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Rehau und Schüt-Duis

Ostfriesische Teamarbeit

Das Unternehmen Schüt-Duis hat ­eine ganz eigene Struktur und ist eigentlich mit keinem Unternehmen in der Branche vergleichbar. Schließlich ist man sowohl Großhändler für Fenster- und Türenhersteller, als auch selbst Hersteller bzw. Systemgeber von Wintergärten, Fassadensystemen und Vordächern. Dazu stellt das Unternehmen sein Isolierglas selber her und ist der einzige Kunststoffprofil-Absatzmittler im ganzen Bundesgebiet.

Aber vielleicht versteht man die Struktur des Unternehmens etwas besser, wenn man sich seine Geschichte vor Augen hält: Schon 1838 begann man als Eisenwarenhändler. Auch Haushalts- und Spielwaren konnte man bei Schüt-Duis bis vor kurzem kaufen – jetzt hat man sich allerdings von diesem Unternehmensteil getrennt. Vor über 40 Jahren ist dann der Handel mit PVC-Profilen und deren Bearbeitungsmaschinen hinzugekommen. Als dann die Verglasung nicht mehr beim Maler, sondern im Fensterbau stattfand, wurde auch der Großhandel mit Isolierglas aufgenommen. Ende der siebziger Jahre gab es dann unbefriedigende Lieferzeiten von Isolierglas, was das Unternehmen dazu veranlasste, eine eigene ISO-Fertigung aufzunehmen.

Was dabei aber nie vernachlässigt wurde: Der Blick auf ökologisches und wirtschaftliches Handeln. Dieses Gen scheinen die Firmengründer ihren Nachfolgern immer wieder mitgegeben zu haben. Auch der jetzige Firmenchef Fritz-Werner Schüt, der zusammen mit Heino Cordes und Thorsten Habicht die Geschäfte leitet, engagiert sich stark in diesem Thema: „Das optimale Zusammenwirken von Mensch, Maschine und Umwelt entspricht unserer Unternehmensphilosophie und wir sind aufgefordert, die Technik für einen Einklang von Ökonomie und Ökologie zu nutzen,“ fasst Schüt den Nachhaltigkeitsgedanken zusammen.

Alles für die Fensterproduktion

Auf zahlreiche Alleinstellungsmerkmale kann das Unternehmen verweisen. Vertriebsleiter Bernd Husmann fasst gegenüber der GLASWELT die wesentlichen Punkte zusammen: „Wir liefern alles aus einer Hand für PVC-/Alu-Fenster- und Türen: Von der Maschine, über Profile, Beschläge und Glas bis zur Branchen-EDV und alles ist aufeinander abgestimmt. Das heißt auch, dass wir für alles die Verantwortung übernehmen und nie versuchen diese in einen anderen Produktbereich zu verschieben. Unser technischer Außendienst steht nicht nur zu einer Produktgruppe, sondern in allen Bereichen dem Verarbeiter hilfreich zur Seite.“ Dazu bekomme der Kunde immer und in allen Bereichen die auf den Bedarf abgestimmte Liefermenge. Andere Lieferanten einzelner Warengruppen würden eher möglichst große Einheiten liefern wollen, erläutert Husmann. Auch mit Gebrauchtmaschinen versorge man die Kunden, um denen eine möglichst geringe Kapitalbindung zu ermöglichen.

Und das Konzept scheint aufzugehen: Ca. 260 Betriebe beziehen die gesamte Lieferpalette, ca. 1400 Betriebe sind Partner in einzelnen Produktbereichen. Und auch im Osten Deutschlands konnte man mit diesem Produkt- und Serviceangebot Fuß fassen: Rund um Berlin bedient man die Verarbeiter mit der gleichen Angebotsvielfalt.

