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Isolierglas als Fassadendisplay

Transparenz in Bewegung

Die Onlyglass Mediafacade ist eine digitale Medienfassade, die Teil der Gebäudearchitektur ist. Die Displays ersetzen herkömmliche Verglasungssysteme, da sie die Funktionen von LED-Monitor und Isolierverglasung in einem neuartigen Medium verschmelzen. Dabei sei, so die Entwickler, von innen ein Höchstmaß an Licht- und Blicktransparenz gegeben, bei gleichzeitiger brillanter Bildwiedergabe an der Außenseite. Spannend ist: von innen ist die Displaywiedergabe (Filme, Bilder) nicht zu sehen. Man schaut durch die Glaselemente wie durch eine herkömmliche ISO-Scheibe und wird nicht durch die bunten und bewegten Bilder auf der Glasaußenseite abgelenkt. Im Verbund mit den rund eine Milliarde darstellbaren Farben (10 bit) erhält man ein höchst leistungsfähiges Display: ob als Großdisplay über die gesamte Fassadenfläche oder als Schaufenster dient es als Präsentationsfläche für bewegte Filme, Schriften, Bilder und Lichtinstallationen.

Die Medienfassade kann zudem bei der Modernisierung vorhandener Gebäude eingesetzt werden, ohne dass es zur baulichen Verfremdung der Fassade oder zu Eingriffen in die Bausub­stanz kommt. Das maximale Zusatzgewicht des Bildschirms liege bei 3,5 kg/m

Interview mit Reinhard Cordes

GLASWELT: Herr Cordes, Sie haben mit der Onlyglass Mediafacade ein außergewöhn­liches neues Fassadenprodukt entwickelt. ­Welcher Gedanke stand hierbei Pate?

Reinhard Cordes: Das Erscheinungsbild unserer Innenstädte verändert sich im Zuge der fortschreitenden Medialisierung rasant. Großformatige Werbeflächen mit bewegten Bildern erobern zunehmend die Fassadenflächen. An dieser Entwicklung wollen wir teilhaben. Unser Produkt kann in jedes Gebäude installiert werden. Ideal sind natürlich Hochhäuser und Stadien mit großem Glasanteil in der Fassade.

GLASWELT: Was ist das Besondere an der neuen Medienfassade?

Cordes: Hierbei handelt es sich um die weltweit erste transparente und farbige Medienfassade, die direkt in die Fassade integriert werden kann. Damit ist das System ein voll funktionsfähiges Teil des Gebäudes. Gleichzeitig erfüllt das Isolierglas seine normalen Funktionen, ohne die Nutzer im Inneren des Gebäudes durch die LED-Anzeige zu stören. Das intelligente Steuerungssystem der Displays, die lange Lebensdauer und ein ausgeklügeltes Reparatur- und Wartungskonzept sorgen zudem dafür, dass den ökonomischen wie auch den ökologischen Anforderungen unserer Zeit in jeder Hinsicht Rechnung getragen wird.

GLASWELT: Das System ist von Innen vollständig transparent? Wie funktioniert das?

Cordes: Das Display hat, auch wenn es eingeschaltet ist, keine Auswirkungen auf die Übertragung von natürlichem Tageslicht. In Abhängigkeit vom gewählten Pixelabstand (ab 20 mm bei einer Skalierbarkeit in 10 mm Stufen) liegt die Lichttransparenz zwischen 80 und 95 Prozent. Man kann, wie bei herkömmlichen Scheiben auch, uneingeschränkt von innen nach draußen sehen. So können die Räume hinter der LED-Anzeige also ganz normal genutzt werden.

GLASWELT: Und der LED-Bildschirm hat keinen Einfluss auf die Funktion des Isolierglases?

Cordes: Nein, das Isolierglas bleibt voll funktionsfähig. Egal ob es sich dabei um beschichtete oder unbeschichtete Scheiben handelt.

GLASWELT: Wie wird aus den ISO-Einheiten ein Riesenbildschirm?

