eine sehr gute und vielversprechende Startposition im Fassadenmarkt. Durch die Partnerschaft ergänzen sich die Stärken beider Unternehmen aufgrund von sehr vielen gegenseitigen Synergien sehr gut.

GLASWELT: Die Produktentwicklung nimmt bei Scheuten eine wichtige Rolle ein, Sie haben z.B. gerade ein sehr dünnes Brandschutzglas auf den Markt gebracht. Woher kommt diese Innovationsfreude?

Leon Giesen:

Jacques Scheuten ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Unternehmer, d.h. er nimmt Dinge in die Hand. Unsere Research & Development-Aktivitäten hat er bereits im Jahr 1999 gestartet und seitdem die Forschungsabteilung stetig zur Innovations-Schmiede weiterentwickelt. Unsere Wissenschaftler sind heute in der Lage, Glas ebenso wie ­Solar-Konzepte weiterzuentwickeln und in marktreife Produkte umzuwandeln. In den letzten acht Jahren ist die Research & Development-Abteilung unseres Unternehmens sozusagen ein Teil der Scheuten-DNA geworden.GLASWELT: Im Bereich Solar ist Scheuten sehr aktiv, sie wollen mit Partnern sogar ein eigenes Forschungsinstitut mit Namen FESTpv etablieren. Wie kann die Fassadenbranche davon profitieren?

Leon Giesen:

Was die Motivation angeht, möchte ich nochmals auf die erste Frage verweisen. Wir wollen uns als starker Player am Markt behaupten. Was unsere strategische Ausrichtung angeht, wird diese durch unsere Partner am genannten Forschungsprojekt belegt (siehe Infokasten).

In der Zukunft werden sich Solaranwendungen mehr und mehr zu integrativen Bestandteilen von Gebäuden bzw. von Fassaden entwickeln. Die Weiterentwicklung von Dünnfilm-Anwendungen wird hierbei sicherlich eine wichtige Rolle spielen.

GLASWELT: Und welche Solar-Produkte führen Sie bereits im Sortiment?

Leon Giesen:

Wir stellen bereits unsere eigenen Solarsysteme her und vertreiben diese weltweit. In unseren Fertigungseinrichtungen werden Solar-Module mit Namen Multisol produziert ebenso wie die Optisol Glas-Glas-Module. Darüber hi­naus haben wir im Juni dieses Jahres eine Pilot-Fabrik eröffnet, die den Namen Sunrise trägt. In dieser neuen Fabrik wird ­eine revolutionäre Arbeitsweise angewandt, die es ermöglicht, Dünnfilmsolarzellen in der Massenherstellung zu fertigen.

Mehr als sieben Jahre intensivster Forschungs- und Entwicklungsarbeit sind in diesen neuen Prozess zur Gewinnung von Solarenergie geflossen. Das signifikanteste Feature dieser innovativen Fertigungsmethode ist das Aufbringen von Photovoltaik Material auf sehr kleine Glasperlen. Jede dieser etwa 0,2mm großen Glasperlen fungiert sozusagen als separate Solarzelle. Das Besondere an dieser Technologie ist, dass sie sich einfach auch auf große Flächen mit flexiblen Dimensionen applizieren lässt. Gleichzeitig ergeben sich Synergieeffekte mit bereits bestehenden Glasverarbeitungstechniken.

Wir gehen davon aus, dass der Marktanteil von Dünnfilmsolarzellen in den kommenden Jahren von heute acht Prozent auf etwa 20 Prozent im Jahr 2012 ansteigen wird.

GLASWELT: Wie schätzen Sie die Marktentwicklung bei Glas sowie im Solarbereich für 2008 ein?

Leon Giesen:

Für beide Sparten schätze ich den Markt sehr positiv ein. Es ist allgemein bekannt, dass das Wachstum in der Sparte Solar in den kommenden Jahren von heute 2 GW auf 10 GW im Jahr 2010 ansteigen wird. Darüber hinaus wird sich der Markt zudem selbst segmentieren. Wir erachten es als sehr wichtig, dass wir als Scheuten unsere Position am Markt klar umreißen. Glas ist unser Ursprung, von dort kommen wir. Und wir wollen unsere Position in den Bereichen ausbauen, in denen wir bereits aktiv sind. Und Glas ist für uns eine wichtige Inspirationsquelle für alle weiteren Entwicklungen.GLASWELT: Herr Giesen, vielen Dank für das Gespräch.

Info

Neues Solar-Forschungsinstitut ­geplant

Scheuten hat gemeinsam mit den Forschungsinstituten ECN (Petten, Niederlande) und ISC (Konstanz) sowie mit den Unternehmen Solland Solar, Econcern und Rena Sondermaschinen die Absichtserklärung für die gemeinsame Gründung des Forschungsinstituts FESTpv unterzeichnet. Die Abkürzung FESTpv steht für “Front-End Silicon Technology for Photovoltaics”. Das neue Solar-Forschungsinstitut zielt auf die preisgünstige Entwicklung von Solarzellen durch Verbesserung der Materialqualität und des Produktionsprozesses von Silizium, dem wichtigsten Grundmaterial für Solarzellen, ab. Die Räumlichkeiten der neuen Forschungseinrichtung, deren Eröffnung für das Frühjahr 2009 geplant ist, werden in dem grenzüberschreitenden deutsch-niederländischen Gewerbegebiet Avantis entstehen. Mit der Gründung des Instituts sollen 30 neue Arbeitsplätze entstehen.

Kontakt

Solar|Glas Scheuten

NL - 5900 AA Venlo

Tel. (+31) 773599-222

Fax (+31) 773599-399

https://www.scheuten.com

info@scheuten.com

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