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Hochleistung am Bau

GLASWELT: Herr Plettau, seit gut 40 Jahren bewährt sich das Kleben bei Structural Glazing Fassaden. Auch das Kleben am Bau nimmt immer mehr zu. Was sind die Gründe?

Plettau: Die Klebetechnik bietet viele Vorteile. Sie ist eine der besten Fügetechniken und ermöglicht eine dauerhaft kraftschlüssige Verbindung der unterschiedlichen Materialien. Architektonische Trends zu mehr Glas und weniger Rahmen sind durch die Klebetechnik realisierbar – Stichwort „Rahmenlose Verglasungen“. Design ist aber nur ein Aspekt. Der durch den höheren Glasanteil verbesserte Wärmeschutz unterstützt unter anderem die Forderung nach Energieeffizienz und letztendlich die CO2-Reduktion. ­Geklebte Konstruktionen liegen auch voll im Trend, wenn es um den Bereich Sicherheit geht. Denken Sie zum Beispiel an Explosionsschutz, Einbruchsschutz, Hurrikan-Verglasungen, etc. Multifunktionale Fassaden, die höchsten Ansprüchen an Ästhetik genügen, sind aktueller denn je. Dazu trägt die Klebetechnik bei.

GLASWELT: Häufig hört man Bedenken, dass Klebeverbindungen weniger stabil oder haltbar seien. Wie sehen Sie das?

Plettau: Nun, Structural Glazing Fassaden haben sich seit mehr als 40 Jahren bewährt. Einen besseren Beweis als die Praxis gibt es nicht. Auch in anderen Bereichen wie Flugzeug- oder Automobilbau ist die Klebetechnik nicht mehr wegzudenken. Konstruktionskleber werden anwendungsspezifisch entwickelt. Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit sind in unzähligen Versuchen bewertet worden, woraus dann die europäisch-technische Richtlinie als Leitfaden für den Nachweis der Leistungsfähigkeit von Klebeverbindungen für den Fassadenbereich entstand. Produkthaltbarkeit ist aber nur die halbe Wahrheit. Neben Statik, Klebefugendesign sowie Laborprüfungen zu Haftung und Verträglichkeit der Untergründe, müssen beim Kleben anwendungsbezogene Qualitätsstandards für die Fertigung eingehalten werden. Das gilt für die Werkstatt ebenso wie für die Baustelle.

GLASWELT: Sind heute Verklebungen auch auf der Baustelle möglich?

Plettau: Das Einhalten der erforderlichen Verarbeitungsparameter ist eine grundsätzliche ­Voraussetzung für qualitativ hochwertige Verklebungen. Dies ist auch beim Verkleben auf der Baustelle wichtig. Es gibt eine ganze Reihe von Beispielen für Verklebungen, die werkseitig nicht oder nur unter erheblichem Aufwand realisierbar sind. Ich spreche hier von Reparaturen, Ganzglasecken, Brüstungs- oder Geländerverglasungen aber auch die Verklebung von Festfeldern als Teil von geklebten Holz- bzw. Kunststoffelementen. Die Baustellenverklebung ist ein zunehmender Trend. In manchen Ländern ist dies allerdings nur bedingt und unter Auflagen der lokalen Baubehörden zulässig. Der Grad der Sauberkeit auf der Baustelle beeinflusst das Risiko der erneuten Verunreinigung der Klebeflächen. Sie müssen auch berücksichtigen, dass Verklebungen erst nach vollständigem Festigkeits- und Haftungsaufbau belastet werden dürfen. Prozess-Sicherheit ist bei Werksverklebungen leichter steuerbar. Dow Corning hat als Hilfestellung für die Verklebung auf der Baustelle ein Handbuch erstellt. Es beschreibt, worauf der Verarbeiter achten muss und welche Qualitätskontrollen durchgeführt und dokumentiert werden müssen. Verklebungen sind also auch auf der Baustelle durchführbar, wenn man sich an gewisse Regeln und Prozesse hält – für höchste Qualität ohne Kompromisse.—

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