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Scheibentausch statt Fenstertausch

Sanieren ohne 3-fach-ISO

Dass bereits allein durch die Sanierung der Fensterscheiben ein großer Teil an Energie eingespart werden kann, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel: Wird der Ug-Wert um 0,1 W/m2K gesenkt, lassen sich im Jahr ca. 1,2 Liter Heizöl pro Quadratmeter Fensterfläche einsparen. Das wiederum reduziert den Ausstoß von Kohlendioxid um ganze 3,6 Kilogramm. Werden nun beispielsweise ältere Isoliergläser mit einem Ug-Wert von 3,0 W/m2K durch moderne Wärmedämmgläser mit einem Ug-Wert von 1,1 W/m2K ersetzt, so reduziert sich der jährliche Heizölverbrauch um 23 Liter – und das pro Quadratmeter Fensterfläche. Verglichen mit Einfachverglasungen liegt die Ersparnis sogar bei 54 Litern pro Jahr und Quadratmeter.

Wichtig ist es, im Vorfeld einer Sanierung der Fenster, den Zustand der Rahmen zu überprüfen. Sind diese nicht zu alt und gut erhalten, kann es ausreichen, neues Glas einzusetzen.

Bei älteren Rahmen hingegen empfiehlt es sich, das gesamte Fenster – also Rahmen und Scheiben – zu erneuern. Insbesondere alte Metallrahmen mit Uf-Werten zwischen 3,8 und 7,0 W/m2K sind echte Wärmefresser.

Zum Vergleich: Holz- oder Kunststoffrahmen jüngeren Datums weisen durchschnittliche Uf-Werte zwischen 1,9 und 1,4 W/m2K auf. Sind solche Rahmen verbaut und noch in gutem Zustand, stellt der reine Scheibenaustausch eine Alternative dar. Das Einsetzen neuer Isoliergläser in die bestehenden Rahmen geht relativ schnell und ist weniger kostenintensiv als der Einbau neuer Fenster.

Ein nicht zu unterschätzender Fakt: es entsteht weniger Schmutz. Zudem entfällt Streichen oder Tapezieren, wenn am Fensterrahmen und dessen Anschluss zur Wand nicht gearbeitet werden muss. Gerade Schmutz und Lärm in der eigenen Wohnung halten viele Endverbraucher oft davor zurück, einen Fenstertausch vorzunehmen.

Denkmalschutz dünnes Isolierglas für schmale Holzrahmen

Als besonders problematisch erweist sich die Fenstersanierung häufig bei denkmalgeschützten Altbauten: Oft verbieten es die Denkmalschutzauflagen, die alten Fensterrahmen zu ersetzen, da moderne, breitere Rahmen das Erscheinungsbild des Gebäudes verändern würden. Die alte Einfachverglasung an sich darf zwar gegen modernes Isolierglas ausgetauscht werden, jedoch ist dieses in der Standardausführung nicht dünn genug, um in Holzrahmen mit seinen schmalen bzw. nicht ausreichend tiefen Fälzen zu passen. Eine Lösung für dieses Problem bietet der Glasanbieter Pilkington mit dem Vakuumglas Spacia. Aufgrund der dämmenden Wirkung des Vakuums zwischen den beiden Scheiben erreicht dieses Glas bei einer Dicke von rund 6 mm einen Ug-Wert von 1,4 W/m2K, bei einem g-Wert von ca. 67 %, und bietet damit in etwa die gleichen Wärmedämmeigenschaften wie ein herkömmliches 2-fach-Isolierglas, das eine Glasdicke von rund 23 mm aufweist. (Lesen Sie dazu auch den Beitrag „Denkmalschutz: Wenn es nicht nur um den U-Wert geht“ aus GLASWELT 07/2011, oder einfach unter https://www.glaswelt.de/ rechts oben im Suchfeld den Webcode 1071 eingeben.)

Vorsicht Schimmelgefahr

Ganz gleich jedoch, ob nur die Gläser oder die gesamten Fenster saniert bzw. getauscht werden: Sanierer sollten immer auch den Dämmzustand der umgebenden Wand überprüfen. Ist dieser ebenfalls nicht oder nur in unzureichendem Maße vorhanden, sollte auch hier nach modernen Maßgaben gedämmt werden, andernfalls droht Schimmelbildung. Denn Feuchtigkeit, die von der Raumluft nicht aufgenommen werden kann oder abgegeben wird, wenn die Temperatur sinkt, setzt sich immer an der kältesten Stelle ab.

