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SCHALTBARE GLASWÄNDE

Zwischen Offenheit und Diskretion

Der Wunsch nach viel natürlichem Tageslicht sowie nach großzügig gestalteten Innenräumen führt zum vermehrten Einsatz von Glas im Interieur. Doch wie geht man mit gläsernen Wänden um, wenn dennoch Privatsphäre gefragt ist?

Eine elegante Sichtschutz-Lösung im privaten – ebenso wie im öffentlichen und geschäftlichen – Umfeld erlauben schaltbare Verglasungen. Per Knopfdruck ändert hierbei das Glas seine Erscheinung und wechselt von blickdichtem Milchweiß zur Transparenz. Einen solchen Sichtschutz (englisch = Shelter) erlaubt das gleichnamige Glassystem von Isolar, das insbesondere für Trennwände eingesetzt wird.

Das Visorex shelter System ist als „Sandwich“ aufgebaut, d.h. als ein Glasverbund aus zwei Glasscheiben, in dessen Zwischenraum sich eine leitfähige Spezialfolie befindet, in die „Flüssigkristalle“ eingebettet sind.

Fließt kein Strom, ist die Folie opak und damit blickdicht. Hintergrund: die Flüssigkristalle sind im spannungsfreien Zustand völlig willkürlich angeordnet und das einfallende Licht wird in alle Richtungen gestreut.

Wird jedoch eine elektrische Spannung an die Folie gelegt, „klärt“ sich der Verbund auf. Die Scheibe wird durchsichtig, da sich die Kristalle einheitlich ausrichten und so für Transparenz sorgen. Im Sandwichaufbau weist das Glas in transparentem Zustand eine Lichtdurchlässigkeit von 75 % auf. Visorex shelter ist dabei UV-stabil entsprechend den Anforderungen des ISO 4892-3 Standards. Darüber hinaus ist es auch als Wärmedämmglas nach DIN EN 673 erhältlich. Neben rechteckigen Scheibenformaten lassen sich auch dreieckige, halbrunde oder ovale Formen anfertigen. Selbst Ausfräsungen sind ohne Einbußen in der Funktion möglich.

Die Steuerung für den Wechsel zwischen Transparenz und Opazität kann mittels Elektronik individuell gestaltet werden. Die Lebensdauer des Stromkreislaufs ist vom Hersteller mit 100000000 Schaltzyklen angegeben. Dabei sind keine Zwangsschaltungen mehr notwendig. Ein Netzteil der Schutzklasse II sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit durch Überspannungsschutz und Sicherung gegen Überhitzung. Der Betrieb erfolgt mit einer Spannung von lediglich 36 Volt. Dies erlaubt den Einsatz in Nassräumen und damit den Einsatz des schaltbaren Glases bei Glasduschen sowie als Wände in Bad-, Wellness- und SPA-Bereichen.

Der Einbau des Spezialglases

Das Shelter-Glas kann grundsätzlich von Fachpersonal unter Einhaltung der Verglasungsrichtlinien des Glaserhandwerks, Hadamar, montiert werden. Das System darf nach Auskunft des Herstellers jedoch ausschließlich mit einem shelter Power Supply der Serie SPS betrieben werden.

Je nach Größe der Gläser stehen verschiedene Ausführungen dieser Netzteile zur Verfügung. Alle SPS-Netzteile sind in ein stabiles Kunststoffgehäuse eingebaut, das auch für die Montage auf Hutschiene geeignet ist. Die Installation der Netzteile darf nur von ausgebildetem Fachpersonal nach VDE 0100 durchgeführt werden. In der Praxis kann so jeder Meisterbetrieb des Elektrofachhandwerks sowohl die Planung als auch den Anschluss des Systems bewerkstelligen.

Die Nutzer von Visorex shelter können aber nicht nur zwischen Sichtschutz und Transparenz wählen – das Produkt enthält weitere Features: Durch verschiedenfarbig getöntes Glas lässt es sich der Einrichtung anpassen. Und im blickdichten Zustand kann das Glas als Projektionsfläche für Bildschirmpräsentationen oder Videoclips dienen.

Im Bereich des Messebaus und bei Ausstellungen kann das schaltbare Glas den Aufbau von Trennwänden ersparen und gleichzeitig als Projektionsfläche für Präsentationen dienen. Zudem lassen sich damit auch Vitrinen ausstatten.

Durch die Kombination mit Sicherheitsglas und/oder Wärmedämmglas eröffnen sich weitere Einsatzmöglichkeiten, z.B. bei öffentlichen Gebäuden wie Sporthallen. Im laufenden Betrieb können die Sporttreibenden vor Einblicken von außen abgeschirmt werden. Durch den Einsatz mit Ballwurf-geprüftem Sicherheitsglas hält eine derartige Fassade auch den Schüssen kickender Schüler stand. Gleichzeitig kann so nach Herstellerauskunft auf Jalousie- oder Rollladensysteme verzichtet werden.

Für Fassadenanwendungen sind die Abmessungen von Interesse, in denen das Verbundglas hergestellt werden kann. Die maximal lieferbaren Maße liegen bei 1230 × 2800 mm (b x h). Auch die Kombination mit Brandschutzgläsern (bis EI 120) lässt sich mit dem System umsetzen. —

https://www.isolar.de/

So funktioniert das System

Das Prinzip einer shelter-Verglasung beruht auf einem optisch aktiven Material, das sich zwischen zwei leitend ­beschichteten Kunststofffolien befindet. Diese liegen innerhalb eines Glasverbunds und sorgen für den Stromfluss.

Fließt kein Strom, ist die Folie blickdicht (a). Im spannungsfreien Zustand sind die Flüssigkristalle willkürlich angeordnet und streuen das einfallende Licht.

Fließt Strom, d.h. wird eine elektrische Spannung angelegt, richten sich die Kristalle einheitlich aus und das Glas wird durchsichtig (b).



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