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Ein Besuch bei Glas Marte

Die Glasprofis vom Bodensee

Fährt man am Bodensee entlang durch Bregenz, passiert man das Kunsthaus Bregenz mit seiner wunderbaren geschuppten Glasfassade. Der Entwurf stammt vom Schweizer Architekten Peter Zumthor. Die Konstruktion dieser Fassade wurde gemeinsam mit den Glasspezialisten von Glas Marte entwickelt. So sehe ich bei strahlender Sonne den Glaskörper des Kunsthauses strahlen. Das stimmt mich schon auf meinen Besuch bei Bernhard und Martin Feigl ein, die mich zum Gespräch und zur Werksbesichtigung eingeladen haben.

Auf meine Frage nach dem Erfolgsgeheimnis ihrer Firma meint Bernhard Feigl: „Wichtig ist für uns, immer genau zu wissen, wo wir im Markt stehen, so können wir uns optimal auf unsere Stärken konzentrieren. Das hat uns und unseren Vorgängern geholfen, gesund zu wachsen. Und hat sich über die Jahrzehnte bewährt. Sein Bruder Martin ergänzt: „Wir denken langfristig, gerade auch im Hinblick auf unsere Partnerschaften. Das gibt uns und den Partnern Sicherheit und ist ein gutes Fundament für die Zukunft. Denn Kunden und Lieferanten wissen genau, mit wem sie es zu tun haben. Sie wissen, dass wir verlässlich sind.“ Das Unternehmen wird von den Brüdern gemeinsam in 3. Genera­tion geführt. Die breite Produktpalette umfasst neben ISO, ESG und VSG alle Formen der Glasveredlung für Fassaden- und Interieurgläser. Dazu kommen Ganzglassysteme (Türen, Trennwände, Schiebesysteme, Geländer etc.) sowie eine eigene Beschlagabteilung inklusive Entwicklung und Fertigung. Besonderheiten, wie gläserne Lichtdecken und konstruktive Glassysteme, ergänzen das Angebot. Nicht nur in der Fertigung ist für die Feigls eine hohe Qualität das A und O, sondern sie durchzieht alle Stationen im Unternehmen wie ein roter Faden.

Die beiden Brüder führen nicht nur die 80-jährige Glastradition fort: unter ihrer Ägide hat Glas Marte einen Wachstumsschub erhalten. Und heute zählt das Unternehmen im Bereich Kons­truktiver Glasbau zu den führenden Anbietern. Man beschäftigt aktuell 250 Mitarbeiter und hat sich als einer der größten Glasbe- und -verarbeiter Österreichs etabliert. Zudem ist Glas Marte in Sachen Vertrieb europaweit aktiv. Der Heimmarkt ist Vorarlberg und die Ostschweiz, wobei Österreich und Deutschland zu den Kernmärkten zählen.

Bernhard Feigl ist für den Bereich Technik, Engeneering und Anwendung zuständig; und Martin verantwortet die Produktion sowie die kaufmännische Abwicklung. Und Günter Böhler verantwortet den Bereich Finanzen.

Glas Marte ist Uniglas Partner und Martin Feigl ist dort auch im Vorstand aktiv. Wichtig sei bei der Mitgliedschaft insbesondere die gute Vernetzung mit den Kollegen aus Deutschland. Man profitiere von den gemeinsamen Prüfzeugnissen, der geprüften Qualifizierung der Lieferanten und dem gemeinsamem Marketing.

„Im Konstruktiven Glasbau bräuchte es den Systemgedanken“

Gerade im Glasbau habe die Firma nicht jede Entwicklung mitgemacht, sondern sich gezielt spezialisiert. „Im Konstruktiven Glasbau ebenso wie bei geklebten Verbindungen Glas-Glas und Glas-Metall muss der Systemgedanke im Vordergrund stehen. Wer nur Details und nicht das Ganze bei der Planung und Umsetzung sehe und mit einbeziehe, erleidet schnell Schiffbruch“, so Bernhard Feigl. Deshalb arbeite man eng mit Planern und Normungsstellen zusammen.

„Wir haben uns bei der Entwicklung neuer Fassaden – und Glasbefestigungssysteme – auf die Fahne geschrieben, dem Anwender und dem Monteur die Arbeit leicht zu machen.“ Hier investiere man viel Zeit und Hirnschmalz, um bereits im frühesten Entwicklungsstadium die Konsequenzen für die Montage zu berücksichtigen.

