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Nächstes Jahr drohen Rückgänge

Starkes Plus für Fenster und Türen 2010

„Die Fenster und Türenbranche hat 2010 deutlich von den Konjunkturpaketen und den KfW-Mitteln profitiert“, so Stephan Schmidt, GF des Fachverbands der Schloss- und Beschlag­industrie. Nach +3,3 % im letzten Jahr rechnet die Branche für 2010 mit einem Plus von 4,9 %.

Dieser Anstieg bedeutet eine Zunahme auf dann 12,6 Mio. Fenstereinheiten mit einer Fläche von über 21 Mio. m2. Für das Jahr 2011 erwarten das Marktforschungsinstitut Heinze und die Branchenverbände mindestens einen leichten Rückgang um etwa 1,3 %, nachdem die KfW-Mittel laut dem vorliegenden Energiekonzept der Bundesregierung erfreulicherweise doch wieder auf ca. 1 Mrd. Euro ausgeweitet werden sollen. Grund für den Rückgang sind die fehlenden öffentlichen Aufträge nach Auslaufen der Maßnahmen im Rahmen des Konjunkturpaketes II.

„Nach der ursprünglichen Kürzung der KfW-Gelder auf 435 Mio. Euro ist die erneute Aufstockung ein Schritt in die richtige Richtung und hilft der gesamten Bauwirtschaft“, erklärt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade VFF: „Nur durch eine Verstetigung der Fördermittel können die CO2-Ziele der Bundesregierung überhaupt erreicht werden. Besonders dem Endverbraucher muss bewusst werden: „Neue Fenster sparen Geld!“

Positiv merkt Tschorn an: „Der Trend zum höherwertigen Fenster ist klar erkennbar, es werden technisch anspruchsvollere Lösungen eingebaut. Das Wachstum beim Rahmenmaterial Holz von 3,0 % darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Holz relativ gesehen Marktanteile gegenüber anderen Rahmenmaterialien verloren hat. Holz-Metall-Rahmenkonstruktionen werden in 2010 sogar erstmals zweistellig – um 11,8 % – zunehmen.“ Die geringe Zunahme von Metallfenstern von 1,7 %, ist durch die Folgen der Wirtschaftskrise zu erklären, da diese Fenster vorrangig im gewerblichen Bereich und im Nichtwohnungsbau eingesetzt werden. Der befürchtete starke Rückgang ist jedoch ausgeblieben, dies ist auf die vielen Modernisierungen im Bereich von Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden zurückzuführen.

„Das dominierende Fensterrahmenmaterial in Deutschland ist weiterhin Kunststoff. 7,2 Mio. verkaufte Fenstereinheiten stehen für einen Marktanteil von 56,8 % in 2010. Wir verzeichnen damit erneut einen Anstieg des Marktanteils im Vergleich zum Vorjahr. Auch im europäischen Fenstermarkt sind Kunststoff­fenster unangefochtener Spitzenreiter. Diese positive Entwicklung wird sich auch in Zukunft fortsetzen“, unterstreicht Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V.

Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas, sieht positive Entwicklungen im Glassektor: „Der Einsatz der 3-fach-Verglasung liegt schon bei 40 %. Wir gehen davon aus, dass 3-fach-Wärmedämmglas sich innerhalb weniger Jahre zum Standardprodukt entwickeln wird.“ Grönegräs hofft, dass diese Entwicklungen auch zusätzliche Anreize für den Renovierungsbereich schaffen, da auch bereits mit einem Austausch der Verglasung – für einen Teil des Bestandes – erhebliche Einsparungen erreicht werden können.

Der Absatz von Außentüren konnte sich eben­­falls deutlich um 5,9 % verbessern, da hier auch energetische Sanierungen und Renovierungen ­ das Marktgeschehen beleben. Bis Ende 2010 ­ sehen die Experten hier ein Marktvolumen von rund 1,247 Mio. Außentüren.

Die Glas- und Fensterbranche warnt für die Zukunft davor, dass eine Kürzung der Fördermittel zur energetischen Sanierung, das Marktgeschehen empfindlich treffen kann. „Leere Kassen“, so sind sich die Verbandsgeschäftsführer einig, können nicht das Argument gegen energetische Sanierungen sein, da diese nicht nur die Wohnqualität steigern, sondern auch Geld sparen – welches an anderer Stelle wieder ausgegeben werden kann.

Die deutschen Hersteller von Fenstern, Fassaden und Haustüren beschäftigen rund 100000 Mitarbeiter in 7200 überwiegend kleinen und mittelgroßen Betrieben. Im Jahr 2009 erzielte die Branche insgesamt rund 8,8 Mrd. Euro Umsatz. Dazu kommen noch die Mitarbeiter und Umsätze der gesamten Zuliefer­industrie.

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