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Neue Fenster können mehr

Glaswelt: Sehr geehrter Herr Pauly, Sie stehen der Marktanreizkampagne des VFF reserviert gegenüber. Warum?

Pauly: Roto warnt bereits seit Jahren davor, die Kommunikation zum Thema „Fenster“ auf den rein ökonomischen und technischen Aspekt zu verengen. Deshalb entspricht schon das Motto der VFF-Kampagne in keiner Weise unserem Verständnis von zeitgemäßem Marketing. „Neue Fenster sparen Geld“ argumentiert ausschließlich rational und suggeriert damit dem Endkunden, dass es sich ansonsten kaum lohnt, über eine Investition in neue Fenster nachzudenken. Damit verkauft sich die Branche weit unter Wert. Vielmehr sollten wir Bauherren und Renovierer von der vielfältigen Faszination moderner Fenster überzeugen. Das geht nur, wenn wir emotional kommunizieren und dabei voll auf die Mehrwert-Karte setzen. Gerne führe ich hier das Beispiel aus der Sanitärwirtschaft an, in der ich früher tätig war. Diese hat es nämlich geschafft, das Bad aus seiner Nasszellen-Schmuddelecke herauszuholen und für die Verbraucher zu einem begehrenswerten Wohn- und Lebensraum zu machen. Der Zweck des Wasser- und Energiesparens hat hier keine Bedeutung. Nein, moderne Bäder stehen primär für Ästhetik, Komfort und Regeneration. Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, Fenster ähnlich zu positionieren.

GLASWELT: Was wären denn die richtigen Themen, mit denen der Verband auf den Endkunden zugehen sollte?

Pauly: Zunächst sehe ich hier nicht nur den VFF oder andere Verbände im Obligo. Letztlich sind es vor allem die Betriebe selbst, die sich um ihr Geschäft und das zu ihm passende Marketing kümmern müssen. Was die Themenwahl angeht, wiederhole ich mich gerne: Es kommt darauf an, das vorhandene breite Argumentationsspektrum „Pro Fenster“ zu nutzen und möglichst ganzheitlich einzusetzen. Stichworte wie Bedienkomfort, Sicherheit, Design, Individualität und nutzenorientierte Raumlösungen mögen an dieser Stelle genügen. Damit wir uns richtig verstehen: Natürlich gehören Energiesparen und Klimaschutz ebenfalls auf die Pluspunkt-Liste – aber bitte nicht „exklusiv“.

GLASWELT: Roto stellt sich auf immer schwerere Flügelgewichte ein. Glauben Sie, dass wir künftig mit noch höheren Gewichtsklassen im Fensterbau rechnen müssen?

Pauly: Ja. Speziell im Aluminium-Segment dürfte das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. Dabei haben wir es mit einem weltweiten Trend zu tun. Er resultiert im Wesentlichen aus drei Faktoren: den immer schärferen politischen und gesetzlichen Vorgaben in Sachen Energieeinsparung und Klimaschutz, der architektonischen Priorität transparenter, heller Lebensräume sowie dem wachsenden Sicherheitsbedürfnis der Immobilienbesitzer. Selbst wenn wir es wollten, könnten wir die Entwicklung nicht stoppen. Fakt ist, dass der Beschlag eine entscheidende Schlüsselfunktion einnimmt. Ihr tragen leistungsfähige Hersteller durch innovative Produkt- und Montagelösungen Rechnung. Um die buchstäblich schwere Arbeit vor Ort zu vereinfachen bzw. praktikabel zu gestalten, sind besonders die Anbieter von Baustellen-Ausrüstungen gefordert. Vielleicht lassen sich ja bewährte Lösungen aus der Fassadentechnik auf den privaten Wohnungsbau übertragen.

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