„Zudem unterstützen wir den Verarbeiter bereits im Vorfeld der Bauausführung. So haben wir für Handläufe von Ganzglasgeländern ein Planungshandbuch und einen CAD-Konfigurator entwickelt, was dem Verarbeiter die Planung und Umsetzung nochmals deutlich erleichtert.“

Doch man gehe noch einen Schritt weiter: „Schneller und einfacher ist für den Verabeiter aber“, so Bernhard Feigl, „wenn er uns das Aufmaß schickt und wir für ihn die entsprechenden Maße für Geländer und Handläufe ermitteln. Unser Planungsbüro erstellt dazu eine Ausführungszeichnung, die der Vertragspartner erhält, um alles nochmals auf der Baustelle zu kontrollieren. Gibt er sein O.K., kann die Produktion der Gläser und Beschläge starten. Von uns erhält der Monteur dann den kompletten Bausatz mit Glas, Beschlägen und alle Befestigungsteilen, die nötig sind. Er braucht dann nur noch die Grundprofile zu montieren und die Scheiben einzuhängen. Fertig.“

Da man bei der Entwicklung die Montagepraxis im Blick habe, beeinflusse dies wiederum die Produktion im Haus. Hierbei fertige man auch die Beschläge selbst, um in Sachen Qualität unabhängig von Zulieferern zu sein. „Wir kleben schon lange, teilweise trotz Schraub- oder Klemmverbindung und kleben auch unsere Klemmhalter. Mit unseren Systemen, gerade beim Kleben, bewegen wir uns in Nischen und die stete Weiterentwicklung festigt unsere Position. Gerade bei geklebten (konstruktiven) Verbindungen ist es unumgänglich, dem Weiterverarbeiter die bestmögliche Produktqualität zu liefern.“

Beim Bauen mit Glas wünscht sich Ingenieur Feigl eine weitere Verbreitung: „Was wir insbesondere im Konstruktiven Glasbau brauchen sind mutige Bauherren, die bereit sind, sich auf etwas Neues einzulassen. Wichtig ist dabei, dass wir als Planer und Verarbeiter solcher Konstruktionen sehr seriös mit den Anforderungen und den Problemfeldern umgehen, die bei konstruktiven Glasverbindungen auftauchen können. Hier muss man alle nur erdenklichen Szenarien bedenken.“

Will man mit Klebeverbindungen arbeiten, darf man bei der Umsetzung auf der Baustelle nicht mehr experimentieren: Getestet wird vorher im Labor und in der Werkstatt, nicht draußen bei der Montage. Und bei der Umsetzung von Klebeverbindungen auf der Baustelle müssen dann die getesteten Rahmenbedingungen minutiös eingehalten werden, man dürfe nicht improvisieren. „Wir arbeiten daran, unser Klebe-Know-how kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern. Ein Punkt ist mir sehr wichtig: Kleben ist nicht eine billigere Lösung, da ich auf Stahl verzichten kann.“

Auf die Frage der GLASWELT, welchen Leitlinien man in Zukunft folgen werde, meint Martin Feigl: Wir haben uns als Ziel gesetzt, unsere Partnerschaften mit Planern, Kunden und Lieferanten kontinuierlich auszubauen und zu erweitern.“ Nur so habe man heute die Chance, kontinuierlich am Markt zu bestehen und sich auch als Hersteller weiterzuentwickeln. Neben einem vertrauensvollen Umgang sei die enge Kommunikation mit allen Partnern unumgänglich. —

Matthias Rehberger

Halle 11, Stände A 68 + A 44

Messe-Highlights

Bracket S – das neue Glaskantenhaltesystem für überschuppte Glasfassaden, das es ermöglicht, die Glashülle von der Unterkonstruktion zu lösen und so eine rahmenlose, „schwebende“ Ganzglashülle zu schaffen. KUB – ein Lichtdecken-Haltesystem (mit Zulassung für Deutschland), bei dem Glaselemente an den Kanten ohne Bohrungen oder Ausschnitte gefasst werden. Dabei ist jedes beliebige Glasfeld jederzeit werkzeuglos montier- und demontierbar. Toproll 100, ein Schiebetürsystem für den Innenbereich, das nun durch die Softstop-Funktion erweitert wird. Der Edelstahl-G-Griff für Glastüren mit Wandtaschenfunktion. Einsatz für Glasstärken von 8 bis 12 mm.

https://glasmarte.at/

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