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Schollglas

Eine außergewöhnliche Schule

Bei der zweitgrößten Schulanlage der Schweiz, die vom Züricher Architekturbüro Christian Kerez geplant wurde, sollte die ungestörte Sicht nach außen gewährleistet werden. Um eine maximale Transparenz zu erreichen, kommen in der Fassade über 300 Glasschwerter von Schollglas zum Einsatz.

Der Gebäudekubus mit einer Grundfläche von rund 30 auf 50 m, beherbergt neben dem Kindergarten und den 22 Klassenzimmern auch Labors, Werk- und Computerräume und eine Turnhalle. Zwischen dem EG und dem 4. OG liegen die Unterrichtsräume. Als größter, stützenfreier Raum ruht die Turnhalle auf dem vierten Geschoss.

Im Prinzip kann die Tragstruktur des Gebäudes mit einem Tisch verglichen werden: Das vierte Geschoss ist die Tischplatte, darunter ist ein Stahlfachwerk aufgehängt. Auf der Platte befindet sich das Turnhallengeschoss. Der ganze Fachwerkkörper steht im Erdgeschoss lediglich auf sechs stählernen Dreibeinen, über die die Kräfte in das Fundament abgeleitet werden.

Den freien Ausblick durch die Fassade unterstützen transparente Glasschwerter von Schollglas. Sie dienen zur Aufnahme der Windlasten. Insgesamt sind über 300 Schwerter im Schulhaus eingebaut, einige mit Abmessungen bis zu 6000 mm. Je nach Fassade sind die Schwerter aus Gewe-fin-Verbundglas (4 x 12 mm oder 3 x 12 mm) zusammengefügt.

In der ­Turnhalle durften auf Grund erhöhter Verletzungsgefahr keine Schwerter vor dem Fassadenbereich liegen, vor dem geturnt wird. Gewe-fin konnte in den oberen zwei Dritteln der Fassade integriert werden; ein umlaufender Stahl­träger fängt die ankommenden Windlasten aus den Schwertern auf.

Durch den hohen Grad an Vorfertigung – die Glasschwerter werden objektspezifisch hergestellt, wobei die Befestigung der Fassadenverglasung direkt an dem werkseitig eingeklebten Schraubkanal erfolgt – verläuft die Montage auf der Baustelle einfach und schnell und damit kostengünstiger.

In der Architektur von Christian Kerez sind Material, Konstruktion, Tragstruktur und Installation eine unauflösbare Einheit. Architekt, Statiker und Fachplaner haben bei diesem Projekt deshalb von Anfang an Hand in Hand gearbeitet. Das Schulhaus ist das Ergebnis einer fruchtbaren interdisziplinären Zusammenarbeit.

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