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Marktübersicht Laser-Distanzmesser

Messen mit K(n)öpfchen

Während moderne Technik auf Baustellen längst Einzug gehalten hat, ist man beim Aufmaß weniger fortschrittlich: Maße werden wie vor hundert Jahren mit dem Zollstock oder Bandmaß erfasst. Die gemessenen Werte werden von Hand auf einen Zettel notiert, um sie danach per Tastatur in den Büro-PC einzugeben. Das geht per Laser-Distanzmesser rationeller und effizienter! Zwar misst man auch per Laserstrahl nicht völlig automatisch. Dafür ist der Messvorgang einfacher, schneller und präziser. Auch eine zweite Person ist meist nicht erforderlich. So manche Probleme konventioneller Messmethoden (Parallaxenfehler, Additionsfehler, Durchhängen des Maßbands) spielen ebenfalls keine Rolle.

Messen per Knopfdruck

So einfach geht’s: Laser-Messgerät mit der Gerätehinterkante am Ausgangspunkt ausrichten (optional: Vorderkante oder Stativschraube), Zielpunkt mit dem Laserstrahl anvisieren, Knopf drücken – fertig! Der Messwert wird bis auf den Zehntelmillimeter genau auf dem meist hintergrundbeleuchteten LC-Display angezeigt und kann bei Modellen mit einer sogenannten Blue­tooth-Schnittstelle sogar kabellos an einen mobilen PC übertragen werden. Maßband und Zollstock haben dennoch keineswegs ausgedient, denn Laser-Distanzmesser „taugen“ nicht für jeden Einsatzzweck – etwa dann, wenn Details erfasst werden müssen. Für das Einsatzprofil eines Fenster- und Fassadenbauers – die Erfassung von Bauteillängen, Innen-/Außenmaßen oder Höhenmaßen, insbesondere über größere Dis­tanzen hinweg – sind Laser-Distanzmesser gegenüber konventionellen Messwerkzeugen aber unbestritten im Vorteil. Im Innenbereich kann in den meisten Fällen auf eine zweite, assistierende Person verzichtet werden.

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist die Tatsache, dass oft der Einsatz eines Laser-Entfernungsmessers bei Kunden einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Wer beim Aufmaß für ein Angebot – anstelle eines Zollstocks – damit beim Kunden erscheint, bleibt in Erinnerung. Gründe genug, weshalb Laser-Entfernungsmesser immer beliebter werden.

Mehr als ein „digitaler Zollstock“

Da der Laserstrahl praktisch an jedem Material reflektiert wird (außer auf Glas, Flüssigkeiten oder stark porösen Oberflächen), muss die Zielfläche nicht mit speziellen Reflektoren versehen werden. Kann man das Gerät oder die Hand auflegen, lassen sich Abstände bis etwa 50 Meter relativ punktgenau messen. Für größere Distanzen ist ein Stativ, bei extrem kleinen Messzielen zusätzlich eine ansteckbare Zieloptik (bei manchen Geräten bereits integriert) empfehlenswert. Mit dieser Zusatzausstattung sowie einer meist optionalen Zieltafel für eine bessere Reflexion des Laserstrahls, können Entfernungen bis maximal 200 Meter präzise gemessen werden.

Neben Längen lassen sich dank einer Rechenfunktion auch Flächen und Volumina erfassen. Eine Speicherfunktion ermöglicht die automatische Addition oder Subtraktion des gemessenen Wertes zum/vom aktuellen Speicherinhalt. Einige Geräte verfügen für Messungen aus einer Ecke oder Fuge heraus über ein wechselbares Endstück oder einen ausfahrbaren Messstift.

Unschlagbar sind Laser-Distanzmesser bei der Höhenmessung: Gerät auf den Boden stellen, Zielfläche anvisieren und Messung per Knopfdruck auslösen – einfacher geht es nicht.

„Messdiener“ mit PC-Anschluss

Da mit dem Druck auf die Messtaste der Messwert kurzfristig im flüchtigen Speicher des Gerätes abgelegt wird, ist es naheliegend, diesen über eine Schnittstelle an einen PC zu übergeben. Eine Bluetooth-Schnittstelle für die drahtlose Vernetzung von (mobilen) PCs und Peripheriegeräten sorgt bei zwei Geräten (Leica Disto D8 und Bosch DLE 150 Connect Professional) dafür, dass die Mess­werte an Notebooks, Handheld-PCs (auch PDAs genannt) übertragen werden. Damit entfällt die fehlerträchtige manuelle Messwert-Eingabe in die Programme. Ohne Installationsvorgänge erhält man so ein komfortables Aufmaß­werkzeug.

Effizient ist die direkte Verarbeitung der Daten durch eine branchenspezifische Software, beispielsweise für das Aufmaß, für eine Angebotserstellung, Abrechnung etc. Eingabemasken und Abfrageroutinen innerhalb dieser Programme stellen sicher, dass kein Wert vergessen wird. Plausibilitätskontrollen prüfen, ob alle Mess­werte vorhanden sind und in den Kontext „passen“. Wenn nicht, macht das Programm darauf aufmerksam und der fehlende oder falsche Wert kann noch vor Ort überprüft werden.

Wo Laserlicht ist, ist auch Schatten …

Das Messen per Laserlicht hat auch Schattenseiten. Dazu zählt – allerdings nur in der Anfangsphase – das psychologisch bedingte Phänomen, dass man dem gemessenen Wert nicht traut und gelegentlich manuell nachmisst.

