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Sauberes Kühlwasser (Teil 2)

Eine saubere Sache

Die Produktionslinien und die zentrale Wasseraufbereitung arbeiten rund um die Uhr. Dabei realisiert der Kreislauftank trotz seiner Größe nur eine geringe Reinigung des Kreislaufwassers (siehe Anlagenschema Teil 1 in GLASWELT 09/2010, S. 98). So konnte zwischen dem Einleitungspunkt des zentralen Rücklaufes von den Schleiflinien und der Versorgung der Schleiflinien nur ein sehr geringer Unterschied im Glasanteil gemessen werden.

Zu dieser Situation tragen verschiedene technische Lösungen bei, die bei der Installation der Anlage realisiert wurden, sich jedoch bei geringer Leistung der Anlage nicht so stark auswirken. Als ein regelrechter Mangel ist anzusehen, dass die Einleitung des im Bypass gereinigten Wassers aus dem Prozesswassertank im Bereich des Rückwasserzulaufs erfolgt. Neben einer frühzeitigen Vermischung erhöht dies die Durchlaufgeschwindigkeit durch den Kreislauftank, was der notwendigen Sedimentation der Glaspartikel entgegenwirkt. Das Wasser im Prozesswassertank weist eine sehr gute Qualität auf und ist für die Versorgung der Bohrmaschinen bestens geeignet. Das Rücklaufwasser der Bohrmaschinen weist nur eine sehr geringe Verschmutzung auf und kann an anderer Stelle zur Verbesserung der Gesamtwasserqualität dienen. Die im Bypass wirkende Flockungsanlage arbeitet mit der aktuellen Leistung stabil, besitzt aber mit dem seit Kurzem eingesetzten neuen Flockungsmittel Acenol PG nicht genutzte Leistungsreserven.

Verbesserungsmaßnahmen

Auf der Grundlage der Trübungsmessungen und Wasseranalysen wurden mechanische Änderungen an der Anlage und Maßnahmen zur Optimierung des Reinigungskreislaufs zur Erhöhung der Reinigungsleistung vorgenommen (Bild).

Mechanische Änderungen: Die Einläufe des gereinigten Wassers aus dem Prozesswassertank sowie des Rücklaufs der Bohrmaschinen in den Kreislauftank (a) wurden auf die Seite der Wasser­entnahme für die Schleiflinien verlegt. So steht dort mehr sauberes Wasser bereit, zudem wird ein gewisser Gegendruck erzeugt. Der Durchfluss durch den Kreislauftank wird verlangsamt.

Zur Verbesserung des Absetzverhaltens im Kreislauftank wurde im vorderen Tankbereich ein Einlaufrohr (b) eingesetzt, welches die Glaspartikel tiefer in den Konus zwingt.

Die Ansaugstelle für das Wasser zu den Schleiflinien (c) wurde nach oben verlegt, um aus dem Sedimentationsbereich herauszukommen.

Die bisher ständig in Betrieb befindliche Spüleinrichtung in den Konen des Kreislauftanks (d) wurde überarbeitet und über ein Magnetventil an die Druckleitung angeschlossen. Damit kann man sie in bestimmten Intervallen kurzfristig betreiben.

Optimierung des Reinigungskreislaufes: Die Pulverdosierung wurde von einem Zyklusbetrieb durch eine Veränderung der Schneckendrehzahl so eingestellt, dass die nötige Flockungsmittelmenge relativ gleichmäßig dosiert wird (e).

Zur Verbesserung des Absetzverhaltens im Absetztank wurde analog zum Kreislauftank ebenfalls ein zentrales Einlaufrohr (f) eingesetzt, das die Flocken tiefer in den Tank transportiert und das Absetzen verbessert.

Der Durchsatz durch die Flockungsanlage wurde um ca. 20 % erhöht, sodass bei gleichbleibender Versorgung der Bohrmaschinen, die zusätzliche Reinigungsleistung für die Schleiflinien genutzt werden kann. Die Flockungsanlage wurde mit der Steuerung der Fließlinien gekoppelt, sodass bei Wartungsarbeiten die Dosierung automatisch dem Bedarf angepasst werden kann.

Ergebnisse

In der Tabelle sind die Ergebnisse anhand der Trübungsmessungen an den markanten Punkten (I am Zulauf, II am Rücklauf von den Schleif­linien) vor und nach der Realisierung der genannten technischen Maßnahmen dargestellt:


Das bedeutet, dass den Schleiflinien nachweisbar saubereres Wasser bereitgestellt wird. Das Ergebnis zeigt, dass an einer vorhandenen Anlage mit vertretbarem Aufwand bei entsprechender Prüfung der Möglichkeiten erhebliche Leistungsreserven erschlossen werden ­können. —

http://www.acw-info.de

Tipp der Redaktion: Lesen Sie die beiden Artikelteile als einen Beitrag unter https://www.glaswelt.de/, dort im Suchfeld rechts oben den Webcode 1017 eingeben.

Anlagenschema mit ­Änderungen

#NB_BILD[N=1;A=C;Z=Y;B=CLIENT]#

Markant ist zu erkennen, dass der Einlauf des im Bypass gereinigten Wassers in den Kreislauftank auf die Seite der Wasser­entnahme für die Schleiflinien verlegt wurde. Zur Verbesserung der Sedimentation wurden sowohl im Kreislauf (1)- als auch Absetztank (3) Rohre eingesetzt, die das zu klärende Wasser tiefer in den Konus leiten.

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