Systemanbieter für Wintergärten

Aber Schüt-Duis betätigt sich bekanntermaßen ­ nicht nur als Absatzmittler, sondern entwickelt und vertreibt schon lange Jahre ein ganz eigenes Wintergarten- und Vordachsystem sowie Haustürbeschläge. Das Kürzel „Jed” in diesem Produktbereich kennzeichnet alle Eigenentwicklungen und ist nach dem Firmengründer Jonas Eilers Duis benannt. Seit 1984 besteht bereits das Jed-Wintergartensystem und mittlerweile läuft der Vertrieb hier europaweit bis in die Türkei. Produktspezifische Alleinstellungsmerkmale finden sich auch bei den Kompakt-3D-Türbändern des Hauses. Hier bietet beispielsweise die Stützschrauben-Befestigungstechnik Verarbeitern und Systemgebern von PVC-Profilsystemen Vorteile für PVC-Haustüren.

40 Jahre Partnerschaft mit Rehau

Wenn bei Schüt-Duis davon gesprochen wird, dass man alles aus einer Hand liefert, heißt das, dass von der Schraube über die Maschine und deren Softwarelösungen bis hin zum PVC-Profil alles im Produktportfolio enthalten ist. Und dazu zählt eben auch – was eine bundesweite Besonderheit ist – das Fensterprofil: Schüt-Duis bezieht von Rehau im benachbarten Wittmund die Rahmen und versorgt auftragsbezogen seine Kunden mit den Profilen zur Fensterfertigung. Die Partnerschaft zwischen Rehau und Schüt-Duis besteht schon seit über 40 Jahren und bereits Ende der siebziger Jahre deckte man die Region Nordwestdeutschland – begrenzt etwa durch die Städte Osnabrück, Hannover und Hamburg, flächendeckend ab. Geschäftsführer Cordes: „Etwa 250 Fachbetriebe profitieren von den sich ergänzenden Qualitäten beider Partner. Mit der jetzt angelaufenen Markteinführung der Profilgeneration Geneo ist ein bedeutender Schritt für die Zukunft gemacht worden. Denn damit sind die Verarbeiter als dritter Partner im Verbund ­Rehau – Schüt-Duis optimal auf die sicherlich nicht einfacher werdende Marktsituation vorbereitet.“

Geneo ist anders als die anderen

Seit der letzten frontale 2008, dem Zeitpunkt der Markteinführung des neuen Profilsystems, spüren die PVC-Extrudeure aus Wittmund nicht nur die rauhe Nordseeluft, sondern auch reichlich Aufwind für den Umsatz: Die Neugier hat gesiegt und immer mehr Fensterhersteller haben sich mit dem revolutionierenden Profil beschäftigt. Laut Aussage des Rehau-Werkleiters in Wittmund, Thomas Roblick, hätte man gerade in den letzten Monaten viele neue Kunden für eine Fens­terproduktion mit Geneo-Profilen gewonnen. Das Profil ist anders als die anderen, denn es besteht aus dem hochstabilen Hightech-Werkstoff Rau-Fipro, der sich durch herausragende Stabilität und Belastbarkeit auszeichne. Tragende Stahlelemente werden so in etwa 80 bis 90 Prozent der Anwendungsfälle überflüssig und das Profil bietet damit einen deutlichen Vorteil: Es ist erheblich leichter als armierte Profile. Das vereinfacht das Handling und die Montage – und das ist wichtiger denn je, schließlich werden immer häufiger die schwergewichtigen Dreifach-Scheiben eingesetzt. Aber: Das integrierte Verstärkungssystem IVS mit Schraubkanälen und zusätzlichen Queraussteifungen sorgt an den entscheidenden Stellen des Profils für höchste Stabilität. So lassen sich auch besonders schlanke Ansichten und großformatige Fensterelemente herstellen.

Mit integrierten Funktionskammern für die Wärmedämmung und eine 3-Scheiben-Isolierverglasung lässt sich deutlich kostengünstiger als bislang sogar Passivhaus-Niveau erreichen. Aber auch ohne Dämmmaßnahmen wird ein Uf = 1,0 W/m2K ­erreicht (Uf = 0,91 mit Thermomodulen in den Armierungskammern, mit zusätzlich verbreiterten Blendrahmen bis zu Uf = 0,85). Zudem ermöglichen die schlanken Profilansichten viel einfallendes Sonnenlicht und dadurch beachtliche solare Energiegewinne.

