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„Der Markt hat sich grundlegend geändert“

GLASWELT: In einer Pressemitteilung vom 18. Oktober informierte Inoutic über strukturelle Veränderungen in Bezug auf die Standorte in Bogen, Poznan (Polen) und Protvino (Russland). Welcher Produktbereich wird denn wohin ausgelagert? Und was bleibt noch in Bogen?

COESTER:

Wir werden künftig Produkte für den osteuropäischen Markt in den bereits bestehenden Werken vor Ort, also in Polen und Russ-land, herstellen. Nur so bleiben wir in Osteuropa wettbewerbsfähig und können mit den lokalen Produkten konkurrieren. In unserem Werk in Niederbayern produzieren wir weiterhin für die anspruchsvollsten Märkte Europas – allen voran für Deutschland. Hierbei sehen wir ein Potenzial in designorientierten, innovativen Produkten für die hochwertige Architektur. Unser zukünftiges Produktionsportfolio wird Fensterprofilsysteme, Fassadensysteme und ein breites Zubehörprogramm umfassen.

GLASWELT: Wieviele Mitarbeiter sind in welchen Bereichen von diesen Maßnahmen betroffen und welche Zeitfenster werden für diese Maßnahmen angepeilt?

COESTER:

Hierzu ist erst nach Abschluss der Gespräche mit unserem Betriebsrat eine definitive Aussage möglich. Die Maßnahme kann kann aber bis zu einem Drittel oder 200 der Arbeitsplätze in Bogen betreffen. Die antizipierten Kosten der Restrukturierung werden bereits in 2007 in die Rückstellungen aufgenommen. Wir können Ihnen aber versichern, dass wir mit dem Betriebrat alles tun werden, um den notwendigen Stellenabbau so gering wie möglich zu halten.

GLASWELT: Was bedeutet für Inoutic/Deceuninck die Verstärkung der Marketing- und Vertriebsaktivitäten?

COESTER: Die Vertriebs- und Marketingaktivitäten im deutschsprachigen Raum werden durch drei neugeschaffene Business-Units verstärkt: Die Unit »Non Fenestration« ist verantwortlich für den Verkauf von Produkten der Deceuninck-Gruppe, die nicht im Segment Fenster angesiedelt sind. Bei der Unit »Innovation & Architecture« stehen innovative und designorientierte Produkte sowie Marketing- und Vertriebskonzepte für lukrative Zukunftssegmente wie z.B. Sanierung und Premium-Architektur im Vordergrund. Die Unit »Fenestration« vereint alle Schnittstellen zu den bestehenden Kunden, erhöht die Servicequalität und sichert damit das Neukundengeschäft. Diese Konzeption hat sich bereits bei der Deceuninck Gruppe bewährt. Das Non-Fenestration-Geschäft in der Gruppe läuft gut und wir werden auch verstärkt in dieses Geschäft einsteigen, hierzu müssen wir uns jedoch alle anstrengen um diese Margenpotenziale für uns zu heben. Wir müssen verstehen, dass die Einbindung in die Deceuninck Gruppe uns neue Möglichkeiten neben den hier in Bogen produzierten Produkten bietet. Um diese neuen Wege erfolgreich zu beschreiten, brauchen wir neue Kompetenzen. Das ist der Grund, warum wir drei neue, marktorientierte Geschäftsfelder geschaffen haben.

GLASWELT: Und wie verläuft das Geschäft in Deutschland in Zahlen? Gibt es vielleicht deutliche Einbrüche im Profilabsatz, die man jetzt mit den Aktivitäten versucht wieder aufzufangen?

COESTER: Der Markt hat sich grundlegend geändert: Die Mehrwertsteuererhöhung, der milde Winter aber vor allem der Wegfall der Eigenheimförderungen haben im Nachgang zu einem Markteinbruch geführt. Die Baugenehmigungen in Deutschland sind auf einem historischen Tiefstand – und dieser negative Trend wird sich in Zukunft fortsetzen. Diese Entwicklung ist auch für uns spürbar. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir Ihnen keine Zahlen nennen.|

Inoutic/Deceuninck strukturiert um und verlagert Produktionsbereiche

Weitere Informationen

Stephan Coester

ist seit 1. Juni 2005 Geschäftsführer beim PVC-Profilhersteller Inoutic/Deceuninck GmbH in Bogen. Der 42-jährige Diplom-Betriebswirt führt das operative Geschäft des Tochterunternehmens der Deceuninck-Gruppe mit einem Managementteam vom süddeutschen Standort Bogen aus. Inoutic ist Hersteller von extrudierten PVC-Profilen für Fenster, Türen, Wintergärten und Fassaden.

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