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Innovationstag bei Sika

So klebt man Kunststoff-Fenster

Über eine positive Resonanz konnten sich die Veranstalter freuen: Mehr als 70 Verarbeiter waren gekommen, um sich eingehend zu informieren. Das entspreche, so Moderator Michael Geissbühler, Verkaufsleiter Kleben und Dichten, Sika, über 50 Prozent der schweizer Produktionskapazitäten für PVC-Fenster.

Genereller Tenor der vortragenden Experten: ­Ohne genaue Abstimmung geht es nicht. Ein geklebtes Fenstersystem verlange nach einer engen Kooperation zwischen Systemgeber, Fens­terbauer, Maschinenbauer, Isolierglas- und Klebstoff-Hersteller.

Dr. Roman Graf, Entwicklungsleiter bei Glas Trösch, referierte zur Funktion des Isolierglases im verklebten Fenster: „Man soll nicht nur den Rahmen und das Glas betrachten, sondern auch den Abstandhalter und die entsprechenden Materialverträglichkeiten.“ Graf stellte hierfür passende Trösch-Systeme vor, wie den hochwärmegedämmten Abstandhalter „ACSplus“ sowie das 3-fach-Isolierglassystem „Silverstar TRIII“.

Um verbesserte Dämmeigenschaften ging es auch im Vortrag von Manfred Wüst, Systemtechniker bei aluplast. Er stellte die neue Fenster-Generation „energeto“ vor: „Der Einsatz der powerdur inside-Technik erlaubt es uns, die Wärmebrücke Stahl wegzulassen, sowohl im Flügel als auch im Blendrahmen. Dadurch sind Uw-Werte bis 0,75 W/m2K möglich. Gleichzeitig bestehen wir auch ohne Stahl problemlos die WK2-Prüfung.“

Vorteilhaft sei zudem, dass man auf das Verklotzen komplett verzichten könne. Die einzige Handarbeit sei das Einbringen der Glasleiste. ­Wüst: „Durch die Klebetechnik erreichen wir identische Fenstergrößen wie mit Stahleinlagen sowie Übergrößen. Bonding inside ist ein Sys­tem, bei dem – auch wegen der Verträglichkeit – keine Komponente austauschbar ist.“

Mit der Falzgrundverklebung habe aluplast seit fünf Jahren Produktionserfahrung und mehr als 800000 verklebte Fenstereinheiten ausgeliefert. „Ich habe in 33 Jahren Berufserfahrung noch kein problemloseres Fenster kennengelernt.“

Dr. Werner Wagner, Leiter Marketing Fenestration & Facade bei Sika, erläuterte die neuesten Klebesysteme für Fenster. Durch die Aussteifung des Flügels mittels umlaufender Verklebung lasse sich die Stress-Belastung gegenüber verklotzten Systemen um bis zu 70 % reduzieren. Daraus resultiere weniger Glasbruch, höhere Steifigkeit und bei Holzfenstern ein besserer Holzschutz durch die Glasüberdeckung des Flügelrahmens. Letzteres sei erst durch die Klebetechnik möglich. Dr. Wagner wies darauf hin, dass das Verkleben nicht die allgemeinen Verglasungsrichtlinien aushebeln würde. Dem aluplast-System energeto bescheinigte er eine hohe Gebrauchstauglichkeit, die u.a. durch externe Systemprüfungen ­dokumentiert werde.

Werner Schlingelhoff, Seminarleiter von aluplast, referierte zum Thema Marketing, insbesondere mit Blick auf das energeto-Fenster: Seine drei Statements: 1. Marktchancen erkennen und in Innovationen hinein entwickeln. 2. Die Branche gestalten – nicht die Branche verwalten. 3. Werbung sollte authentisch sein.

Nach der Theorie kam die Praxis

In drei Workshops vermittelten Experten den anwesenden Fensterbauern vertiefendes Praxiswissen: Einmal ging es um Reparaturverglasen inklusive Ausglasen der kaputten Scheibe. Mit einem Schwingmesser wurde das Ausglasen demonstriert. Danach wurde gezeigt, wie der Monteur auf der Baustelle die neue Scheibe mittels Handapplikation (mit Kartusche) verkleben kann. Im zweiten Workshop wurde das manuelle Verkleben mit einer 2K-Fasspumpe demonstriert, mit der sich kleinere Fertigungskapazitäten von täglich rund 50 Fensterflügeln fertigen lassen. In einer weiterer Präsentation wurde der Arbeitsablauf automatisierter Klebetechniken vorgestellt.

Mit einer Diskussionsrunde endete der Innovationstag im Servicezentrum in Widen. —

Jörg Pfäffinger

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