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Super-Isoliergläser: Was tun gegen Kondenswasser auf der Außenscheibe?

Kondensat — muss das sein?

GLASWELT: Warum bildet sich Kondenswasser an den Außenseiten von Isolierverglasungen?

Troska:

Das hat mit dem Temperaturunterschied zwischen der Luft und der Fensteroberfläche zu tun. Ist die Außenscheibe kälter als die sie umgebende Luft, und ist diese Luft mit Feuchtigkeit gesättigt, kondensiert das Wasser an der Scheibe. Die Folge ist der ungeliebte Grauschleier auf der Scheibe. Sehr häufig tritt dieses Phänomen in den frühen Morgenstunden und in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit auf, etwa in der Nähe von Wasserläufen.

GLASWELT: Warum sind gerade hoch wärmedämmende Isoliergläser von der Kondenswasserbildung betroffen?

Troska:

Weil hier besonders wenig Wärme von innen nach außen abgegeben wird und sich folglich die Außenscheibe von innen her nicht oder kaum erwärmt. Beschlagene Außenscheiben sind also sozusagen ein Qualitätsmerkmal dafür, dass die Wärmedämmung wirklich funktioniert. Die Heizwärme bleibt im Raum und die Außenscheibe bleibt kalt. Je besser die Dämmung ist, desto kälter bleibt die Scheibe.

GLASWELT: Wissen das die Endkunden?

Troska:

Es kommt häufig vor, dass sich Hausbesitzer bei einem Glaslieferanten über die Kondensatbildung beschweren. Sie wissen beim Kauf i.d.R. nicht, dass gerade bei einem hochwertigen Isolierglas dieser Effekt verstärkt auftreten muss. Auf den ersten Blick sieht das also nach einem Mangel aus, da der Nutzer in eine moderne Isolierverglasung investiert hat und sich jetzt ärgert, da er zu bestimmten Tageszeiten nicht richtig hinausschauen kann. Verarbeiter sollten die Kunden daher auf jeden Fall im Vorfeld auf die Kondensatbildung hinweisen. Erfolgt dies nicht, kann es zu unschönen Reklamationen kommen, seien sie nun berechtigt oder nicht.

GLASWELT: Wozu können Glashändler in diesem Fall raten?

Troska:

Gegen die Kondensatbildung an sich kann man nichts wirklich Sinnvolles tun. Ein schlechterer Ug-Wert der Isolierverglasung könnte Abhilfe schaffen, da die Außenseite dann durch das Austreten der geheizten Innenluft wärmer würde. Das ist aber nur eine theoretische Überlegung, denn das hieße ja, die Wärmedämmung der Verglasung zu verschlechtern. Allerdings kann man die verminderte Durchsicht kaschieren, indem man die Außenseite des Isolierglases mit einer Titandioxid-Beschichtung ausstattet. Pilkington Activ-Gläser haben solche selbstreinigenden Beschichtungen, die Wasser anziehend sind. Dadurch bildet auftretendes Kondensat auf der Glasoberfläche keine Tropfen, sondern verteilt sich auf der gesamten Glasoberfläche zu einem gleichmäßigen Film. Das verbessert die Durchsicht erheblich und der Grauschleier auf der Scheibe verschwindet. Verkäufer und Kunde profitieren beide von der Beschichtung: Der Kunde hat keine Probleme mit dem Außenkondensat und gleichzeitig deutlich länger saubere Scheiben, im Vergleich zu einer unbeschichteten Verglasung. Und Verkäufer zeigen eine fundierte Beratungskompetenz und können gleichzeitig ihren Umsatz steigern.|

Info

Außenkondensat auf ISO – was kann man dagegen tun?

Je besser die Wärmedämmung einer Verglasung ist, desto häufiger reklamieren ­Nutzer, dass in den Morgenstunden die Durchsicht der Verglasung getrübt ist. Was passiert hier?

Je besser die Wärmedämmung ist, desto kälter ist die äußere Glasoberfläche, und so besteht die Möglichkeit, dass die Scheibe beschlägt. Ist die (äußere) Glasoberfläche eines Isolierglases kälter als die umgebende Luft, kühlt sie die Luft ab. Da kalte Luft weniger Wasser tragen kann als warme, entsteht Kondensat auf der Glasoberfläche, d.h. Wassertropfen bilden einen Grauschleier, der die Durchsicht stört.

Wie lässt sich der Grauschleier vermeiden?

Die einzige Möglichkeit, diesen Effekt zu beheben, stellt die Zuführung von Wärme dar – und damit eine Verschlechterung des Ug-Wertes .

Niemand will den Dämmwert einer Scheibe verschlechtern, kann man dennoch etwas gegen den Grauschleier tun?

Die Durchsicht lässt sich durch Gläser mit Selbstreinigungseffekt (z.B. Pilkington Aktiv) verbessern. Da die Kondensat-Tropfen sich aufgrund der wasseranziehenden Eigenschaft der Titandioxid-Beschichtung zu einem Wasserfilm verbinden, kann man so besser durch die von außen beschlagene Scheibe hindurchsehen.

Mehr Informationen bietet das Glaskompendium Nr. 5 der Pilkington Deutschland AG. Dieses kann per Fax unter (0 20 43) 4 05 56 66 bei Pilkington bezogen werden.

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