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Endzeitstimmung oder Gründerjahre?

Mund: Im Fernsehen werden wir in den nächsten Wochen noch einige Jahresrückschauen ansehen können – fangen wir doch selbst einmal damit an: Was war und was wird kommen in 2009? Tiefgreifende Entwicklungen haben uns in der Glas-, Fenster- und Fassadenbranche beschäftigt. Manche waren absehbar, einige kamen völlig überraschend. Und viele davon werden uns auch noch im nächsten Jahr beschäftigen. An welches Thema wirst Du denken, wenn Du in Zukunft auf 2008 zurückblickst?

Rehberger: Bemerkenswert finde ich, dass sich kaum von der Öffentlichkeit bemerkt, bei Gebäuden eine Kehrtwende vollzogen hat: weg vom Energieverbraucher hin zum Energieerzeuger. Auf der glasstec war Solar eines der Hauptthemen. Dabei gab es eine Reihe von marktreifen Dünnschichtmodulen zur aktiven Energiegewinnung für den fassadenintegrierten Einsatz zu sehen. Also völlig neue Produkte als Antwort auf die angespannte Energiepreissituation. Und was war für Dich der prägendste Eindruck 2008?

Mund: Im ablaufenden Jahr war eigentlich alles extrem. Die Schwankungen im Markt sind ausgeprägt wie nie. Noch im April auf der fensterbau/frontale war man ganz zuversichtlich. Auch auf dem VFF-Jahreskongress sprach man noch von 2,5 Prozent Wachstum für 2008. Mit Ausbruch des Finanzkrisen-Fiebers war aber alles anders: Allenthalben hört man Katzenjammer. Erstaunlich war aber für mich: Es gibt Betriebe, die ihre eigene Konjunktur gemacht haben und ausgelastet sind wie nie. Andere Unternehmen dagegen nutzen die veränderten Rahmenbedingungen und überdenken ihre Geschäftsidee.

Rehberger: Zu diesen Veränderungen zählt auch die EnEV 2009 mit um 30 Prozent verschärften Anforderungen, die bereits dieses Jahr schon ihre Schatten vorauswirft. Das ist kein Pappenstil und fordert von der Branche einiges ab, um diese Anforderungen technisch zu erfüllen. Viele Isolierglashersteller haben entsprechend schnell reagiert und ein breites Sortiment an 3-fach-Isoliergläser auf den Markt gebracht. Für mich haben Sie die Gunst der Stunde genutzt. Denn beim Verbraucher wurde durch die explodierenden Energiepreise das Bewusstsein für Energiesparprodukte geschärft.

Mund: Gerade jetzt wird es richtig spannend: Mit dem Bewusstsein, dass die Bauelemente in nächster Zeit immer schärfere Anforderungen erfüllen müssen, werden wir ganz neue marktgängige Konstruktionen sehen. Auch dieses Jahr konnten wir schon über einige pfiffige Ideen in der GLASWELT berichten. Fenster mit 3-fach-ISO sind jedenfalls aus dem Nischen- zum Serien­produkt mutiert. Und 2009 werden immer mehr auch scheinbar festgelegte Konstruktionsprinzipien in Frage gestellt. Beispiele: Kanteln aus PUR, Vakuumisolierglas und Funktionsbeschläge, die das Fenster entsprechend der Jahreszeit wenden können.

Rehberger: Wir spüren keine Endzeitstimmung in der Branche, sondern ganz im Gegenteil bei vielen Unternehmen eine Aufbruchstimmung. Wir hoffen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie diese ­Einschätzung teilen. Die GLASWELT wünscht Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und vor allem ein erfolgreiches 2009. Und auch im kommenden Jahr – darauf können Sie zählen– werden wir Sie mit dem Heft, online und mit dem Newsletter immer auf dem Laufenden halten.

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