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Akzo NObel: Vergütung von modifizierten Holzarten

Perspektiven für den Holzfensterbau

Durch Vergütungsverfahren lassen sich die Qualitäten heimischer Holzarten deutlich verbessern. Der Lackhersteller Akzo Nobel mit seinen Marken Sikkens und Glasurit beschäftigt sich bereits intensiv mit der Oberflächenbeschichtung des modifizierten Holzes, das langfristig die Tropenhölzer im Fensterbau ersetzen kann.

Die oftmals ungenügende Dimensionsstabilität und Dauerhaftigkeit der heimischen Hölzer birgt vielfältige Risiken. Die Erfahrungen würden belegen, dass sich diese Holzarten aufgrund ihres starken Quell- und Schwindverhaltens auch durch hochwertigste Beschichtungssysteme nur mit erhöhtem Pflegeaufwand dauerhaft schützen lassen, so die Spezialisten von Akzo Nobel. Denn moderne Lacke und Lasuren können die Hölzer zwar vor Feuchtigkeit und UV-Licht schützen, die Dampfdiffusion regeln und die Oberflächen aufwerten, sind aber nicht in der Lage, schlechte Holzqualitäten aufzuwerten, Schäden durch fehlerhafte Konstruktionen zu vermeiden oder durchfeuchtete Hölzer zu trocknen. Vergütungsverfahren eröffnen hier Zukunftsperspektiven, Qualitätsdefizite zu eliminieren.

Um die zu testen, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung bereits das Forschungsprojekt di-sta (Einheimisches, dimensionsstabilisiertes Holz in Fenster- und Fassadenbau) durchgeführt. Industriepartner und Institutionen unterzogen hier fünf verschiedene Vergütungsverfahren langwierigen Tests. Als Anbieter von Oberflächenbeschichtungen beteiligte sich Akzo Nobel an den Oberflächenversuchen und ihrer Auswertung. Abschließend stellten sich die drei folgenden Verfahren als besonders geeignet heraus:

  • Acetylierung: Bei diesem Verfahren wird unter hohen Temperaturen Essigsäure-Anhydrid in das Holz eingebracht.
  • Hitzebehandlung: Bei der Hitzebehandlung wird das Holz auf 180 bis 220°C erhitzt. Dadurch werden die Zellwandstrukturen chemisch verändert.
  • Holzvernetzung: Bei der Holzvernetzung werden Chemikalien eingesetzt, durch die eine Quervernetzung und eine dauerhafte Fixierung der Holzzellwände ausgelöst wird.

Durch diese drei Vergütungsverfahren konnten die Eigenschaften von einheimischen Hölzern soweit verbessert werden, dass ihr Quell- und Schwindverhalten und ihre Dauerhaftigkeit das Niveau von Tropenhölzern erreichten bzw. übertrafen. Ebenfalls stark gesteigert wurde ihre Resistenz gegen holzabbauende Pilze und ihre Lichtstabilität. Die Feuchtigkeitsaufnahme der Hölzer hingegen wurde deutlich verringert. Der Einsatz von Kiefernsplint ist nach einer Vergütung mit den genannten Verfahren unproblematisch. Nadelhölzer erreichen durch die Modifizierung eine Einstufung in die Resistenzklasse 1 bis 2, und selbst Buchenholz, das sehr stark quillt und schwindet, kann durch die Verfahren für den Fensterbau nutzbar gemacht werden. Der Einsatz einer separaten Imprägnierung ist bei den behandelten Hölzern nicht mehr notwendig. Angesichts dieser vorteilhaften Produkteigenschaften und der umfangreichen Erfahrungen aus den Beschichtungsversuchen sieht Akzo Nobel die Zukunft vergüteter heimischer Hölzer im Fensterbau sehr positiv. Der Pflegeaufwand wird dadurch erheblich reduziert und ein häufig genannter Kritikpunkt an Holzfenstern entkräftet.

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