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Interview mit Christian Fischer, Geschäftsbereich Innovationen & Architektur bei Inoutic

Der Flügel entwickelt sich zum Glas-Randverbund

GLASWELT: Inoutic hat den 2. Preis bei dem SolVin Award mit einem neuartigen, integrierten Fensterflügel gewonnen. Warum hat die Jury dieses Profil ausgewählt? Worin bestehen die Vorteile gegenüber vergleichbaren Wettbewerbsprodukten?

Fischer:

Die Jury des SolVin Awards hat den Integralflügel von Inoutic mit Silber ausgezeichnet, weil er technische und ökonomische Vorteile gegenüber herkömmlichen PVC-Fensterprofil-Anwendungen bietet: Hier wird nicht, wie bisher üblich, eine Isolierglasscheibe als Einheit, entweder auf Seite 1 oder aber über den Randverbund an ein PVC-Flügelprofil geklebt. Die inoutische Innovation liegt darin, dass – in besonderer Weise – nur Einzelglasscheiben fixiert werden. Die Verklebung geschieht hierfür mit speziell auf die Anforderungen abgestimmten Dichtklebstoffen, die sowohl die statische Lastabtragung der Flügellasten in die Glasscheiben, als auch die Wasserdampfdiffusion, sowie die Gasdiffusion zwischen Glas- und Integralflügelprofil verhindern. Wettbewerbsprodukte operieren dagegen hier immer noch mit Isolierglasscheiben. Eine weitere bekannte Wettbewerbslösung am Markt besteht darin, ein Isolierglasscheibenpaket auf Seite 4 statisch an ein Flügelprofil zu binden. Die inoutische Lösung dagegen besteht aus einfachen Glasscheiben (z.B. Floatglasscheiben) oder ESG-Scheiben, also einem Isolierglas dessen Randverbund die Funktion des Fensterflügels übernimmt. Das System weist somit weder Glasdichtung noch Glasleisten auf, es gibt keinen Glasfalz und auch keine Dränagebohrungen für diesen. Die besonders flache Bauform und das damit verbundene optische Verhältnis von großen Glasflächen und minimierten Rahmenanteilen entspricht modernen, ästhetischen Anforderungen in der Architektur. Dies garantiert uns und dem Fensterbauer eine hohe Begehrlichkeit bei Architekten und Bauherren, die bisher auf kostenintensive Aluminiumprofile zurückgreifen mussten.GLASWELT: Es heißt, das Profil ist fest in den Glasrandverbund integriert. Können Sie die Konstruktion etwas genauer beschreiben – handelt es sich hierbei um ein geklebtes Fenster?

Fischer:

Das Profil ist bei diesem neuartigen Intergralflügel nicht in den Glasrandverbund integriert. Das Gegenteil ist der Fall: der Glasrandverbund ist ein fester Bestandteil des Flügelprofils. Die Funktion des Abstandhalters, sowie die Aufnahme von geeignetem Trocknungsmittel im Glaszwischenraum, wird bisher durch den bekannten Glasabstandshalter gewährleistet. Der Integralflügel von Inoutic bietet nicht nur die Funktion des Abstandhalters, sondern darüber hinaus auch die Eurobeschlagsaufnahmenut, sowie einen Fensterüberschlag und die dafür notwendigen Fensterüberschlagsdichtung. Wie Sie sich vorstellen können, benötigt ein solches Profil nachweisbar weniger Aufwand in der Verarbeitung zu einem Fensterflügel, da keine Glasleisten und keine Stahlarmierungen erforderlich sind. Somit garantiert der Integralflügel von Inoutic dem Weiterverarbeiter eine erhöhte Wirtschaftlichkeit.

GLASWELT: Ist das Profil noch im Prototypenstadium oder spricht man hier von einem Typ, der bereits in Serie produziert wird?

Fischer:

Das Profil befindet sich noch in einem Prototypenstadium, da wir eine erhöhte Anzahl von hausinternen Erprobungen durchführen möchten. Geprüft wird nicht nur die statische Belastbarkeit, sondern auch die Dauergebrauchstauglichkeit unter verschiedenen Klimabedingungen. In Anbetracht der klimatischen Veränderungen halten wir diese Tests für zukunftsweisend. Besonderen Wert legt Inoutic hierbei auf UV-Beständigkeit, Langlebigkeit und Statik.

GLASWELT: Herr Fischer, was stellt man im Unternehmen mit dem Preisgeld an?

Fischer:

Die Auszeichnung und das Preisgeld sind uns die Bestätigung für unsere Bestrebungen innerhalb des neu gegründeten Geschäftsbereichs “Innovationen & Architektur” – und natürlich für unsere Ingeneering Creativity. So werden wir die 25 000 Euro mit Freude in die Weiterentwicklung des Integralflügels investieren, um gezielt an der Serienreife dieses spannenden Produktes zu arbeiten. An dieser Stelle gilt mein Dank allen Inouten, die an dieser Entwicklung mitwirken.GLASWELT: Und wir danken Ihnen für das Interview.|

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