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Im Gespräch mit Georg F. Hesselbach

„Man braucht ein gutes Gespür für Marktentwicklungen“

Glaswelt – Herr Hesselbach, seit 40 Jahren beeinflussen Sie maßgeblich den Isolierglasmarkt in Deutschland. Was waren für Sie die Höhepunkte in dieser Zeit?

Georg F. Hesselbach – Da gibt es eine ganze Reihe von Höhepunkten auf die ich gerne, teils auch mit Stolz, zurückblicke. Alles begann natürlich mit der Produktion der ersten Isolierglasscheibe im Jahr 1971 und dem Aufbau unseres Isolierglaswerkes in Lauenförde sowie zwei Jahre später die Expansion in weitere Produktionsstandorte. Ein großer Sprung war 1979 die Gründung einer eigenen Entwicklungsgesellschaft und Einstieg in die Beschichtungstechnologie und im Jahr darauf die Bandmaßbeschichtung auf 3,21 x 6,00 m mit Vakuum-Sputter-Technik. Das war 1980. Dann folgte die Entwicklung unseres ersten farbneutralen Warmglases, dem silberbeschichteten iplus neutral. Gerne schaue ich auch auf die Wiedervereinigung zurück. Die Deutsche Einheit erlaubte uns nach der Wende die Gründung von Produktionsstätten in den neuen Bundesländern. Ein sehr bewegender Moment war die Anfeuerung der Floatwanne in Seingbouse, die unseren ersten Einstieg in die Floatglasproduktion (2000/2001) markierte. Das war ein großer Schritt vom Glasveredler hin zum Glasproduzenten. Und auch an die Investition in eine weitere Floatglasanlage mit nachgelagerter Solarglas-Veredelung (bei Magdeburg) im Jahr 2008/2009 denke ich immer wieder gerne.

GLASWELT – Wenn Sie zurückblicken, wo lagen bei diesen Projekten die größten Herausforderungen?

Hesselbach – Es ist sehr wichtig, immer ein gutes Gespür für die Entwicklungen im Markt zu haben und dieses dann auch entsprechend umzusetzen. Weiter ist es wichtig eine hohe Qualität und den besten Kundenservice zu bieten. Das ist jedoch nicht immer leicht.

GLASWELT – Wie wird sich die Glasbranche weiter entwickeln? Welche neuen Produktfelder sehen Sie?

Hesselbach – Eines ist sicher, es wird noch viele innovative Glasprodukte und Systemlösungen geben. Aktuell sehe ich im Bereich von wandelbaren und schaltbaren Scheiben und Glasbeschichtungen für multiple Anwendungen eine Reihe von Entwicklungen, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen werden.

GLASWELT – Worauf konzentriert sich die Interpane-Gruppe aktuell in ihrer Marktstrategie?

Hesselbach – Auf die Differenzierung und Spezialisierung von höherwertigen Produkten für die Anwendungsgebiete bei Architekturglas sowie bei Solar­glas.

GLASWELT – Wie schätzen Sie den Glasmarkt für 2012 und darüber hinaus ein?

Hesselbach – Die Glasbranche im Allgemeinen muss wieder mehr zu einem kooperativen ökonomischen, langfristigen Denken kommen. Nur so werden sich Innovationen und Investitionen in Glas lohnen und schneller amortisieren. Da sich wohl für 2012 kaum ein Wachstumsmarkt auftun wird, sollte man nicht nervös reagieren, sondern Vernunft und Augenmaß walten lassen. —

Die Fragen stellte Matthias Rehberger, Chef­redakteur der GLASWELT

Meilensteine bei Interpane

  • 1971 Produktion der ersten Isolierglasscheibe und des ersten Isolierglaswerkes (in Lauenförde)
  • 1979 Einstieg in die Beschichtungstechnologie und Gründung einer eigenen Entwicklungsgesellschaft
  • 1980 Bandmaßbeschichtung auf 3,21 x 6,00 m mit Vakuum-Sputter-Technik
  • 1982 Entwicklung eines farbneutralen, silberbeschichtete Warmglases
  • 1989/1990 Gründung der ersten Niederlassungen/Produktionen in den neuen Bundesländern
  • 2000/2001 Einstieg in die Floatglasproduktion
  • 2008/2009 Investition in eine weitere Floatglasanlage mit nachgelagerter Solarglas-Veredlung

https://www.interpane.com/

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