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Eindrücke aus den Montageseminaren von TS Aluminium

Beim Aufmaß fängt es an

_Innerhalb der Seminare beschäftigt man sich ausführlich mit der Bedeutung eines korrekten Aufmaßes. Der Monteur muss wissen, welche Geräte und Hilfsmittel für ein sicheres Aufmaß erforderlich sind. Besonderes Augenmerk wird vor allem auf eine korrekte Aufmaßvorbereitung gelegt. Es muss vollständig erfasst werden, was insgesamt vor Ort montiert werden soll – inklusive aller Öffnungs- und Lüftungselemente etc. Dies kann in spezielle Aufmaßblätter und Fragebögen eingetragen werden, die sicherstellen, dass keine Details vergessen werden.

Neben der Darstellung der wirklich notwendigen Maße lernen die Seminarteilnehmer, wie Kontrollmaße genommen werden können, die die Richtigkeit der gefundenen Werte bestätigen.

Oft unterschätzt: Bauanschlüsse

Die Wandanschlüsse der Konstruktion an den vorhandenen Baukörper gehören ohne Zweifel zu den entscheidenden Punkten für eine fachgerechte Montage. Dies ergibt sich schon aus der Vielzahl der Anforderungen, die an den Wandanschluss gestellt werden:

  • Thermische Isolierung
  • Schlagregenschutz außen
  • Kontrollierte Abführung von Kondensat nach außen
  • Unterbrechung der wasserführenden Schicht
  • Dampfsperre innen
  • Luftdichtheit
  • Aufnahme von auftretenden Lasten und Bauteilbewegungen
  • Schutz vor aufsteigender Nässe im Bodenanschluss

Je nach vorhandenem Mauerwerk ist der Wandanschluss entsprechend auszuführen. Im Regelfall unterscheidet man Mauerwerk mit Putz, Mauerwerk mit Dämmung und Putz sowie Mauerwerk mit Vorsatzmauerwerk. Behandelt werden auch Sonderfälle wie der Anschluss an einen Balkon oder die Befestigung mit einem freistehenden Wandanschlussprofil.

Gleiches gilt für den Anschluss der seitlichen Elemente an das Mauerwerk. Hier ist zusätzlich von besonderer Bedeutung, dass die Anschlussfuge zwischen Element und Baukörper eine Bewegungsfuge ist, d.h., dass Längenänderungen im Element damit abgefangen werden. In diesem Fugenbereich herrscht ein Temperaturgefälle, so dass eindringende Raumluft bei Unterschreiten der Taupunkttemperatur kondensiert mit der Folge, dass eine Durchfeuchtung des Baukörperanschlusses verbunden mit einem erhöhten Wärmeverlust droht. Daher gilt grundsätzlich: Innen dichter als außen!

Schließlich beschäftigt man sich noch mit der Ausführung des Bodenanschlusses. Hier sind die Abdichtungen so auszuführen, dass Feuchtigkeit nur nach außen – vom Wintergarten weg – abgeführt wird. Auch ist ein Stau von Niederschlagwasser an den Elementen ist sicher zu Verhindern. Für den Bodenanschluss kann man als weitere Anforderung noch die Lastabtragung in das Fundament formulieren.

Nicht zu vergessen: Grundlagen der Dübeltechnik

Nicht vergessen werden darf, sich mit der Wahl des passenden Dübels zu beschäftigen. Dies ist sicher in der Praxis auch einer der Punkte, bei denen man sich oft auf sein „Gefühl“ verlässt. Im Seminar wird dargestellt, dass zur Ermittlung der auftretenden Lasten eine Statik erforderlich ist. Daneben bedarf es einer genauen Kenntnis des Baugrundes, um den erforderlichen Dübel ermitteln zu können.

Bei außengedämmten Mauerwerken bzw. Vorschalen ist darauf zu achten, dass die auftretenden Lasten mittels lastübertragender Maßnahmen (Leimbinder, Stahlwinkel) in das tragende Mauerwerk abgeleitet werden; bzw. über eine Stahlkonstruktion hinter der Wandschiene ins Fundament abgeleitet werden.

Und schließlich sind bei der Montage die Einbauanweisungen des Herstellers lt. Zulassung einzuhalten (Stichwort: Bohrlochreinigung, Drehmomentschlüssel).

