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Was bringt die Zukunft?

Rehberger: Was die Zukunft bringt, weiß keiner von uns. Dennoch gilt es, darauf vorbereitet zu sein. Ein scheinbarer Widerspruch. Jedes Unternehmen muss sich Strategien für seine nahe und fernere Zukunft überlegen, will es auf Dauer erfolgreich sein. In diese Überlegungen fließen die Erfahrungen aus der Vergangenheit ebenso ein, wie aktuelle Markttrends und künftige Rahmenbedingungen, etwa aus geplanten oder erwarteten Gesetzes- oder Normenvorlagen, z.B. der EnEV 2012. Wer hier für seine Produkte die Latte hoch hängt, kann sich oftmals den notwendigen Vorsprung sichern.

Mund: Hier habe ich ein gutes Beispiel: Vor kurzem war ich beim Innovationstag von aluplast. Dort hat man sich gefragt, wie sich die Anforderungen an Fenster entwickeln werden – und zwar über die 2012er Ausgabe der EnEV hinaus. Die Techniker von aluplast haben den Horizont bis 2020 erweitert und herausgekommen ist eine Idee, die schon in ähnlicher Form bekannt war, aber jetzt entscheidend weiterentwickelt wurde: Das aluplast-Kunststoffprofil der Zukunft wird ausgeschäumt. Der Trick an der Sache: Der Schaum wird erst nach dem Verschweißen in die Hohlkammer injiziert (lesen Sie dazu auch den Bericht auf S. 11).

Rehberger: Ja, der Hersteller hat sich an den kommenden Regelwerken orientiert, um ein innovatives Produkt zu entwickeln. Doch es gibt auch andere Herangehensweisen: Bei der Fassade entstehen oft neue Systeme, wie geklebte Fassaden ganz aus Glas oder hybride Tragkonstruktionen aus Glas und Metall (aktuelle Beispiele findet man ab Seite 44) aus einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Architekten mit Glasveredlern, Fassadenspezialisten und Zulieferern. Wie siehst Du die Zusammenarbeit zwischen der Glas- und der Fensterbranche, wird hier gemeinsam an Probleme herangegangen?

Mund: Im Fensterbereich sehe ich dieses Teamworking nicht. Die Ideen entstehen in den Unternehmen und vor allem: Ein interdisziplinärer Austausch findet doch gar nicht statt. Die Entwickler passen die Produkte an die Gegebenheiten und insbesondere an die Rahmenbedingungen an. Beispiel: Entstehen durch die EnEV schärfere Grenzwerte, so gilt es Fenster so herzustellen, dass 3-fach Gläser darin verbaut werden können. Dass sich mal ein Fensterbauer und ein Isolierglashersteller zusammensetzen und an ganz neuen Stellschrauben gedreht wird – Fehlanzeige. Oder?

Rehberger: Die ein oder andere Zusammenarbeit wird es wohl schon geben, ganz ausschließen will ich das ja nicht. Wünschenswert wäre aber eine deutlich bessere Verzahnung zwischen ISO-Produzenten und Fensterbauern, als das momentan der Fall ist. Aus vielen Gesprächen wissen wir ja, dass sich ­Fensterbauer ein Isolierglas wünschen, dass alle Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt, gleichzeitig aber auch sehr leicht sein sollte. Hier gäbe es sicher vielversprechende Ansatzpunkte für eine ­gemeinsame ­Produktentwicklung.

Mund: Schauen wir mal, was da auf uns zukommt. Weiterentwicklungen wird es 2010 jedenfalls reichlich geben und viele davon werden auf der fensterbau/frontale zu sehen sein. Aber jetzt bleibt uns noch, Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest, besinnliche Tage und vor allem ein erfolgreiches 2010 zu wünschen – und viel Spaß mit der neuen GLASWELT.

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