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“Glas ist der Werkstoff der Zukunft“

Glaswelt: Was sehen Sie als vorrangige Aufgaben in Ihrer neuen VDMA-Position an?

Dr. Zippe: Glas ist der Werkstoff der Zukunft. Das fordert uns als Zulieferer der internationalen Glasindustrie heraus. Die Themen Innovation, ­Forschung und Entwicklung stehen deshalb ganz oben auf der Agenda. Wir wollen unsere Industriearbeitskreise weiter ausbauen, aber auch die Zusammenarbeit von Unternehmen des Glasmaschinenbaus, der Photovoltaik- und der Glasindustrie weiter intensivieren. Für unsere export­orientierte Branche ist es essenziell, weltweit neue Märkte zu erschließen. Dabei wollen wir die Glasmaschinenbauer stärker unterstützen als bisher – sei es durch gemeinsame Aktivitäten, Messebeteiligungen oder mit speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Informationsveranstaltungen und Beratung.

Glaswelt: Wie schätzen Sie die Marktlage für die deutschen Glasmaschinenhersteller in 2009 ein und wo liegen die Zukunftsmärkte?

Dr. Zippe: Die Krise kann man nicht wegreden. Sie betrifft auch uns. Wir spüren weltweit eine Kauf- und Finanzierungszurückhaltung. Es gibt in der Autoindustrie beträchtliche Auftragseinbrüche; und auch im Bauwesen müssen wir uns auf Rückgänge einstellen.

Weltweit betrachtet sehen wir drei große Zukunftsmärkte: 1. Osteuropa, insbesondere Russland und die GUS-Staaten. Dort müssen Maschinen und Anlagen über kurz oder lang erneuert werden. Mittelfristig sehen wir in Russland ein großes Marktpotenzial für High-Tech-Maschinen, auch wenn gegenwärtig diese Märkte äußerst schwierig sind. 2. Südamerika. Dieser Markt ist für viele Mitglieder Neuland. Er wurde bis ­dato– man könnte sagen – etwas vernachlässigt. Weil dort aber die Nachfrage nach Glasprodukten stetig wächst, sehen wir hier ein gehöriges Zukunftspotenzial. 3. Die Länder der Arabischen Halbinsel. Der Lebensstandard dort steigt und damit die Nachfrage nach Qualität und High-Tech-Produkten. Da die finanziellen Mittel für Investitionen vorhanden sind, sehen wir dort gute Chancen, unsere Absatzzahlen weiter zu stabilisieren. Wir sehen darüber hinaus einen „technologischen“ Zukunftsmarkt, nämlich bei den neuen Anwendungen wie Solarglas, Wärmeschutzglas und Gläser mit regelbarer Transparenz. Hier liefern wir die Technologien, um die Kosten bei der Produktion zu senken. Dies erlaubt es wiederum Qualitätsglas technologisch korrekt und umweltschonend herzustellen und zu vermarkten.

Glaswelt: Sind ihre Mitglieder angesichts der aktuellen Wirtschaftslage gut aufgestellt?

Dr. Zippe: Der deutsche Glasmaschinenbau ist gut aufgestellt. Wir sind nicht in dem Maße abhängig von Banken und Fremdkapital, wie so manche Großkonzerne. Unsere Exportmärkte sind gut diversifiziert, d.h. es gibt viele verschiedene Abnehmerländer und unterschiedliche Kundensegmente. Zudem verfügen wir über ein breites Produktportfolio und können damit häufig Nachfrageschwankungen ausgleichen. ­Unsere Unternehmen stecken viel Geld in die Weiterentwicklung der Maschinentechnik und passen sie den Anforderungen der ­internationalen ­Glasindustrie an. Wir setzen auf Zukunftsthemen wie Umwelt- und Ressourcenschonung, Energieeffizienz und erneuerbare Energie.—

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