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Software-Programme für den Tür-, Fenster-, Fassaden- und Wintergartenbau

Alleskönner im Überblick

Die Rahmenbedingungen im Fenster-/Fassadenbau werden immer schwieriger: Einerseits setzt sich der Trend zur individuellen, exklusiven Gestaltung fort, andererseits wird der Termin- und Kostendruck immer größer. Wege aus dieser Zwickmühle zeigen spezielle Konstruktionsprogramme auf. Alleine die Möglichkeit, einmal definierte Fensterformen zu kopieren und zu modifizieren, machen sie zu einem rationellen, zeitsparenden Werkzeug: Zeichnungsungenauigkeiten spielen keine Rolle, Details lassen sich beliebig vergrößern und verkleinern, ausgefallene Fensterformen können in Originalgröße ausgegeben und als Schablone verwendet werden (sofern keine CNC-Maschine vorhanden ist). Gestaltungs- oder Profilvarianten lassen sich schneller und einfacher entwickeln, als mit konventionellen Methoden. Aus dem digitalen Fenstermodell lassen sich viele Informationen ableiten: Stücklisten für die Produktion, inklusive Zuschnittoptimierung und Reststückverwaltung oder farbig angelegte dreidimensionale Ansichten, für die Akquisition oder Angebotserstellung. Schnittstellen zu CAD-Programmen, CNC-Fertigungsmaschinen und zu betriebswirtschaftlichen Lösungen wie ERP- (Unternehmens-Ressourcenplanung), PPS- (Produktionsplanung), Materialwirtschaft-, Lagerverwaltungs-Systeme etc. sorgen für eine Durchgängigkeit von Planungs- und Produktionsdaten. Dies alles spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern steigert auch die Planungs-, Fertigungs- und Montagequalität.

Das sind die Möglichkeiten

Konstruktionssoftware für den Fensterbau ist in der Regel gar kein CAD im herkömmlichen Sinn. Fenster werden mit den meisten Programmen nicht „gezeichnet“, sondern entstehen quasi „nebenbei“, indem diese in einer dialoggeführten Abfrage präzise beschrieben werden: Fensterform, Breite x Höhe, Rahmenprofil, Sprossenteilung, Glasart etc. Das ermöglicht eine schnelle und rationelle Arbeitsweise, denn parallel mit den Eingaben entsteht am Bildschirm ein maßstäblicher Plan. Die so entstandenen Zeichnungen lassen sich beispielsweise in Angebote einbinden oder als Werkstattpläne ausgeben. Weiterbearbeitet werden die Zeichnungen mit entsprechenden internen Modulen oder – per DXF- oder DWG-Schnittstelle exportiert – mit in einem externen CAD-Programm. Außer Standardformen können auch winklige, schräge, bogenförmige bzw. runde oder auf frei geformte Verbund-, Kasten- und Stilfenster konstruiert werden. Selbstverständlich lassen sich auch Haustüren mit Seitenteilen und Oberlicht erzeugen. Mit einigen Lösungen können auch Wintergärten konstruiert werden. Alle Sprossenarten wie glastrennend, abklappbar, einseitig aufgeklebt, beidseitig aufgeklebt, im Scheibenzwischenraum, als Wienersprosse oder als Pfosten- und Kämpfersprosse werden unterstützt. Verschiedene Materialien wie z.B. Holz, Kunststoff, Holz-Alu, Alu, Metall, usw. können mit ihren materialspezifischen Besonderheiten berücksichtigt werden. In der Regel arbeiten Fensterbau-Programme produktunabhängig, d.h. verschiedene Profilsysteme können parallel genutzt werden. Gängige Beschlagarten und -marken werden von allen Programmen verarbeitet. Bei Sonderbeschlägen und den hierfür erforderlichen Konstruktionen, wie beispielsweise Schwing- oder Vertikalschiebefenstern, sind teilweise spezielle Module erforderlich. Ganz gleich, ob Standard-, ISO-, Wärmeschutz-, einbruchhemmendes, ballwurfsicheres, Schallschutz-, Sonnenschutz- oder Sicherheits-Glas verwendet wird – Fensterbau-Programme unterstützen nahezu alle Glasarten im Hinblick auf Berechnung und Kalkulation. Auch angrenzende Bauteile werden berücksichtigt: So etwa Rollläden für den Bereich Neubau oder Aufsatzrollläden und Vorbaurollläden für den Bereich Altbau.

Das digitale Fenster als Informationspool

Die rechnergestützte Fensterkonstruktion ist kein Selbstzweck, sondern bildet eine Art Informationspool, aus dem neben den Zeichnungen zahlreiche weitere Informationen abgeleitet werden können: Dreidimensionale Farbdarstellungen von Haustüren und Fenstern, möglichst im Zusammenhang mit der individuellen Fassade, benötigt man immer dann, wenn beispielsweise Angebote mit aussagekräftigen Bildern unterfüttert werden sollen. Von der einfachen Schattierung von Objekten, bis hin zur fotorealistischen Darstellung der kompletten Fassade mit Materialoberflächen, Schlagschatten und Spiegelungen reicht die Bandbreite der Visualisierungsmöglichkeiten. Aus dem systeminternen Datenmodell lassen sich ferner Formulare oder Listen wie Kundenformulare, Arbeitsvorbereitungs-Unterlagen, Bestelllisten, Etiketten, Preislisten automatisch abgeleiten. Aus den digitalen Zeichnungen lassen sich Fertigungsdaten für die Ansteuerung von Säge-, Bohr- und Fräsautomaten oder kompletten Fertigungsstraßen generieren.