Waren dies im Altbau zuvor die unisolierten Fensterscheiben, auf denen sich Beschlag bildete, würde bei einer ausbleibenden Sanierung einer unzureichend gedämmten Wand die Feuchtigkeit nun dort kondensieren und ins Mauerwerk einziehen. Durch eine gute Wärmedämmung wird dies vermieden. Als Faustregel gilt, dass der U-Wert der Wand nicht größer als der U-Wert der Fenster sein sollte. Der Grund: Sollte trotz umfassender Sanierung dennoch einmal Kondensat entstehen, so setzt sich dieses dann auf der Scheibe ab, was in der Regel nicht zu Schäden an der Bausubstanz führt.

Große Fensterflächen, große Einsparpotenziale

Besonders bemerkbar macht sich die Erneuerung von Fenstern und Fassaden dort, wo sie einen Großteil der Außenwand (oder des Dachs) bilden, etwa bei großzügig verglasten öffentlichen Gebäuden (Schwimmbädern, Sporthallen, etc.) sowie Objektbauten und Eingangsbereichen.

So setzte beispielsweise das Schwimmbad „Copa Ca Backum“ (Bild links) in Herten bei der Erneuerung seines Glasdaches auf einer Fläche von 500 m2 das wärmedämmende 2-fach-Isolierglas Pilkington Optitherm S3 ein, um den Vorgaben zur Energieeinsparung gerecht zu werden, und um die Betriebskosten zu senken und den steigenden Energiekosten entgegenzuwirken. Die Pilkington Optitherm Gläser sind auch als Einscheiben- oder Verbundsicherheitsglas lieferbar und können in dieser Variante auch in Glasfassaden eingesetzt werden, an die Personen direkt herantreten können. In der Variante Optitherm GS ist darüber hinaus auch ein Wärmedämmglas erhältlich, das speziell für den 3-fach-Aufbau konzipiert ist.

Doch nicht nur bei der Erneuerung bestehender Glasfronten lässt sich Glas sinnvoll einsetzen. Auch eine Zweite-Haut-Fassade aus Glas stellt bei der energetischen Sanierung durchaus eine Alternative dar. Unterfüttert mit entsprechendem Dämmmaterial, trägt solch eine vorgesetzte Fassade zur Verbesserung der Energiebilanz eines Bestandsgebäudes bei. Und nicht zuletzt sorgt eine durchgängige Verglasung in vielen Fällen für eine optische Gebäudeaufwertung und imposante Außendarstellung. —

Energiekostenrechner zeigt Möglichkeiten auf

Wer Einsparpotenziale genauer berechnen möchte und wissen will wie viel Energie und CO2 sich durch das Ersetzen älterer Fenster einsparen lässt, sollte einen Blick auf http://www.pilkington.de/energiekostenrechner werfen. Hier stellt der Glashersteller Pilkington ein Programm bereit, das anhand von nur drei Fragen einen Überblick über das Einsparpotenzial gibt. Nach Angaben zur auszutauschenden Quadratmeter- und Fensterzahl sowie zur derzeitigen Verglasung zeigt das Programm nicht nur die zu erzielenden Einsparungen pro Jahr an, sondern berechnet auch, nach wie viel Monaten sich die Sanierungskosten amortisiert haben.

http://www.pilkington.de

Einsparpotenzial: 212 Mio. MW pro Jahr

Um mindestens 20 Prozent soll der COg-Ausstoß in Europa bis 2020 gesenkt werden, so lautet die bisherige Zielsetzung der EU. Derzeit diskutieren die Politiker über eine Anhebung auf 25 oder 30 Prozent. Auch in Deutschland soll zukünftig noch mehr für die Entlastung des Klimas getan werden. Erklärtes Ziel: Um 40 Prozent sollen die Treibhausgasemissionen bis 2020 gesenkt werden, bis 2050 sogar um 80 Prozent. Um das zu erreichen, setzt die Bundesregierung vor allem auf die Mithilfe der Eigentümer von Wohngebäuden, die 40 Prozent der gesamten Energie verbrauchen (der Anteil am COg-Ausstoß liegt bei 20 Prozent).

Besonders hoch ist der Sanierungsbedarf bei Gebäuden, die vor dem Jahr 1978 errichtet wurden. Rund drei Viertel aller Häuser in Deutschland zählen zu dieser Kategorie. Laut Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) für zeitgemäßes Bauen e.V. könnten jährlich 212 Mio. MWh Energie eingespart werden, wären diese Häuser auf dem energetischen Niveau heutiger Neubauten.

Zum Vergleich: Der Gesamtendenergieverbrauch aller Haushalte in Deutschland lag 2009 bei rund 700 Mio. MWh. Der COg-Ausstoß ließe sich auf diese Weise um rund 58 Mio. Tonnen im Jahr reduzieren. Auch der Verband Fenster + Fassade (VFF) weist auf den wichtigen Beitrag hin, den Produkte der Glas-, Fenster- und Fassadenbranche zum Klimaschutz leisten. Schließlich, so heißt es von Seiten des Verbands, sei Energie, die erst gar nicht verbraucht werde, die sicherste Form der Energieeinsparung.

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