Ein weiterer Vorteil des neuen Rahmenwerkstoffs: Damit ist man nicht auf Standardlösungen festgelegt. Selbst gebogene Elemente seien dank der guten Formbarkeit des Materials Rau-Fipro ohne Weiteres in einzigartig stabiler Ausführung realisierbar, erläutern die Techniker von Rehau. Dazu könne aus einer großen Vielfalt an Farben gewählt werden. Egal ob Folienkaschierungen (Holzdekore, Uni-Farben), Lackierungen oder Alu-Vorsatzschalen. Für einen weiteren Pluspunkt sorge das neue Dichtungssystem. Zum Öffnen und Schließen der Elemente sind deutlich geringere Schließkräfte nötig als bisher.

Geneo überzeuge darüber hinaus durch seine ­schalldämmenden Eigenschaften. Fenster könnten problemlos an den individuellen Lärmschutzbedarf angepasst werden und dies bis hin zur Schallschutzklasse 5. Die Fensterprofile seien so robust, dass sie auch ohne Stahlarmierung guten Schutz vor unerwünschten Eindringlingen bieten. Schließlich hätte man ja schon beim ift einen Einbruchsversuch in der Widerstandsklasse 2 (WK 2) ohne nennenswerte Schäden überstanden. Darüber hinaus seien Fenster aus diesen Profilen je nach Bedarf in weiteren Einbruchschutz-Widerstandsklassen erhältlich.

Aber die Entwicklung würde auch bei Geneo nicht stehen bleiben: Schon zur nächsten fensterbau/frontale werde wieder eine Weiterentwicklung präsentiert, so die Profilmacher von Rehau.

Rehau-Technologie aus Wittmund

Seit beinahe 40 Jahren produziert Rehau in Wittmund Rollladensysteme, Tür- und vor allem Fens­terprofile. Die Gebäude und Hallen auf dem Betriebsgelände wurden seither mehrfach erweitert und modernisiert. In den letzten zehn Jahren investierte man rund 18 Mio. Euro, um den steigenden Kunden- und Marktanforderungen auch weiterhin gerecht zu werden. 7500 m2 zusätzliche Produktions- und Lagerfläche sollen dafür sorgen, dass keine Engpässe aufkommen und weltweit schnelle Lieferungen an die eigentlichen Fensterhersteller garantiert sind. Doch nicht nur in Bau- und Modernisierungsmaßnahmen investierte man in Wittmund: Seit Jahren setzt man beispielsweise auf die Auftragsabwicklung via Internet oder das EDV-System ­LAWI (Lagerbewirtschaftungssystem), das die stetig steigenden Anforderungen an die Auftragsabwicklung verbessert.

In erster Linie wird in Wittmund der Rohstoff Poly­vinylchlorid (PVC) verarbeitet, der in Form von Pulver in die Pulversilos geliefert wird. Und angesprochen auf den Ökologieaspekt von PVC-Profilen, verweist Betriebsleiter Roblick auf Werkstoffstudien, die von Fachinstituten, wie z. B. der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt oder dem Zentrum für Umweltkunde der Universität Leiden/Niederlande oder auch der Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt im Laufe der vergangenen Jahre durchgeführt wurden. Die spezifischen Vorteile des PVCs lägen in der Rohstoff schonenden Herstellung, der Wartungsfreiheit und der langen Lebensdauer sowie in der hohen Recyclingquote. Rehau habe im Jahr 1988 als erstes Unternehmen der Branche ein eigenes Rücknahmekonzept entwickelt, das eine qualifizierte Wiederverwertung sicherstellt. PVC-Altfenster (ohne Glas), aber auch Profilabschnitte aus der Fertigung und sogar PVC-Späne ­können an das Unternehmen zurückgeführt werden. Daneben lassen sich auch Geneo Profile aus dem Hightech-Werkstoff Rau-Fipro problemlos recyceln. Und: Wie die Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt zeige, spielen in der Gesamtbetrachtung die Energieverluste während der Nutzungsphase eine weitaus größere Rolle für die Ökologie als produktionsbedingte Belastungen.—

