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Leichteres 3-fach-ISO

Besser mit Dünnglas

Schon bald werden Ug-Werte im Bereich von < 0,8 W/m2K gesetzliche ­Realität. Spätestens seit der EnEV 2009 und der für 2012 geplanten Verschärfung ist klar, dass 2-fach-ISO die gesetzlichen Anforderungen in Zukunft nicht mehr erfüllen werden. Diese lassen sich in der Regel nur mit 3-fach-ISO umsetzen.

Ein herkömmlicher Dreifachaufbau bringt aber auch Nachteile mit sich. Er ist zwangsläufig dicker als bei 2-fach-ISO und damit erheblich schwerer, was wiederum die Montage erschwert. Zudem werden durch das höhere Gewicht verstärkte Profile und Beschläge für Fenster und Fassaden benötigt. Diesen Problemen steht jetzt ein inte­ressanter Ansatz der Firma Lisec entgegen.

Das Unternehmen stellte auf der glasstec 2010 einen 3-fach-Aufbau mit vorgespannten Dünnglasscheiben vor. Dadurch spare man nicht nur Gewicht, sondern hätte auch das Problem der Klimalasten besser im Griff, so die Aussage gegenüber der GLASWELT.

Ein möglicher Elementaufbau bestehe aus einer 4 mm Floatglasscheibe außen, einer teilvorgespannten 2 mm Mittelscheibe und einem 3 mm Float innen. So lasse sich bei einem Gewicht von nur 22,5 kg/m2 ein Ug-Wert von 0,6 W/m2K erreichen sowie eine Lichttransmission von 73 %. Der Energiedurchlassgrad ist mit 61 % vergleichbar mit einem 2-fach-Isolierglas und dank der unterschiedlichen Scheibenstärken sei zudem eine gleichwertige Schalldämmung gewährleistet.

Durch die Membranwirkung des flexiblen vorgespannten Dünnglases im Element reduzierten sich die optischen Distortionen erheblich. Selbst bei großen Temperaturveränderungen kompensiere der Aufbau die entstehenden Druckschwankungen im Element. Glasbruch könne so fast ausgeschlossen werden.

Aufgrund der speziellen Verformung von Dünnglas wird auch bei breiten Scheibenzwischenräumen die Belastung am Randverbund geringer. Die Scheiben sind auf Position 2 und 5 oder wahlweise auf Position 3 und 5 beschichtet.

Was bleibt ist die größere Elementdicke. Mit Krypton sind zwar schmalere Aufbauten bei gleichen Ug-Werten möglich, jedoch ist dabei der Kostenaufwand zu hinterfragen.

Alternative zu Vakuumisolierglas?

Das geringe Gewicht, der sehr gute Wärmedämmwert und vor allem die unkomplizierte Fertigung mache das neue, leichtere 3-fach-Isolierglas auch im Vergleich zu Vakuumisolierglas äußerst attraktiv, so Lisec. Die Marktreife sei gegeben, denn schon heute lassen sich Isolierglaseinheiten mit Dünnglas-Dreifach-Aufbauten problemlos mit den bestehenden Verfahren fertigen. Hierfür stelle das Unternehmen auch die entsprechenden Anlagen bereit.

Das Dünnglas wird dabei ­mit einer Lisec Flatbed Vorspannanlage gehärtet. Diese erreicht eine gleichmäßige Gefügestruktur mit sehr guter Dichte und Verspannung der Oberflächen. Das Glashandling erfolgt hierbei berührungsfrei über Luftkissen. Das Ergebnis sind, so die Entwickler, extrem dünne und gleichzeitig ­flexible Spezialgläser mit geringsten optischen Distortionen. Diese Eigenschaften machen das vorgespannte Dünnglas auch für 2-fach-ISO, etwa ­ für Verbund- oder Kastenfenster, interessant. —

https://www.lisec.com/

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