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Messenachbericht glasstec

Die Investitionen kommen

Die Investitionsbereitschaft steige, das hörten die Redakteure der GLASWELT, Daniel Mund und Matthias Rehberger, die in Düsseldorf vor Ort waren, von zahlreichen Ausstellern. Interessant war beispielsweise die Einschätzung von Andreas Dürrstein von Bottero: „Bei vielen Unternehmen gab es in den letzten Jahren einen Investitionsstau. Die Verarbeiter müssen in den nächsten fünf Jahren aufrüsten, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Bei ihm am Stand seien viele Unternehmen gewesen, die bereits konkrete Vorstellungen in Sachen Investitionen hätten. Auch wurden bei ihm am Stand interessante Aufträge geschrieben. Positiver Feedback von Seiten der Verarbeiter bekam auch die Firma Hegla: Dazu Geschäftsführer Manfred Vollbracht: „Das Interesse an durchgängigen Produktionsprozessen steigt. Wir haben eine durchgängige Fertigungslinie und die Möglichkeiten zur Fertigungsoptimierung in mittleren und kleineren Betrieben gezeigt, das hat den Besuchern gefallen.“

Gerade bei den deutschen Verarbeitern, so Matthias Heidkrüger vom Maschinenanbieter Otto Glastechnik, hätte es viel mehr Anfragen als sonst gegeben. Dennoch, bei den hiesigen Firmen spüre man in Sachen Investitionen zwar den Willen, oft aber auch die angezogene Handbremse, wenn es dann wirklich an die Anschaffung gehe. Er konnte auf eine Reihe von Abschlüssen auf der Messe verweisen, rechne darüber hinaus mit einem guten Messenachgeschäft. Ähnliches bestätigten auch viele weitere Aussteller.

Die glasstec konnte diesmal mehr ausländische Besucher begrüßen. Das zeigt sich auch in den Ergebnissen der Besucherbefragung zu glasstec und solarpeq: Weit mehr als die Hälfte der Besucher reiste aus dem Ausland an. Ein deutlicher Zuwachs konnte bei Glasspezialisten aus Nord- und vor allem Südamerika verzeichnet werden.

Mehr Internationalität spürte auch Heinz Teupen, Chef von TGT. Von seinem Stand wurden direkt Geräte nach Australien verkauft und selbst ein kleiner Glaserbetrieb aus Südafrika war auf seinem Stand: „Seit acht Jahren komme ich auf die glasstec, für mich war es die beste Messe überhaupt. Insbesondere das internationale Publikum war ab dem ersten Tag stark vertreten. Am ersten Tag schauen, am zweiten Tag nochmals prüfen und dann kaufen. Diesen Trend sehe ich konstant zunehmen. “

Nur 4 Tage Messe – pro und contra

Jedoch vermisste Heinz Teupen viele Glasereien und Handwerker aus Deutschland, die wären meist am Samstag gekommen.

Was die Verkürzung der Messedauer um einen auf vier Tag anging, gab es zwei Meinungen: Die einen Aussteller waren zufrieden und meinten, gerade bei den Nebenkosten ließ sich mit nur vier Tagen gutes Geld einsparen und man sei froh, auf den „Familientag“ am Samstag verzichten zu können. Dazu Stefan Heuser von TGI: Wer es an 4 Tagen nicht schafft, schafft es an 5 Tagen auch nicht.“

Demgegenüber standen andere Unternehmen, die den Samstag als weiteren Messetag begrüßt hätten. Dazu Peter Böhner von Hegla: „Wir hätten den Samstag noch gerne mitgenommen, da an diesem Tag viele, insbesondere kleinere Handwerker, immer auf die Messe gekommen sind. Ähnliches hörte man auch beim Maschinenhersteller For.El. Gerade am Samstag wären früher viele Anlagenführer und Maschinenbediener vor Ort gewesen, um sich detailliert über die neue Maschinentechnik zu informieren. Diese wären in ihrer Freizeit gekommen, jedoch für den Messebesuch unter der Woche hätten sie keine Zeit gehabt. Auch Unternehmen, die an Handwerker direkt auf der Messe viele Produkte verkaufen, vermissten den fehlenden Tag am Wochenende.

