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Gemeinsame Verbände-studie zur EnEV 2009

Ein Fenster ist energieeffizienter als eine Wand

Anfang Juni präsentierten der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF), der Bundesverband Flachglas (BF) und der Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz (BVRS) die gemeinsam in Auftrag gegebene Studie „Berechnungen zur EnEV 2009“. Die Studie untersuchte die Auswirkungen der EnEV 2009 auf Fenster bei Wohn- und Nichtwohngebäuden sowie mögliche Verschärfungen der EnEV-Richtlinen und die Konsequenzen daraus. Denn bei steigenden Anforderungen befürchtet die Branche u.a., dass die Verkleinerung der Fensterflächen gefordert werde. Zudem sollte geklärt werden, ob und wie sich erhöhte Anforderungen technisch umsetzen lassen.

Die Studie kommt für Nichtwohngebäude zum Ergebnis, dass eine weitere Verschärfung des Anforderungsniveaus beim baulichen Wärmeschutz, insbesondere bei Vorhangfassaden mit hohem Glasanteil, an Grenzen stößt.

Zu diesem Punkt unterstreicht VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn: „Wichtig ist, dass künftige Anforderungen nicht zu Lasten des Bauteils Fenster gehen. Das heißt, es darf nicht dazu kommen, dass uns verschärfte Anforderungen an den Transmissonswärmeverlust dazu zwingen, immer kleinere Fenster zu produzieren. Deshalb werden wir uns dafür stark machen, dass die Erkenntnisse der Studie in eine Neufassung der EnEV mit einfließen werden.“

Weiteres Ergebnis der Studie: Mit steigendem Anforderungsniveau, müsse sich die Branche darauf einstellen, das Dreifach-Isoliergläser bei Fenstern und Fassaden umfassender eingesetzt werden (müssen) als bisher, im Objekt ebenso wie im Wohnbau. Dazu erläutert BF-Geschäftsführer Jochen Grönegräs: „Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass mit Blick auf die EnEV 2012 für alle untersuchten Gebäudetypen in fast allen praxisrelevanten Fällen 3-fach-verglaste Fenster gegenüber einer Wand eine bessere energetische Gesamtqualität aufweisen. Künftig muss stärker berücksichtigt werden, dass sich mit Fenstern auch im Winter Wärmegewinne erzielen lassen.“

Und Prof. Maas ergänzt: „Ein großes Fenster (mit effektivem Sonnenschutz) ist für die Energiebilanz immer besser als gar kein Fenster.“ Man könne einen äquivalenten Wärmedurchgangskoeffizienten einführen oder auf den Ansatz der KfW-Förderkriterien zurückgreifen, bei dem die solaren Gewinne auf das Referenzgebäude bezogen werden. Das führe zu keiner weiteren Beschränkung der Fensterflächen.

Trotz sommerlichen Wärmeschutzes, so die Studie, lassen sich auch weiterhin große Fensterflächen realisieren. Hierzu BVRS-Geschäftsführer Christoph ­Silber-Bonz: „Mit Blick auf den sommerlichen Wärmeschutz, der eine Planungsaufgabe wird, sollte man künftig Fenster und Sonnenschutz als Einheit sehen. Für fast jeden Einsatzzweck gibt es passende Verschattungssysteme, die den hohen Wärmelasten im Sommer effektiv begegnen können.“

Abschließend meinte Ulrich Tschorn: „Wir sind überzeugt, dass in künftigen EnEV-Novellierungen die Sonneneintragsgewinne einfließen werden. Dabei ist jedoch der sommerliche Wärmeschutz in der Planung und bei den Anforderungen zu berücksichtigen.“

Tipp der Redaktion: Lesen Sie zum Thema auch die beiden Beiträge auf Seite 7 und Seite 16 dieser Ausgabe.

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