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Bundesverband ProHolzfenster

Welche Holzarten eignen sich?

Immer mehr exotische Holzarten präsentieren sich dem Holz verarbeitenden Handwerk und damit auch den Fensterherstellern. Durch die Verknappung von Meranti drängen zweifelhafte „Ersatzholzarten“ auf den Markt. Und neu geschaffene modifizierte Hölzer eröffnen neue Möglichkeiten. Doch was eignet sich tatsächlich für den Fensterbau? Holzwirt Eike Gehrts und Dr. Gerald Koch vom vTI Institut für Holzbiologie und Holztechnologie vermittelten in einem Seminar rund 30 Praktikern einen Überblick über den aktuellen Stand. Die Veranstaltung fand im Januar am vTI in Hamburg statt und wurde vom iBat Institut zusammen mit dem Bundesverband ProHolzfenster organisiert. Eine Führung durch die beeindruckende Holzartenbibliothek des Instituts rundete das Seminar ab. Die wichtigsten Ergebnisse des Seminars im Überblick:

  • Meranti ist nur mit einer Dichte von über 500 kg/m³ interessant für den Fensterbau. Red Meranti hat immer noch die vorherrschende Marktposition bei Tropenhölzern. Gerald Koch: „Die Qualität der Kanteln hat sich in den letzten Jahren verbessert, bei Mischsortimentkanteln ist sie jedoch eher schlecht.“ Dark Red Meranti verfügt bei über 500 kg/m³ Dichte über die Dauerhaftigkeitsklasse 2.
  • Eukalyptus kommt mit FSC-Zertifizierung aus Brasilien und wird immer interessanter für den Fensterbau. Der GD Holz prüft derzeit die Marktchancen. Aufgrund der Artenvielfalt gibt es jedoch Qualitätsschwankungen.
  • Auch Light Meranti, Gerutu (Heavy white seraya), Bintangor und Kasai sind als Fensterholz einsetzbar. Merpauh und Durian haben dagegen eine zu geringe Dauerhaftigkeitsklasse. Und bei sibirischer Lärche korrelieren ­Dauerhaftigkeit und Dichte nicht.
  • Mit derzeit acht verschiedenen Methoden werden heimische Hölzer modifiziert – zu den bekanntesten zählen die Acetylierung (Accoya/Roggemann) und Holzvernetzung (Belmadur/BASF). Die Modifizierung kann zu Verbesserungen hinsichtlich Dauerhaftigkeit sowie Quell- und Schwindverhalten führen. Probleme sieht Eike Gehrts jedoch ebenfalls: „Es besteht kein Schutz gegen Bläue und manchmal verschlechtern sich auch die mechanischen Eigenschaften.“
  • Wood plastic components (WPC), die für die Herstellung von Terrassendielen bereits verkauft werden, haben in Deutschland noch keine baurechtliche Zulassung im Fensterbereich.

Gehrts ging auch auf den chemischen Holzschutz ein, da oftmals Unsicherheit über die Anforderungen herrscht. Die Gebrauchsklasse 3.2. führt beim Holzfenster zur Bezeichnung „Kesseldruckimprägniertes Holz mit Glasaus­fachung“. Chemischer Holzschutz bei Fenstern sei grundsätzlich Vereinbarungssache, Bläueschutz aber unbedingt notwendig. Eike Gehrts empfiehlt daher die Imprägnierung im Einzelteil bzw. die Schlitz-Zapfen-Verbindung vor dem Zusammenbau des Rahmens. https://www.proholzfenster.de/

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