Das bietet der Markt

Rund 25 Software-Anbieter offerieren Programme für den Fenster- und Fassadenbau. Nur ein Teil davon bietet auch Software für die Planung, Konstruktion und Präsentation. Diese Anbieter wurden in der folgenden Aufstellung berücksichtigt. Während einige Programme oder Module Teil einer (kaufmännischen) Gesamtlösung sind, konzentrieren sich andere auf die Planung, Konstruktion, Präsentation bzw. den Handel. Schnittstellen ermöglichen alphanumerische, statische oder bauphysikalische Auswertungen. Zur Zielgruppe zählen kleine und mittlere Schreiner- und Metallbau-Betriebe, Fenster-Hersteller, Bauelemente-Händler, Zulieferer, aber auch Ingenieure oder Architekten.

Darauf sollte man achten

Allgemeines: Innerhalb einer automatisch erstellten Zeichnung sollten zumindest Grundelemente wie Linie, Rechteck oder Kreis nachträglich eingefügt werden können. Die Zeichnung sollte in Bildschirmfenstern in beliebigen Detailausschnitten dargestellt werden können. Eine mit dem Ausdruck identische Druck-Vorschau sollte möglich sein. Damit Zeichnungen im CAD weiterbearbeitet werden können, ist eine DXF-, zusätzlich auch DWG-Schnittstelle (Standard-Austauschformate) unabdingbar. Kurzwegtasten für alle (wichtigen) Funktionen sind sinnvoll. Das von Windows-Programmen bekannte Undo/Redo, mit der letzte Aktionen rückgängig gemacht werden können, ist nicht nur für Einsteiger nützlich.

Fensterbau-Spezifisches: Bei der freien Konstruktion von Türen/Fenstern sollte ein Modell-Element (z.B. schräg oder rund) sofort als solches erfasst und nicht aus einem winkligen Element heraus entwickelt werden. Die Anzahl der Felder-, Rahmen-, Flügel-, Pfosten-, Kämpfer- oder Sprossenanzahl sollte nicht begrenzt sein. Bei Holzfenstern sollte jede Sprosse eine andere Holzbreite, bei Kunststoff oder Alu sollte jede Sprosse ein anderes Profil haben können. Pro Glasart sollte entschieden werden können, ob die Berechnung nach m²-Preisliste oder Festpreis pro m² erfolgen soll. Beschläge mit allen denkbaren Sicherheitsstufen sollten integrierbar sein.

Kosten: Steht ein Computer bereits zur Verfügung - für den Einstieg eignen sich alle aktuellen Windows-fähigen PC‘s (ME, NT, 2000, XP, Vista) - fallen neben der CAD-Software (1500 bis 10000 Euro und mehr, je nach Zielgruppe und Ausbaustufe) Kosten für das Ausgabegerät an (ab 800 EUR für DIN A2). Bei modularen Lösungen sollten Sie darauf achten, dass Sie für den gewünschten Ausstattungsumfang nicht mehr zahlen, als für ein Komplettprodukt des Mitbewerbers. Ein Blick auf den Mehrfachlizenz-Rabatt lohnt, wenn mehrere Arbeitsplätze eingerichtet werden sollen.

Kaufentscheidung: Für die Kaufentscheidung sollte nicht so sehr die Erfüllung möglichst vieler Funktionsanforderungen eine Rolle spielen. Viel wichtiger ist, dass man mit dem Programm effizient und produktiv arbeiten kann. Ob die Software den individuellen Leistungsanforderungen oder spezifischen Aufgabenschwerpunkten entspricht, lässt sich am besten während der Arbeit an einem konkreten Projekt feststellen. Da man mit dem Kauf mit dem Hersteller eine langjährige Beziehung eingeht (Stichwort: Software-Updates/Upgrades bzw. -Wartungsverträge), sollte man sich auch den Anbieter genauer anschauen: Seit wann ist er auf dem Markt? Wie viele Lizenzen werden bereits eingesetzt? In welchem Zeitraum werden neue Versionen herausgegeben? Das volle Rationalisierungspotenzial wird erst ausgeschöpft, wenn die CAD-Konstruktionsdaten per CNC-Schnittstelle an Bohr-, Fräs-, Sägeautomaten oder komplette Bearbeitungszentren übergeben und zur automatischen Fertigung genutzt werden. Dies potenziert zwar die Anschaffungskosten und sprengt in der Regel den Etat mittelständischer Handwerksbetriebe, ist jedoch eine Investition in die Zukunft. |

Info

Software und Anbieter

Adulo-Fen: http://www.adulo.de

Athena: http://www.cad-plan.com

C-Mol Win: http://www.c-mol.de

Cantor CAD: http://www.cantor-software.de

fencad/micad: http://www.analytic.ch

FenDesign: http://www.prologic.eu

Fenster+Türen-Designer/ WinterGarten-Designer: http://www.mediapromote.de

FenWin: http://www.fendata.ch

Huec-TEC: http://www.eduard-hueck.de

KKP: http://www.soft-ing-team.de

Klaes professional/Klaes vario/ Klaes 3D: http://www.edv-klaes.de

Kon-CAD FT/Kon-CAD fassade/ Kon-CAD 3D: http://www.konert.de

logiKal: http://www.orgadata-ag.de

Picos FTF: http://www.picosgmbh.de

Prefcad: https://www.preference.com/

Sungate: http://www.sungate-online.de

Syscad: http://www.syscad.info

TF CAD: http://www.cadline.de

TS-wigacad: http://www.ts-alu.de

Wictop 3D: https://www2.wicona.com/de/de/

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