Cordes: Sie müssen sich vorstellen, dass unser Mega-Bildschirm eine Kombination aus Einzel-Isoliergläsern (maximale Größe von 350 x ­270 cm) ist. Es gibt keine Begrenzung in der Anzahl der Module, die miteinander verbunden werden können. Das ist wie ein riesiger PC-Bildschirm. Hierbei ist die Bildschirmgröße theoretisch unbegrenzt. Beim Fassadeneinsatz halten wir Bildschirmgrößen von bis zu 1000 m2 für realistisch.

GLASWELT: Lässt sich das System bei Bestandsgebäuden für die Sanierung einsetzen?

Cordes: Das maximale Zusatzgewicht des Bildschirms liegt bei ca. 3,5 kg/m2. Aufgrund des geringen Zusatzgewichts ist der Einbau der Onlyglass Mediafacade in bestehende wie neue Gebäude aus statischer Sicht deshalb meist völlig unbedenklich. Das ist insbesondere auch im Hinblick auf den Denkmalschutz interessant. Bei einem denkmalgeschützten Projekt, das wir in Planung haben, war der Denkmalschützer sehr positiv in seiner Beurteilung.

GLASWELT: Und wie sieht es mit der Montage aus, worauf ist dabei zu achten?

Cordes: Da die LEDs im Isolierglas eingebettet sind, kann das Glaselement des Displays wie ein normales Isolierglas behandelt und in die Fassade eingebaut werden. Diese Eigenschaft hat den Vorteil, dass wir nicht die Gestalt des Gebäudes ändern. Die Fassadenarchitektur bleibt erhalten.

GLASWELT: Welchen Service bieten Sie Interessenten neben dem reinen Produkt noch an?

Cordes: Uns ist es wichtig, dass wir dem Kunden eine Full-Service-Lösung anbieten. Unser Unternehmen verfügt deshalb über Experten aus der Glasindustrie sowie aus der Medien- und Kommunikationsbranche: Daher verfügen wir nicht nur über ein hoch innovatives Produkt, sondern auch über die erforderlichen Kompetenzen in Sachen Beratung, Planung, Umsetzung und Montage sowie den entsprechenden After-Sales-Services. Darüber hinaus können wir eine benutzerfreundliche Schnittstelle für die Verwaltung, Planung und Kalkulation des Displays und seiner Nutzung bieten. Unsere intelligente Software (Playeverywhere) bietet dem Anwender ein automatisiertes Abrechnungssystem mit dem sekundengenau die Kosten der Displaywiedergabe (Filme, Bilder etc.) ermittelt und automatisch fakturiert werden können.

GLASWELT: Wie entstand die Idee zur Fassade und welche Zielgruppe sprechen Sie an?

Cordes: Wir wollen uns auf innovative Planer, mutige Bauherren sowie Investoren und Bauträger konzentrieren. Wir würden uns freuen, wenn wir die erste Onlyglass Medienfacade in Deutschland installieren könnten. Gute Chancen sehen wir in Asien und den USA. Als ich in New York zu Besuch war, kam mir der Gedanke, Glas mit Kommunikation zu verbinden. Der Blick nach draußen sollte nicht versperrt werden, um die ­attraktivste Eigenschaft von Glas, die Transparenz, zu erhalten. Das haben wir geschafft —

Das Unternehmen

Die Onlyglass Mediafacade GmbH, mit Sitz in Stuttgart und Verden, bietet mit den Fassadenelementen ein Full-Service-Paket mit einer Software an, die es erlaubt, jede Information (Content) in jedem Format an jeden Platz der Erde zu jeder Zeit digital zu senden und sekundengenau als Werbekontent automatisch an den Werbekunden zu berechnen. Die Bauelemente, die Software und alle weiteren zugehörigen Komponenten werden durch eigene Fachleute montiert und installiert. Die Handhabe des Systems kann den Nutzern am PC in wenigen Stunden vermittelt werden.

Die Onlyglass Mediafacade GmbH basiert auf einer Kooperation der Frerichs Glas GmbH, Verden und der netvico GmbH, Stuttgart.

http://www.onlyglass.de

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