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neues Theater in Gütersloh

Vorhang auf

Nach zweijähriger Bauzeit ist in Gütersloh ein außergewöhnlicher Theater-Neubau entstanden, der sich aufgrund seiner Erscheinung zunächst nicht als Theater zu erkennen gibt.

Denn anders als klassisch strukturierte Theaterbauten, bei denen die verschiedenen Funktionen horizontal angeordnet sind, ist der mächtige Kubus (Baukosten 21,75 Mio Euro) vertikal organisiert. Grund dafür waren ein enger Kostenrahmen und die Beschränkungen des innerstädtischen Bauplatzes von nur rund 100 auf 150 m Fläche, auf dem auch noch Raum für einen Theaterplatz bleiben sollte.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, entwickelte das Hamburger Büro PFP Architekten einen sogenannten „Kulturwürfel“, der in die Höhe strebt und die verschiedenen Funktionsbereiche auf einer kleinen Grundfläche vertikal übereinander schichtet. Dieses Prinzip reduziert das umbaute Raumvolumen und ermöglicht flexible Nutzungen außerhalb des Theaterbetriebs.

Zu drei Seiten zeigt sich der kompakte Kubus bis auf schmale Fensterschlitze und zwei auskragende Bauteile massiv und geschlossen, während die Schaufassade zum Theaterplatz transparent als gläserner Vorhang ausgeführt ist und die innere Struktur des Gebäudes von außen lesbar macht. Deutlich zeichnen sich in dem gebäudehohen Luftraum hinter der Glasfassade eine geschwungene Wendeltreppe und der schwebend erscheinende, große Theatersaal ab. Wie auch die weiteren Funktionsbereiche des Theatersbaus ist er statisch an den 26 Meter hohen Bühnenturm angehängt, der das konstruktive ­ Zentrum bildet.

Glasfassade als großes Schaufenster zum Vorplatz

Wichtigstes Gestaltungselement des Theaterbaus ist zweifelsohne die rund 1000 m2 große Glasfassade zum neuen Theaterplatz, die das Gebäude zur „Vitrine“ werden lässt. Ihre Ausführung stellte die Planer vor große Herausforderungen: Um eine möglichst hohe Transparenz zu erzielen, fiel die Wahl auf eine hängende Stahlkonstruktion mit sehr schmalen Profilen. Zum Einsatz kam hier das Fassadensystem Raico Therm+ S-I 76, eine Stahlkonstruktion aus Hohlprofilen (200 x 100 x 8 mm).

Aufgrund des durchgehenden Luftraums wurde die gesamte Fassade mit einer Länge von 43 m und einer Höhe von 24 m vom Tragwerk des Dachs abgehängt und mit hinterspannten Stahlrohr-Streben zur Aufnahme der Windlasten gesichert.

Das größte Problem aber war die Ausrichtung nach Süden, die einen sehr guten Sonnenschutz erforderte. Ansonsten wäre in den Sommermonaten mit enormen Hitzeeinträgen zu rechnen gewesen, die sich aufgrund der offenen Raumstruktur im Bereich der Skylobby gesammelt hätten. Die Verwendung von außen liegenden Sonnenschutzelementen war aus gestalterischen Gründen nicht gewünscht, verschiedene Varianten mit Sonnenschutzlamellen oder bedrucktem Glas wurden ebenfalls verworfen.

Die Wahl der Planer fiel auf eine leistungsstarke 3-fach-Isolierverglasung mit Silverstar Combi Neutral 51/26 und Silverstar ENplus von Glas Trösch. Die Verglasung biete mit einem Ug-Wert von 0,7 W/m2K und einem Gesamtenergiedurchlassgrad von nur 24 Prozent ein effizientes Verhältnis von Wärmeschutz, Sonnenschutz und solaren Energiegewinnen im Winter. Gleichzeitig verdunkle die Verglasung den Innenraum durch ihren verhältnismäßig hohen Lichttransmissionsgrad von 43 Prozent nur minimal.

Das Fassadenraster erforderte Scheiben von über 4 m Länge und einem Gewicht von etwa einer Tonne im Erdgeschoss (die Gewicht der Einzelscheibe im OG lagen bei ca. 495 kg).

Die Glasfassade mit ihrem großen „Schaufenster“ macht das Theater zu einem neuen Wahrzeichen für die Stadt Gütersloh: Tagsüber spiegelt sie das städtische Leben auf dem Theaterplatz und den benachbarten historischen Wasserturm wider; und wenn abends die Vorstellungen beginnen verwandelt sich das ganze Gebäude in eine Bühne, die das Innenleben nach außen kehrt und die Besucher für die Vorbeigehenden zu Darstellern werden lässt. —

https://www.glastroesch.de/

Fassaden-Info

Architekten

PFP Architekten BDA, Hamburg

Ausführung Glasfassade

Knaup Metallbau GmbH, Rheda-Wiedenbrück

Fassadenberatung

Ingenieurbüro Schiller + Partner, Kornwestheim

Statik Glasfassade

Ingenieurbüro Wanzek GmbH, Bielefeld

Isolierglasverarbeitung

Nowak Glas, Bochum

Verglasung

Glas Trösch 3-fach-ISO: 10 mm ESG-H Silverstar Combi Neutral 51/26, SZR 12 mm (Argon), 10 mm ESG-H, SZR 12 mm (Argon), 10 mm ESG-H Silverstar ENplus

Neues Sonnenschutzglas im Programm

Fassadengläser sollen ein Höchstmaß an Wärmeisolierung ermöglichen, vor Überhitzung schützen und gleichzeitig möglichst viel Tageslicht in das Gebäudeinnere lassen. Das Leistungsspektrum für diese vermeintlich widersprüchlichen Eigenschaften drückt sich in der Selektivitätskennzahl „S“ aus, die das Verhältnis von Lichttransmission zum Gesamtenergiedurchlass (g-Wert) ausdrückt. Diese liegt bei Spitzenprodukten bislang bei knapp unterhalb von 2,0. Bei dem neuen 2-fach-Isolierglas Silverstar Superselekt 60/27 T von Glas Trösch ist es gelungen, die Selektivität nochmals deutlich auf 2,22 zu steigern, so der Hersteller. Dieser Wert errechnet sich aus einer Lichtdurchlässigkeit von 60 Prozent und einem g-Wert von nur 27 %.

Möglich wird dies durch eine dreifache Silberbeschichtung auf Position 2, also auf der Innenseite des Außenglases. Der Wärmedurchgangskoeffizient (Ug-Wert) des gesamten Aufbaus liegt bei 1,0 W/m2K und erfüllt so hohe Anforderungen an den winterlichen Wärmeschutz. Damit eignet sich das neue Glas sowohl für großflächige Fassaden als auch für kleinmaßstäblichere Glaslösungen mit hohen Sonnenschutz-Anforderungen.

Das „T“ im Produktnamen Silverstar Superselekt 60/27 T steht für „temperable“, das Glas ist also vorspannbar. Damit kann der Glasverarbeiter beschichtete Bandmaße vor Ort selbst zuschneiden und anschließend durch thermische Vorspannung zu ESG weiterverarbeiten.

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