Problematischer ist ein anderer Umstand: das Funktionsprinzip setzt am Zielpunkt eine Reflexionsfläche voraus, an welcher der Laserstrahl zurückgeworfen werden kann. Doch diese ist nicht immer vorhanden. In diesen Fällen hält man beispielsweise einen mitgeführten Notizblock, eine Zieltafel oder einen anderen Gegenstand an die Objekt-Außenkante und lässt ihn ein Stück weit herausragen. Das setzt jedoch in den meisten Fällen voraus, dass sich am Zielpunkt eine zweite Person befindet, wodurch sich der Vorteil der „Ein-Mann-Messung“ relativiert. Auch bei der Erfassung von Details und insbesondere beim sogenannten verformungsgetreuen Aufmaß – beispielsweise von krummen Fachwerkkonstruktionen – muss man doch wieder zu vertrauten Messwerkzeugen wie Bandmaß, Zollstock, Senkblei etc. greifen. Diese funktionieren auch bei Minusgraden – Laser-Entfernungsmesser, bzw. die darin befindlichen Akkus, funktionieren nur bis etwa -10 Grad. Problematisch ist auch grelles Sonnenlicht, weil der Laser-Messpunkt schlecht erkennbar ist. Mit einer optionalen Lasersichtbrille lässt sich die Sichtbarkeit etwas verbessern.

Was bietet der Markt?

Insgesamt werden in dieser Marktübersicht 20 Modelle miteinander verglichen, wobei alle Tabelleneinträge den Anbieterangaben entsprechen. Welches Gerät für die eigenen Bedürfnisse am besten passt, hängt zunächst vom Einsatzbereich ab: Wer hauptsächlich im Innenbereich misst, für den genügen auch preiswertere Geräte mit einer maximalen Messreichweite von 30–50 Metern und einer Genauigkeit von 1–2 Millimetern. Etwas tiefer in die Tasche greifen sollte man, wenn hauptsächlich im Außenbereich gemessen wird. Hier spielt neben der Messreichweite auch die Erkennbarkeit des Laserpunktes bei Tageslicht und die Outdoor-Tauglichkeit des Gehäuses (Staub-/Spritzwasserschutz) eine wichtige Rolle. Wichtig im Innen- wie im Außenbereich sind die Gehäusestabilität (Gummiarmierung) sowie die Kratzfestigkeit des Displays. Weitere Aspekte sind die Bedienung, auch mit Handschuh (Bedientasten-Größe), die Einfachheit der Menüführung, die Ablesbarkeit des Displays oder Automatismen wie das Abschalten nach längeren ­Bedienpausen. —

Marian Behaneck

Lasermessung — Wie ­funktioniert das?

Ein gebündelter Laserstrahl sendet einen roten Mess­punkt auf das Zielobjekt. Im Empfänger wird das reflektierte Lichtsignal ausgewertet und aus der laufzeitbedingten Phasenverschiebung des Laserstrahls die Entfernung ermittelt. Die erzielbaren Genauigkeiten liegen bei diesem Verfahren auch bei größeren Entfernungen im Millimeterbereich. Typisch sind Werte um die ± 1,5 mm bei Entfernungen zwischen 5 Zentimetern und 50 Metern. Laser-Entfernungsmessgeräte arbeiten mit Lasern der Klasse 2 (sichtbarer Spektralbereich zwischen 400 und 700 nm), sodass davon keine Gefahr für das Auge ausgeht. Allerdings sollte man es natürlich vermeiden, damit gezielt auf die Augen anderer Personen zu zielen. Da nach einem anderen Prinzip, dem Ultraschallverfahren arbeitende Messgeräte teilweise mit einem Laserpointer als Zielhilfe ausgestattet werden, kann man sie leicht mit einem Laser-Entfernungsmesser verwechseln. Doch ­Vorsicht: Mit dem Ultraschallverfahren lassen sich nur in leeren Räumen gute Ergebnisse erzielen (­Genauigkeit: ± 2 cm). Vor dem Kauf sollte man sich daher in jedem Fall nach dem Messverfahren (Laser oder Ultraschall) erkundigen.

Die Modelle in der Markt­übersicht

Die komplette Modellübersicht und die direkte Vergleichsmöglichkeit können Sie ganz einfach online herunterladen: Geben Sie auf der GLASWELT-Homepage oben in das Suchfeld den Webcode 976 ein. Oder Sie springen gleich in unser Download-Verzeichnis: http://www.glaswelt.de > Downloads, Links etc.

Berner BLM 50

Bosch DLE 70 Professional und DLE 150 Connect Professional

Dewalt DW030P

Einhell Laser Distanzmesser NLD 20

Flex ADM 1

Fluke 421D

Geo-Fennel EcoDist plus

Hilti PD 4

Leica DISTO D2 und Disto D8

Makita LD060P

Milwaukee LM 60

Nedo laser mEssfix

QBL Agatec Agatape

SKIL Xact 0530 AA

Stabila LD 400

Stanley TLM 160i

Umarex LaserRange-Master Pocket

Würth WDM 201

Laser-Entfernungsmesser werden teilweise auch im „Paket“ in Kombination mit Software, mit anderen Messgeräten oder als Teil eines 2D- oder 3D-Aufmaßsystems offeriert. Beispiele (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

http://www.aec-mobile.de

http://www.flexijet.info

http://www.hottgenroth.de

http://www.kubit.de

http://www.m2k.de

http://www.maxmess.com

http://www.mobilaufmass.de

https://www.mwm.de/

http://www.theocad.de

https://www.uds.de/

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