Daniel Mund

Kontakt

Schüt-Duis Fenster & Türentechnik

26607 Aurich, Tel. (0 49 41) 6 00 60

https://schuet-duis.de/

Rehau AG + Co

91058 Erlangen

http://www.rehau.com

Schüt-Duis: Neue Isolierglasfertigung bei Jedopane

Der Auricher Händler für Fenster- und Türentechnik betreibt seit Ende der 70er-Jahre eine eigene Isolierglasfertigung (Unternehmenstochter „Jedopane“), die in der Lage ist, täglich rund 600 Einheiten zu produzieren. Jetzt hat man in diesen Bereich kräftig investiert und sogar die Halle erweitert, damit neue noch modernere Anlagen darin Platz finden, die die Kapazität (auf rund 800 Einheiten/Tag) aber auch die Individualität weiter erhöhen sollen.

Als Schneidanlage ist eine ProLam Kombi mit ReMaster von Hegla installiert. Diese Kombi-Schneidanlage mit Randentschichtungsmoul fasst den flexiblen Zuschnitt von Verbundsicherheitsglas und den modernen Floatglas-Zuschnitt in einer Hochleistungsanlage zusammen. Auf der ProLam können Verbundsicherheitsgläser mit einer max. Traverenlänge von 4.600 mm versatzfrei geschnitten werden. Der Vorteil ist jedoch die Kombination mit einem vollwertigen Floatglas-Zuschnitt. Zusätzlich wurde über der Schneidanlage ein platzsparendes Restplattenspeichersystem ReMaster für die dynamische Zwischenlagerung von Restplatten installiert.

Die bereitstehenden Fächerwagen werden durch den Bediener paarweise gefüllt. Durch die Ausbildung als Rollwagen können die kompakten Fächerwagen von Hegla vor der ISO-Linie flexibel verfahren und einfach in den automatischen Glaseinzug ISO-Flow vor der ISO-Linie eingeschleust werden.

An der Entladestation entnimmt ein Spezialgreifer die Scheiben aus dem Fächerwagen und stellt sie auf einer geneigten Luftkissenwand zum Eintransport auf in die ISO-Linie bereit.

Anstelle der bestehenden Isolierglas-Linie ist eine neue Lisec-Anlage nach den neuesten Anforderungen aufgebaut worden, mit der 2-fach oder 3-fach-Isolierglas mit einer Einzelscheibendicke von bis zu 30 mm direkt hintereinander hergestellt werden kann. Die verarbeitbaren Elementgrößen betragen maximal 4000 x 2500 mm und minimal 250 x 180 mm. Herzstück der Anlage ist die Gasfüllpresse FPS 36-25 US, eine Spindelpresse, bei der die Gasfüllung über die untere Scheibenlänge ohne Verwölbung der Scheibe und mit exakten Gasfüllraten stattfindet. Die Steuerung der Anlage übernimmt die Software von Lisec/Hanic. Angeschlossen ist ebenso eine Versiegelungsanlage für bis zu 3-fach-Isoglas mit Unterstützung der mittleren Scheibe, um ein Abgleiten dickerer Aufbauten zu vermeiden.

Die Techniker von Lisec können durch ein installiertes Fernwartungssystem bei evtl. auftretenden Problemen und softwaretechnischen Modifizierungen auf die Steuerung der Anlage zugreifen.

Mittlerweile seien alle Betriebsabläufe auf das neue System umgestellt und die etwas holperige Umstellungsphase ist abgeschlossen, erläutert Produktionsleiter Werner Saathoff auf dem Besichtigungsrundgang durch die Hallen von Jedopane.

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