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“Jeder kocht sein Süppchen!“

Glaswelt: Herr Döpfner, Sie traten auf dem Branchentreff Fenster von Weinig vehement für das Fenster aus Holz aus heimischer Waldwirtschaft ein, haben aber gleichzeitig konstatieren müssen, dass Fenster aus diesem Material weiterhin Marktanteile verlieren. Warum glauben Sie an die Zukunft des Holzfensters?

Döpfner: Ganz einfach deshalb, weil die gesellschaftliche Sensibilisierung für Ökologie, Umweltverantwortung und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft wächst und weiter wachsen wird. Zunehmend wird vom Kunden verglichen, ob ein Produkt in dieser Hinsicht punkten kann. Es liegt auf der Hand, dass ein Holzfenster aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gegenüber einem PVC-Fenster, das laut chemischer Summenformel zu 43 % aus Erdöl und zu 57 % aus Steinsalz (Chlor) besteht, definitiv als nachhaltige, umweltschonende und CO2-neutrale Alternative bezeichnet werden kann. Ich bin darüber hinaus der Meinung, dass Holzfenster schon wegen der zunehmenden Verknappung fossiler Rohstoffe von der Alternative zur zwangsläufigen Wahl werden. Neben ökologischen Argumenten pro Holz, gibt es natürlich auch qualitative und optische Beweggründe sich für Holz zu entscheiden. Hohe Stabilität auch bei sehr großen Fensterflächen – ohne notwendige Stahlarmierungen wie im PVC-Sektor und dauerhafte Haltbarkeit durch optimierte Konstruktionen und moderne Oberflächenbeschichtungen sprechen für Holz. Und last but not least werden sich auch die hervorragenden energetischen Eigenschaften durchsetzen. Auch hier zeigen Holzfenster ihr Zukunftspotenzial – völlig ohne nicht recyclingfähige Schaumfüllungen.

GLASWELT: Sie sind am 09. November beim Bundesumweltamt in Berlin gewesen und vertraten als einziger das Fenster aus Holz bei der Frage, welches Produkt einen blauen Engel bekommen soll. Warum gab es nicht mehr Mitstreiter für Ihre Sache?

Döpfner: Trotz der Wichtigkeit der Thematik ist aus dem Lager der Holzfenster-Hersteller niemand erschienen. Das ist sicher suboptimal. Ich gehe davon aus, dass die Begründung in der fehlenden Organisation zu suchen ist. Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Vertreter des Verbandes „Holz von Hier“ und unseres Holzlieferanten Holz-Schiller waren im Umweltbundesamt dabei. Wir konnten wichtige Argumente in die Diskussion einbringen und einen deutlichen Gegenpol zum Kunststofffenster bilden. Unter dem Strich ist zu bilanzieren, dass ein Umweltsiegel „Blauer Engel“, das nur auf energetischen Parametern, wie dem Uw-Wert basieren soll und den nachhaltigen Produktzyklus und alle weiteren ökologischen Aspekte völlig übergeht, einfach keinen Sinn macht.

GLASWELT: Haben Sie mit der konsequenten Ausrichtung auf das hochwertige Holzfenster unternehmerischen Erfolg? Wie hoch ist der Belmadur-Anteil in ihrer Fensterproduktion?

Döpfner: Nachhaltigkeit ist für uns integraler Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Und ja, wir haben Erfolg – unsere 100%ige Auslastung 2009 ist ein Indiz dafür. Der Belmadur-Anteil steigt stetig, aber nicht überproportional. Holzmodifikation ist nur ein Aspekt dauerhafter Holzfenster. Modernste Oberflächenbeschichtungen und konstruktive Innovationen, von der Rahmenkonstruktion bis hin zu Blendrahmen-Konstruktionen sind uns gleichermaßen ­wichtig.

Leider mussten wir hier aus Platzmangel etwas ­kürzen. Die ungekürzten Aussagen von Frank Döpfner finden Sie unter http://www.glaswelt.de, Webcode 891 (Diesen geben Sie oben in das Suchfeld ein).

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