Die Montageseminare werden bereits seit Jahren regelmäßig durchgeführt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Neben dem reinen Wissenstransfer spielt auch der Erfahrungsaustausch eine große Rolle. Und es erweist sich eines als wahr: Auch über das, was man täglich wie selbstverständlich tut, sollte man regelmäßig reflektieren. —

http://www.ts-alu.de

Rainer Trauernicht

Checkliste Aufmaß

Folgende Fragen sollten spätestens beim Aufmaß mit dem Auftraggeber geklärt sein:

Ist im Dachbereich ISO / VSG erforderlich (gedämmt oder ungedämmt)?

Beim Dach: Selbstreinigendes Glas ­(silikonfreie Dichtung)?

Beim Dach: Sonnenschutz-Verglasung oder Markise?

Isolierverglasung: Ist im Auftrag etwas besonderes vermerkt, wie Schallschutz / Wärmeschutzglas / Sicherheitsglas VSG (bei Montage auf Podest / Balkon) / Sichtschutzglas (Ornamentgläser)?

Sind Dachlüftungklappen, Walzenlüfter oder Schiebelüfter vorgesehen?

Befestigungsmöglichkeit im Sparren prüfen, evtl. zusätzlichen Stahl im Sparren einplanen. Hinweis für Monteure: Nicht in wasserführende Ebene bohren!

Was für eine Steuerung ist angeboten? Positionierung der Steuerung, ­eventuell Absprache mit dem Elektriker. ­Wurde ­eine Wetterstation (Regenwächter, ­Hygrostat, Windwächter) angeboten – Positionierung dieser Anlage.

Faltanlagen: Festlegung der Flügel nach innen oder außen aufschlagend (empfehlenswert bei Wintergärten unter 3,5 m Flügel nach außen, sonst muss Mobiliar im Wintergarten gerückt werden)?

Seminarinhalte

Theoretisches Grundwissen

Begonnen wird mit einem Überblick über die Grundlagen der Statik im Wintergartenbau. Ohne ein Verständnis für die grundlegenden statischen Verhältnisse und die entsprechenden Anforderungen an Wandanschluss, Träger, Rinne und Stütze ist eine fachgerechte Montage nicht möglich. Darauf folgend wird die EnEV behandelt und die darin enthaltenen Anforderungen an Wintergärten besprochen. Als Grundlage für die Darstellung dient die „Definition von Wintergärten und Wohn-Wintergärten unter Berücksichtigung der EnEV“ vom Bundesverband Wintergarten e.V. Beendet wird der „theoretische Teil“ mit einem Beitrag über Be- und Entlüftung und Beheizung eines Wintergartens. Vorgestellt werden insbesondere die physikalischen Besonderheiten der „Bauart Wintergarten“ im Gegensatz zu massiven Bauten und welche spezifischen Probleme daher in einem Wintergarten zu lösen sind. Eingegangen wird auch auf das Thema „Kondensation“. Es sollen die Grundlagen der Entstehung von Kondenswasser vermittelt werden, die für viele Endkunden einen vermeintlichen Reklamationsgrund wegen vermuteter Undichtigkeit der Konstruktion darstellt. In diesem Zusammenhang wird der „FTT-Rekorder“ vorgestellt, der für den Wintergartenbetrieb ein wichtiges Werkzeug ist, um überzeugend nachweisen zu können, wenn Kondenswasserbildung auf ein unzulängliches Lüftungsverhalten der Bauherren zurückzuführen ist.

Der Abschluss des Montageseminars findet in der Werkstatt statt: Hier ist ein Musterwintergarten aufgebaut, an dem alle wichtigen Punkte der Montage aufgezeigt und diskutiert werden können. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Verbindung der Profile und deren dauerhafter Abdichtung gelegt. So werden etwa Übungen zum Einsatz eines Rinnenverbinders gemacht und jeder Teilnehmer kann unter fachkundigen Augen demonstrieren, wie er bestimmte Probleme direkt bei der Montage löst.

Am Musterwintergarten selbst kann man sich dann noch mit dem Einbau der Elemente unter die Tragkonstruktion und mit der Frage der Dacheindeckung oder der Montage der Dachfenster beschäftigen.

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