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1. Westdeutsche Fenstertage

Infos aus der “grünen Hölle“

„Hier wird jetzt eine neue Tradition begründet, denn die Westdeutschen Fenstertage werden künftig im Nicht-fensterbau/frontale-Jahr als 2-tägige Veranstaltung Wissen vermitteln und als überregionaler Branchentreff fungieren“, so Landesinnungsmeister Siegfried Schmidt in seinem Grußwort. In den Jahren dazwischen bleibt es bei einer eintägigen Fachverbandstagung.

Ulrich Tschorn vom Verband Fenster und Fassade warnte die Zuhörerschaft: Die Preise der Rohstoff und Zulieferprodukte würden steigen. Deshalb gelte es, ein Fenster nicht unter Wert zu verkaufen und das Interesse der Kundschaft durch intensive Marketingmaßnahmen zu wecken.

Tschorn ging es auch um die Bedeutung von Qualität. Es gelte, nicht gleich beim Verkaufsgespräch die Reklamationen mitzuverkaufen. „Dienstleistungen und Produkte müssen den Versprechungen des Verkäufers entsprechen.“ Aber auch ein ordentliches Erscheinungsbild trage dazu bei, als Handwerker Erfolg zu haben. Sein abschließender Aufruf: „Bieten Sie Zusatznutzen an. Zeigen Sie dem Kunden, was die Zukunft bringt und nicht, was Stand der Technik ist.“ Für Tschorn ist der Preis eine von 84 Tasten auf dem Klavier. „Beherrschen Sie die komplette Klaviatur, dann wird diese eine Taste immer bedeutungsloser.“

Anschließend ging es auf der Tagung um den Werkstoff Holz: Die Holzzertifizierungssysteme FSC und PEFC wurden vergleichend dargestellt und Heinz Blumenstein vom Bundesverband Proholzfenster vermittelte seine Vision für den natürlichen Fensterwerkstoff: „Wir wollen in absehbarer Zeit 30 Prozent Marktanteil für Holz und Holz-Alu erreichen.“ Ökobilanzen brächten die Vorteile des Holzfensters zum Vorschein und die Produktion schaffe heimische Arbeitsplätze.

Weitere interessante Vorträge wechselten sich ab: So zeigte Jörg Neben, Produktmanager bei Roggemann, die Eigenschaften von Accoya-­Kanteln auf. „Wir möchten damit keine anderen Holzarten verdrängen, sondern dem Holzfenster zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten erschließen.“ Denn: Durch die Holzmodifikation könne man eine Kiefer mit der Dauerhaftigkeitsklasse 1 versehen. Dabei müsse das Fenster aber nur rund 15 bis 18 Prozent teurer werden.

Im Vortrag von Martin Laubrock von Winkhaus ging es um normative Neuerungen: Bei der DIN EN 1627-1630 (Inkrafttreten in der 2. Jahreshälfte 2011) werden die Widerstandsklassen umbenannt. Die bekannten „WK“-Klassen heißen dann „RC“. Und der bei den statischen Prüfungen verlangte Sandsack wird ersetzt durch den Impactor (ein Reifen, der einen harten Schlag vermittelt).

Am Freitag gab es dann weiteren gehaltvollen Input: Unter anderem vermittelte Ralf Spiekers einen Ausblick auf die Verschärfung der EnEV und deren gesetzlichen Werte. Burkhard ­Sauskojus von Otto Chemie informierte über Klebetechniken bei der Verglasung von Fenstern und Reiner Oberacker, Leiter der technischen Beratungsstelle im Landesverband Baden-Württemberg, referierte über die TRAV, 3-fach-ISO und die neue Glas-DIN 18008.

Viele der 130 Teilnehmer äußerten sich abschließend beeindruckt über die Tagung: „Die Wissensvermittlung, gepaart mit einem interessanten Umfeld und toller Atmosphäre, war hier einzigartig“, so der allgemeine Tenor der Gäste. —

Daniel Mund

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