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profine und Sika: gemeinsame RAL-Zulassungen

Abgesichertes Fensterkleben

„Unser Ansatz bei profine ist es, unserem Kunden die Möglichkeit zu offerieren, selber auszuwählen, in welchem Profilsystem er auf welcher Position mit welchem Klebesystem arbeiten will,“ so Dr.-Ing. Michael Szerman (profine Bereichsleiter Forschung und Entwicklung) auf der fensterbau/frontale. „Die Klebetechnik steht bei uns in einem wichtigen Kontext und einer der wichtigsten Kooperationspartner in diesem Zusammenhang ist Sika.” Man arbeite in diesem Projekt seit über einem Jahr zusammen, um in den profine-Systemen der Marken KBE, Kömmerling und Trocal das Kleben mit Sika-Klebstoffen noch leichter als bisher zu ermöglichen. Dabei wolle man den profine-Kunden die Möglichkeit eröffnen, in den bestehenden Systemen zu verkleben. Und eines der reichhaltigsten Angebote habe man hier zusammen mit der Firma Sika erarbeitet. „Derzeit werden 15 Klebevarianten der RAL zur Zulassung zugeführt, davon sind 6 Varianten von Sika”, ergänzt Dr. Szerman. Die 15 Varianten stellten eine Mus­terzulassung dar, eine Art ‚Rundum-Sorglos-­Paket’ für die Kunden, die kein anderer Systemgeber in dieser Form böte.

Die Glaskantenverklebung, bei der das Glas direkt an den Profilrahmen angeklebt werde und die Lastübertragung nicht über den Randverbund zum Glas stattfindet, werde aber exklusiv mit Sika durchgeführt.

Man rechne mit einer Erteilung der RAL Zulassung spätestens im vierten Quartal dieses Jahres. Dr. Szerman erinnert daran, dass bisher in Deutschland noch kein System über eine RAL-Zulassung verfügt.

Zur Kooperation sagte Dipl.-Ing. Matthias Dick (Sika Marketing Manager ­Fenestration): „Unsere Zielsetzung bei der Zusammenarbeit war es, eine ­Klebevariante zu entwickeln, die sich in der Serie umsetzen lässt, d.h., die keine speziellen Applikationstechniken, Gläser, Profile, etc. erfordert. Dazu setzen wir einen sehr UV-stabilen Klebstoff ein, der für die Glaskanten­klebung geeignet ist. Vorteil dabei: Man konzentriert sich bei der Kraft­übertragung auf die Glaskante und füllt nicht den gesamten Falzraum mit dem Klebstoff aus. Wir haben in der Kooperation die Größen bestimmt und Prüfelemente gebaut, die nach internen Prüfungen an branchenbekannten ­Ins­tituten wie dem ift in Rosenheim nach RAL geprüft werden.“

RAL wird Dauerhaftigkeit bestätigen

Dr. Szerman wies darauf hin, dass bei der RAL-Richtlinie das gesamte Thema Verträglichkeit zum ersten Mal umfassend ernst genommen und auch geprüft werde und das Risiken für den Verarbeiter und den Endkunden damit ausgeschlossen würden. Dadurch, dass der direkte und indirekte Kontakt aller Materialien nach standardisierten Methoden untersucht werde, gäbe es jetzt die Möglichkeit, eine Freigabeprüfung durchzuführen. „Das, was wir hier realisieren, sind dauerhaft funktionierende Systeme. Wir unterwerfen sie der RAL-Richtlinie, die die strengste Richt­linie weltweit zum Thema Verkleben von Kunststofffenstern darstellt”, so Dr. Szerman. Dick erläutert das Bekenntnis zur Qualitätskontrolle: „Unsere Zielsetzung in diesem Zusammenhang ist es, dass wir die Klebetechnik einem breiten Kundenspektrum öffnen wollen. Wir kooperieren mit namhaften Partnern, indem wir uns gegenseitig abprüfen. Das geht so weit, dass wir in unserem Glas-Kompetenzzentrum in der Schweiz Fremdsysteme dahingehend prüfen, ob diese eine schädliche Wirkung auf unseren Klebstoff haben. Jeder Kunde, der es ernsthaft meint mit der Klebetechnik, kann an uns herantreten und eine Prüfung eines entsprechenden Systems anfordern.”

Jörg Szybalski (Sika Bereichmanager für Fassade, Fenster und Isolierglas) wies darauf hin, dass sich Sika bereits seit 1998 mit dem Fensterverkleben beschäftige: „Aufgrund unserer Zusammenarbeit erhalten die Kunden eine ganzheitliche Lösung, die sie befähigt, Fenster wettbewerbsfähig anbieten zu können.” Dazu Dr. Szerman: „Wir haben mit Sika einen Partner mit langer Erfahrung, der nicht erst seit wenigen Jahren mit dem Thema Kleben zu tun hat. Dank dieser Professionalität konnten wir dieses Projekt zielführend und termingerecht fertig stellen. Ich gehe davon aus, dass wir die entsprechenden Erfolge im Markt finden werden.”

Marktanteile verdoppeln

Szybalski ergänzte, dass die Verklebungstechnik heute einen Marktanteil von unter 5 Prozent hätte. Er gehe aber davon aus, dass in den nächsten 3 bis 4 Jahren dieser Anteil sich zumindest verdoppelt. Auch Dr. Szerman rechnet in Europa mit deutlichen Zuwachsraten bei geklebten Kunststofffenstern. Das Thema RAL habe man bei profine wie auch bei Sika u.a. deswegen aktiv betrieben, weil man das Thema der Sicherheit als Markteintrittshürde im geklebten Fenster gesehen habe, denn das Kleben werde von vielen Verarbeitern auch heute noch als risikobehaftet betrachtet. Durch die gemeinsame Forschung habe man ein hohes Maß an Sicherheit erreicht. „Ich sehe die RAL-Richtlinie und die Zulassungen dafür als Meilenstein in der Vermarktung von geklebten Kunststoff-Fenstersystemen”, sagte er.

Dick erinnerte daran, das bis heute fast 7 Mio. geklebte Fenster auf dem Markt seien. Er sagte: „Bei all den Klebeanwendungen gibt es keine Ausfälle und keine Reklamationen, d.h. die gesamte Technologie ist von den Kleb- und Dichtstoff- wie auch von den Fensterherstellern auf ein solides Fundament gestellt worden. Ich bin zuversichtlich, dass sich diese Entwicklung durch die RAL-Richtlinie fortsetzt.” Letztendlich könnten Unternehmen, die über keine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsetats verfügten, jetzt auf Standardsysteme zurückgreifen und sicher sein, dass diese erstklassig funktionierten. Szybalski verwies auf die großen Fortschritte, die die Klebetechnik den Anwendern in den vergangenen Jahren hier erbracht habe. Die ausgestellten Maschinen auf der Nürnberger Messe zeigten diesen Fortschritt augenfällig.

Albrecht P. Lange (Geschäftsführer profine) sagte aus Sicht des Vertriebs: „Der Trend geht dahin, die Ansichtsbreiten der Rahmen weiter zu reduzieren und damit größere Fensterflächen zu erhalten. Dafür liefert die Verklebetechnik eine Grundlage. Daraus ergibt es sich, dass neben den Vorteilen für die Fertigung auch das Argument eines neuen Fensterdesigns Fensterbauer dazu bewegen könnte, die Verklebetechnik zu bevorzugen.” —

Jörg Pfäffinger

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