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CE-Kennzeichen und Zeiterfassung

“Das nimmt uns die Angst vor der WPK“

„Auf uns kommt etwas zu, was wir nicht umgehen können.“ So hat Bernd Fauser sein Team schon 2007 auf die CE-Kennzeichnungspflicht eingestimmt. „Und ich verspreche euch, dass ich nach einer optimalen Lösung für alle suche.“ Und schon als Fauser zu den Schweizer Fenstertagen, den windays 2007 reiste, war seine Suche von Erfolg gekrönt. Denn dort traf er auf Günter Habdank, Geschäftsführer von GHU datacomp, einem Anbieter von Zeiterfassungssystemen.

Fauser war an der Zeiterfassung interessiert – jedoch nur, wenn damit auch die Arbeitsunterlagen der WPK, also der werkseigenen Produktionskontrolle abgearbeitet werden. Denn schließlich wollte er das CE-Kennzeichen einführen, ohne die Zettelwirtschaft und den Verwaltungsaufwand ausufern zu lassen.

„Herr Fauser war und ist für uns nicht nur ein wichtiger Kunde, sondern auch Vordenker. Sein Wunsch, die WPK auch in das Programm zu integrieren, hat uns angespornt und schon Anfang 2008 konnten wir die erste Stufe einer Softwarelösung mit integrierter WPK-Abwicklung anbieten“, erläutert Günter Habdank die Entwicklungsschritte. „Jetzt sind wir soweit, diese Funktionen sowohl in der papierlosen als auch in einer einfacheren Ver­sion zu realisieren. Über ein Zusatzprogramm der Auftragszeiterfassung gibt es die Möglichkeit, die Prüfungsergebnisse zu den Produktionsschritten zu protokollieren und nach Erfassung der Daten durch Ausdruck zu dokumentieren. Die bewährte Identifikation über Barcodes vereinfacht und beschleunigt die Prüfung – die Erfassung der Prüfergebnisse am PC erfolgt in übersichtlichen Eingabemasken.

Gutes Zusammenspiel

Fensterspezialist Fauser ist nach der Einführung überzeugt: „Das System der Auftragszeiterfassung hat uns die Angst vor der Produktionskontrolle genommen. Ich als Chef werde entlastet und jeder einzelne Mitarbeiter bekommt mehr Verantwortung übertragen. Dadurch hat sich bei uns die Qualität noch weiter erhöht. Der Mitarbeiter wird praktisch zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung hingeführt.“

Um dies noch weiter zu fördern, hat Fauser jetzt auch ein Formular „Kleinauftrag“ bei der Auftragserfassung eingeführt. Früher musste der Geselle bei spontanem Kundenbesuch öfter mal auf später verweisen, wenn der Chef wieder in der Werkstatt war. Jetzt hat er die Möglichkeit, sich aus der laufenden Arbeit per Codescanner auszuchecken, mittels dieses Formulars den Kleinauftrag abzuwickeln und den Kunden umgehend zufriedenzustellen. „Wir sind uns schließlich nicht zu schade, auch mal ein eine Glas­scheibe zu ersetzen“, und das können die Mitarbeiter nun völlig selbstständig abwickeln, so Fauser.

Habdank: „Neben der reinen Aufnahme der Zeiterfassung löst unser System weitere Probleme in der Werkstatt. Früher ist viel ‚auf Zuruf‘ geklärt worden. Da hat der Angestellte schon gemeint, der Chef hat den Urlaub bereits genehmigt. Dieser aber vergaß dann den Urlaubswunsch und stattdessen wurde zu dem Zeitpunkt eine Montage terminiert. So etwas gehört mit der Zeiterfassung der Vergangenheit an, denn es wird alles schriftlich dokumentiert.“

Und der Fenstermacher Fauser ergänzt die Vorteile der Software: „Seitdem wir die WPK und die Zeiterfassung eingeführt haben, wissen meine Leute, dass wir die Arbeitszeit minutengenau erfassen – und das trägt zur gerechteren Entlohnung bei.“

WPK als erster Schritt

„Ich bin etwas anders an die Thematik ‚CE-Zeichen’ herangegangen“, erläutert Fauser. „Für mich ging es erstmal um die werkseigene Produktionskontrolle. Und die ist jetzt – durch die Einführung der Zeiterfassung – erfolgreich installiert. Nun kann ich mich um die Konformitätserklärung und die nötigen Typprüfungen kümmern.“

Der Schwabe nutzt dabei den Kontakt zum Fachverband Glas Fenster Fassade in Karlsruhe. Gerade die kompetente Unterstützung durch den technischen Berater im Verband, Rainer Oberacker, hat Fauser schon oft weitergebracht: Beispielsweise hat er schon 2002 ein „dreifach gutes“ Fenster entwickelt und zum Patent angemeldet: das Holz/Alu/Therm-Fenster. Bei diesem System wird auf die außen liegenden Seiten des Blend- und Flügelrahmens eine Wärmedämmschicht aufgeschraubt. Darauf steckt man mit Klipshaltern die Aluminiumschale. Für den Flügel wurde zu diesem Zweck eine neue Profilgeometrie entwickelt.

Fauser: „Wir pflegen traditionelle Konzepte wie das Holzfenster, möchten aber auch immer wieder innovative Akzente setzen. Dabei konzentrieren wir uns auf die Werkstoffe Holz, Holz-Alu und Glas.“ Er sieht sich nicht nur als Verkäufer, vielmehr als Berater. Schließlich soll „der Kunde das Produkt bekommen, das für ihn am besten ist. Deshalb kann es auch passieren, dass ich auch an einen PVC-Fensterhersteller verweise, wenn er nicht von meinen schönen Holzfenstern zu überzeugen ist.“ Das komme aber äußert selten vor, fügt er aber auch gleich noch mit einem Lächeln hinzu.—

Daniel Mund

Fensterbau Fauser

In einer kleinen 3000-Einwohner-Gemeinde (Hattenhofen) in der Nähe von Stuttgart führt Glasermeister Bernd Fauser das Unternehmen mit acht Mitarbeitern seit 1996 in der vierten Generation. Gegründet wurde es bereits 1897. Der Produktionsbereich verteilt sich auf zwei Produktionshallen mit je 400 m2 Arbeitsfläche. Maschinenpark: u.a. Weinig Powermat 400 (Kehlmaschine) und Weinig Unicontrol 6. Ein Ausstellungsraum mit vielen Exponaten zeigt dem Kunden das ganze Repertoire des Fachmanns. Produkte: Haus-, Kellertüren, Fassaden, Wintergarten, Dachfenster, Schiebe- und Falttüren und Fenster in Holz und Holz-Alu für Privatkunden, Architekten, Städten und Gemeinden und auch Schreiner- bzw. Glaserkollegen.

GHU datacomp

1987 wurde bei dem Unternehmen der Software-Schwerpunkt auf die Zeiterfassungssoftware gesetzt. Heute ist die Herstellung von Zeiterfassungssoftware, die mit zugekaufter Hardware komplettiert wird, der ausschließliche Arbeitsbereich. Besonderen Wert legt man bei GHU auf die umfangreichen Auswertungen, heißt es.

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