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Halbierte Taktzeit ohne Festigkeitseinbußen

Glaswelt: Sehr geehrter Herr Heilig, Sie haben sich auf den diesjährigen Innovationstagen Mitte November in Ettlingen sehr ­intensiv mit der Fensterfertigung, insbesondere mit der Weiterentwicklung der Schweißtechnik beschäftigt. Heißt das, dass aluplast im Bereich der Profilkonstruktion bereits die „perfekte Lösung“ anbietet und man hier zurzeit keine weiteren Innovationspotenziale sieht?

Andreas Heilig: Das System energeto aus dem Hause aluplast ist tatsächlich auf hohem Innovations­niveau anzusiedeln. Insbesondere durch den Ersatz der Stahlverstärkungen kann der Verarbeiter seine betrieblichen Abläufe verschlanken und ein System mit besten Wärmedämmwerten anbieten. Um diesen Weg weiter beschreiten zu können, ist es notwendig, dass die Prozesse bei der Fensterherstellung mit der Innovationsleistung auf dem Profilsektor Schritt halten. Insbesondere für neue Werkstoffkombinationen begrüßen wir es, wenn sich ein flexibleres Fügeverfahren am Markt ­etabliert.

GLASWELT: Sie haben sich das Infrarotschweißverfahren bei den Autoherstellern abgeschaut. Ist diese Verfahrenstechnik tatsächlich auch auf die PVC-Fertigung übertragbar?

Heilig: Alle Anzeichen sprechen dafür! Das Ergebnis unserer bisherigen Arbeit kann sich sehen lassen: halbierte Taktzeit ohne Einbußen in der Eckfestigkeit. Darüber hinaus bekräftigt uns die Tatsache, dass die Bewegungsabläufe im Wesentlichen dem heutigen Verfahren ähneln. Mit anderen Worten: Das grundsätzliche Anlagenkonzept kann erhalten bleiben, lediglich die Art des Wärmeeintrags wird angepasst. Dies wird auch die Anlagenkosten in vertretbarem Rahmen halten.

GLASWELT: Dazu haben Sie auf der Tagung gezeigt, dass die Prozesszeiten beim Kontaktschweißen durch deutlich höhere Temperaturen um bis zu 40 % zu reduzieren sind. Warum ist man darauf nicht schon vorher gekommen? Wo liegen die Probleme, wenn man mit höheren Schweißtemperaturen arbeitet?

Heilig: Es gibt bereits seit einigen Jahren Grundlagenversuche, wonach höhere Schweißtemperaturen zu kürzeren Taktzeiten führen können. Diese müssen jedoch individuell dem System und der PVC-Rezeptur angepasst werden. Besonders die Thermostabilisierung der Profile muss der Temperaturbelastung angemessen sein, um zu verhindern, dass die Profile verbrennen.

GLASWELT: Wird der Systemgeber aluplast jetzt in das Maschinen- und Anlagengeschäft einsteigen?

Heilig: aluplast bietet für die Verarbeitungstechnologie „foam inside“ bereits Anlagen zum Ausschäumen von Fensterprofilen an. Dennoch wollen wir unsere Aktivitäten nicht auf den Bereich der etablierten Fensterbaumaschinen ausweiten. Wir werden allerdings die Entwicklung des IR-Schweißverfahrens sowohl in der Forschung, als auch im Engineering eng mit den Partnern der Maschinenbranche begleiten.

Mehr zum Thema „Infrarotschweißen“ lesen Sie im Bericht über die aluplast-Veranstaltung in der ­vorliegenden Ausgabe auf ­Seite 14.

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