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Abenteuer Glas

Als Segelsportler mit viel Regattaerfahrung habe ich alle Achtung davor, wenn Teenager wild entschlossen sind, die Ozeane zu bezwingen. Der 16-jährige Hamburger Mark-Anton Wilke und die 16-jährige Australierin Jessica Watson (gerade mal 1,62 m groß) haben beide alleine nonstop die Welt umsegelt. Im letzten Monat ist in den Niederlanden eine massive öffentliche Diskussion entbrannt um die 13-jährige Laura Dekker, die ebenfalls zu eine Weltumrundung antreten wollte. Aber Jugendamt und Richter haben das Vorhaben erst einmal gestoppt. Ich finde, diese Diskussion sagt viel über unsere Jugend aus: sie ist früher reif, selbstständig und sucht das Abenteuer.

Findet unser Nachwuchs aber dieses Abenteuer in der Glasbranche? Ja, spannende Themen gibt es auf alle Fälle genug: Design, Technik, Kommunikation, alles Felder, die in der Branche gefragt sind. Unser Nachwuchs muss in der Lage sein, Glasprodukte weiter zu entwickeln sowie Kunde kompetent zu betreuen. Nehmen wir die Gestaltung mit Glas, die mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Hier brauchen wir Designer, die viel von Technik verstehen und auch entsprechend beraten können, ebenso müssen Techniker und Ingenieure etwas von Design verstehen. Ich denke hier nicht nur an die Fassade, sondern auch an den steigenden Einsatz von Glas bei der Innenraumgestaltung. Und an energieeffiziente Glasprodukte oder Gläser für die Solarbranche. So wird neben dem Glas- und Maschinenbauwissen auch zunehmend Bauphysik notwendig sein. Die Glasberufe werden in Zukunft insgesamt immer differenzierter und komplexer werden. Wir brauchen deshalb eine fundierte Ausbildung, und zwar auf allen Ebenen, vom Lehrling bis zum Studenten.

Wie man mit der Nachwuchsförderung umgehen kann, zeigt ein gutes Beispiel aus den Niederlanden. So ist die Firma Scheuten im Moment am Aufbau ihres sogenannten Glas Campus. Dort sind sowohl die Forschung als auch die Produktion untergebracht, darüber hinaus sind dort neue Ausbildungsstätten geplant. Das Unternehmen hat nämlich erkannt, dass es selbst seinen Nachwuchs generieren muss, um für die Zukunft mit den notwendigen Fachkräften gerüstet zu sein. Ein weiteres Beispiel ist Semcoglas, dort werden in diesem Jahr erstmals gezielt Maschinen-Anlagenführer ausgebildet. Positiver Effekt: so wird auch Hauptschulabsolventen die Chance auf eine qualifizierte Ausbildung angeboten. Diese Beispiele stimmen mich zuversichtlich. Wenn unsere Branche in gute Ausbildungsangebote investiert, wird sie auch die Jugend finden, die im Glas das Abenteuer sucht.

Ihr Paul Bastianen p.bastianen@planet.nl | Mobil (+31) 6 43 88 87 28

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