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Hafenbrücke in Bremerhaven

Der Trick mit dem Dreh

Der alte Hafen von Bremerhaven dient heute als Museumshafen, umgeben vom Deutschen Schifffahrtsmuseum und dem alten Speicher. Dazu gesellen sich auf der Südseite des Hafenbeckens das Columbus Center und auf der gegenüberliegenden Beckenseite, die Havenplaza sowie das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, in dem man verschiedene Klimazonen der Erde und große Aquarien erleben kann. Um beide Beckenseiten zu verbinden sollte ein regensicherer Übergang geschaffen werden, der nicht die Sicht versperrt: Das Ergebnis: eine Brücke aus Glas und Stahl.

Die Generalplaner, das Ingenieurbüro WTM Engineer und das Architekturbüro nps tchoban voss, nahmen frühere Drehbrücken als Vorbild. Sie gestalteten eine dynamisch geschwungene Glasröhre, deren Mittelteil sich, auf einem Pylon gelagert, um 90° drehen lässt. Konstruiert wurde die Röhre aus einer Gehwegtafel mit insgesamt 5 Längsträgern, die im Abstand von 3,5m durch ellipsenförmige Querträger (Spanten) verbunden sind. In Längsrichtung sind die Spanten über Druck- und Zugrohre ausgesteift und dienen als Unterkonstruktion für die punktgehaltene Verglasung. Für die Glaskonstruktion lieferte Schollglas sämtliche Gläser.

Die Brücke ist vom Drehpunkt aus zu den Ufern in zwei unterschiedlichen Graden bis maximal 3% geneigt. Da die Spanten der Brücke – und damit die vertikalen Glaskanten – jedoch im Lot stehen, waren für alle Gläser unterschiedliche Formate erforderlich, im Mittelteil sogar trapezförmige Scheiben. Schollglas lieferte hierfür 336 verschieden geformte GEWE-safe-Scheiben aus TVG. Als Sonnenschutz sind die mittleren Dachscheiben mit einem Punktraster-Siebdruck versehen. Das Raster ist dem Sonnenverlauf entsprechend asymmetrisch auf dem Profil angelegt und verdichtet sich zum Mittelteilpunkt hin. So musste jede Scheibe gesondert erstellt werden.

Für die Belüftung sowie die Entrauchung im Brandfall sorgen 30 RWA-­Lüftungsflügel im Firstbereich der Brücke und Lamellenfenster, die beidseitig über die gesamte Länge am Fußpunkt der Brücke angeordnet sind.

Zu beiden Seiten des Gehwegs besteht der Boden aus Glas, der nachts von unten beleuchtet wird. Dafür lieferte Schollglas begehbares 3-fach GEWE-­safe aus TVG, auf das ganzflächig ein rutschhemmender (R 13) Siebdruck aufgebracht wurde. So überspannt des Nachts eine Leuchtskulptur den Hafen, in der bizarr von unten bestrahlte Figuren wandeln.—

Am Projekt beteiligte Firmen

Generalplaner: WTM Engineer GmbH, Hamburg

Architekt: nps tchoban voss GmbH & Co.KG, Hamburg

Fassadenkonstruktion : Christophe Lenderoth GmbH, Bremen

Glaslieferant: Schollglas Technik Sachsen GmbH, Nossen/OT Heynitz

Kontakt

Schollglas GmbH

30890 Barsinghausen

Tel. (0 51 05) 777-0 | https://www.schollglas.com/