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Denn sie wissen nicht, was sie tun…

Danke an die GLASWELT für die – leider ernüchternden – Berichte „Totalschaden an 700 Fenstern“ und „Vorsicht bei Winterbaustellen“. Wieder ­einmal wurde dem Holzfenster das Prädikat „eigentlich ungeeignet“ ausgestellt. Schade, denn das Holzfenster ist viel besser als sein Ruf.

Betrachten wir die Komponenten am Fenster, so stelle ich fest: Es ist nicht das Holz, nicht die Oberfläche, das Glas und es sind auch nicht die ­anderen Bauteile, die das Holzfenster in Verruf bringen. Es ist die Kombination von allem plus der Faktor Mensch, die dem Holzfenster dieses Image beschert. Jeder Zulieferer ist Spezialist auf seinem Gebiet. Er kennt seine Produkte und deren Eigenschaften genau. Diese werden dokumentiert in Hinweisen, Verarbeitungsrichtlinien, Merkblättern und hin und wieder auch im „Kleingedruckten“. Fensterbauer haben meistens eine handwerkliche Ausbildung – selten einen Ingenieurstitel oder einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund. Unzählige Empfehlungen, Richtlinien, Prüfzeugnisse, Vorschriften, Institute usw. machen den Fensterherstellern und Monteuren das Leben schwer. Um den Anforderungen gewachsen zu sein, müssten sie entsprechend Verkäufer, Bauphysiker, Planer, Mechatroniker, Glaser, Bauleiter, Rechtsanwalt usw. in einer Person sein. Aber: Vor allem muss er der Fachmann für den richtigen Umgang mit Holz sein! Er sollte wissen, dass das Wasser der schlimmste Feind des Holzes ist, egal in welchem Aggregatzustand es auftritt. Aber dennoch macht jeder die gleichen negativen Erfahrungen, da im Allgemeinen viel zu wenig darüber berichtet wird und keiner „enttarnt“ werden möchte.

Die Probleme lösen sich aber nicht, wenn man die Produktion einstellt und bei Kollegen kauft. Die Fenster werden i.d.R. im besten Zustand ­ausgeliefert. Die „Winterbaustelle“ gibt es trotzdem noch. Die Hinweispflicht gegenüber dem Endkunden auch, genauso wie die Bauphysik. Warum werden Fenster eingebaut, wenn man weiß, was passieren kann? Eine ebenso einfache wie praktikable Lösung ist die Montagezarge. Schließlich wird die Hauseingangstür auch erst kurz vor Einzug montiert. Fenster sind ebenso schützenswert, da die Anforderungen die gleichen sind. Mit fachmännischer Aufklärung gegenüber dem Kunden generiert man mit der Zarge sogar ein Zusatzgeschäft, kommt seiner Hinweispflicht nach, mindert das Schadensrisiko und schafft Kompetenz – und Holz wird wieder ein positives Rahmenmaterial werden. Potenzial hat das Holzfenster mehr als genug.

Ihr Jörg Stahlmann | info@stahlmann-consulting.com

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