Und was die Besucherzahlen insgesamt angeht waren es an den vier Messetagen diesmal nur rund 45000 gegenüber 55000 in 2008.

Messe Highlight: 18-Meter-ISO

Publikumsmagnet war erneut die Sonderschau „glass technology live“, die von Prof. Stefan Behling und seinem Team des Instituts für Baukonstruktion der Uni Stuttgart organisiert wurde und einen spannenden Blick in die Glaszukunft bot. Besondere Attraktionen waren ein 21m langer Glasträger von Glas Trösch sowie die mit 18,00 x 3,30 m größte Isolierglasscheibe Europas. Die GLASWELT traf sich vor Ort mit Dietmar Henze und Matthias Zander, beide von Henze Glas, die Firma, die Europas größte ISO-Scheibe (18,00 x 3,30 m) gefertigt und auf der Sonderschau präsentierten. Auf die Frage, warum sein Unternehmen eine solche Scheibe gefertigt habe, meinte der geschäftsführende Gesellschafter Henze: „Ich bin seit 45 Jahren in der Branche, jetzt wollte ich zeigen, was beim ISO möglich ist und unterstreichen, wie man als Mittelständler Grenzen publikumswirksam überschreiten kann.“

Moderne Gebäudehüllen aus Glas waren das zentrale Thema in dem der glass technology live benachbarten FassadenCenter, das wichtige Unternehmen und Verbände zum Thema gebündelt präsentierte. Auch das begleitende Symposium mit über 60 Vorträgen war sehr gut besucht. Das umfangreichere Rahmenprogramm der glasstec wurde insgesamt gut angenommen. So verbuchte die Premiere der Konferenz „engineered transparency“ mit den Themen Glas, Fassade und Solar mehr als 200 Teilnehmer.

Weitere Programmpunkte waren der Architektenkongress zum Thema „Glas ist Energie“ mit über 300 Teilnehmern sowie die Glaskunstausstellung „glass art“. Abgerundet wurde das Angebot durch ein Seminarprogramm für Glaser. Hans Werner Reinhard, stellvertretender Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, unterstrich im Messeschlussbericht, dass die glasstec ihre Rolle als wichtigster internationaler Treffpunkt der Glasbranche bestätigt habe – das mag stimmen, dennoch machen sich die Glasmessen in Asien auch hierzulande bemerkbar.

Die nächste glasstec/solarpeq findet im Oktober 2012 statt. —

Matthias Rehberger

Das meinten die Aussteller

Renata Gaffo vom italienischen GIMAV: „Die italienischen Aussteller waren zufrieden, wir sehen, dass es wieder vorangeht, es hätte aber noch etwas besser sein können, vor allem, was die Auftragsabschlüsse angeht.“

Ralf M. Kronenberg, EK: „Vier Tage waren ausreichend, wir waren sehr zufrieden.“

Arto Metsänen, Glaston-Geschäftsführer: „Das Segment Solar wird weiter stark wachsen.“

Dominik Hinzen, Bohle: „Auch ohne den Samstag hatten wir mehr Zuspruch als erwartet.“

Jürgen Beford, A+W: „Es war klar zu sehen, dass die Kunden die Automatisierung wollen.“

Gerhard Sonnleitner, Lisec: „Unser neues offenes Standkonzept hat sich bewährt und viel Zuspruch von den Besuchern erfahren.“

Lloyd Talbert, C.R. Laurence: „Bei uns herrschte ab dem ersten Tag viel Trubel. Für uns hat sich die Messeteilnahme definitiv gelohnt.“

Heinz Teupen, TGT: „Selbst Glaser aus Südafrika und Ausstralien waren bei uns und haben gekauft. Die glasstec wird internationaler. “

Stefan Heuser TGI: „Wer es an 4 Tagen nicht schafft, schafft es an 5 Tagen auch nicht.“

André Leers, Lansing: „Die Stimmung bei den Handwerkern war gut. Wir waren zufrieden.“

Horst Mertes, fenetec: „Wir machten an den vier Tagen Abschlüsse über 1,8 Mio. Euro.“

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