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Minergie-Komplex in Dietikon

Alles unter einem Dach

Der „Trio“-Komplex, in Dietikon, wenige Kilometer westlich von Zürich, ist ein Ensemble aus fünf Gebäuden mit den drei Nutzungsbereichen Einkaufen, Arbeiten und Wohnen. Die untere Ebene ist dem Einkaufen gewidmet (4036 m2 große Ladenzone). Darüber wird auf 1675 m2 in Büros gearbeitet. Und in den obersten Geschossen sind 112 Mietwohnungen untergebracht. Gefordert war der Minergie-Standard, der mit innovativer Haustechnik und hochwertiger Gebäudehülle realisiert wurde. Besondere Herausforderung stellte die Schallbelastung der über eine Länge von 300 m angrenzenden Bahntrasse dar, die auch nachts genutzt wird. Deshalb waren spezielle Schallschutz-Maßnahmen notwendig, auch bei den Fenstern.

„Den Minergie-Standard mit den Schallschutz-Anforderungen zu verbinden, war eine große Herausforderung und die Fenster werden diesen Anforderungen sehr gut gerecht. Man hat sich für Fenster von EgoKiefer mit in den Flügelrahmen verklebten 3-fach-Isolierglasscheiben entschieden, da bei dieser Konstruktion nicht nur die hohen Energiesparforderungen, sondern auch der Schallschutz berücksichtigt werden musste“, erläutert hierzu Martin ­Thiessen, Bauleiter des Generalunternehmers Karl Steiner AG.

Schallschutz erfordert schwere Gläser, die bei konventioneller Verglasung durch entsprechend massive Versteifungen im Flügelrahmen über die Verklotzung diagonal abgetragen werden, was sich oft nur mit großen Flügelrahmenbreiten realisieren lässt. In der Klebetechnik hingegen trägt das Glas den Rahmen. Die Hauptfunktion des Flügelrahmens reduziert sich somit auf die Aufnahme der Funktionselemente Dichtungen und Beschlag. Im System ­KS-XL von EgoKiefer sind die Flügelrahmen so schmal, dass sie von außen praktisch nicht sichtbar sind. Das führt in der Bilanz zu einer Verbesserung des Fenster U-Wertes, da das Glas meist einen geringeren U-Wert als der Rahmen hat. Die Überdeckung des Flügelrahmens mit Schallschutzglas reduziert Schallbrücken, was zur Verbesserung des Gesamtschallschutzes führt.

Im schallintensiven Bereich an der Bahnlinie (von einer Glas-Schiefer-Fassade geschützt) sind die Fenster nicht öffenbar, ihr Schallschutzwert liegt bei 42 dB. In den anderen Fassaden liegt der Wert bei 37 dB. Der UW-Wert der Fens­ter liegt bei 0,9 W/m2K.

Der Fensterhersteller montierte 980 Fenster mit insgesamt 3572 m2. Dabei habe das Gewicht der zweiflügeligen Balkontüren mit 85 kg pro Flügel und die bis zu 120 kg schweren Festverglasungen (bis 3 m x 2,34 m) dem Montageteam viel abverlangt, da im Rohbau keine Hebemaschinen eingesetzt werden konnten. Die meisten Fenster waren einflügelig (0,80 m x 1,00 m), bzw. zweiflügelig (1,80 m x 2,17 m), die Rahmen wurden mit Mineralwolle überdämmt.

Dazu Andreas Rothmund (F&E bei EgoKiefer): „Die neuen Systeme sind komplette Neuentwicklungen – es wurde nicht irgendein Fenster genommen und ein Kleber hineinappliziert. Zudem haben wir keine vorhandenen Komponenten verwendet, sondern insgesamt ein neues Design entwickelt, von der kleinsten Dichtung angefangen.“

Die Logistik beim Einbau der Fenster verlief problemlos: auf der Straßenseite kam ein Lastwagenkran zum Einsatz, der die Fenster auf die jeweiligen Geschosse hob. Abseits der Straße bewegte ein Baustellenkran auf Gerüstböcken auf dem Fassadengerüst die Bauelemente. Die Fenster wurden gebäudeweise angeliefert, auf die Stockwerke verteilt und eingebaut. Es konnten durchschnittlich 10 Fenster pro Tag montiert werden, einschließlich Unterkonstruktion und Abdichtungen innen und außen.

Jörg Pfäffinger

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