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Wir mögen es gern bequem

Mund: Ab und zu müssen auch Redakteure in Hotels übernachten – vor ein paar Tagen beispielsweise in Nürnberg für den Messebesuch. Dabei fällt mir immer wieder auf: Die Fenster vieler Hotels sind in einem überproportional schlechteren Zustand als der Rest der Immobilie oder des Inventars. Dazu kommt: Oft ist das Zimmer überheizt und die individuelle Temperaturregelung durch den Gast findet nur über den Fenstergriff statt, da die Heizungsventile fehlen oder defekt sind. Und ab und zu ist beim Dreh-Kipp-Fenster schon eine Funktion ausgefallen oder das Element lässt sich nur mit brachialer Gewalt öffnen.

Rehberger: Es geht auch ohne Gewalt, manchmal reicht eine Nagelschere: Ich war einmal in einem finnischen Hotel, wo die Fensterflügel an den Rahmen geschraubt waren. Und es lief immer die Klimaanlage. Um an ein bisschen Frischluft zu kommen, habe ich mit meiner kleinen Schere mühsam Schraube für Schraube aufgedreht. So viel zum Wohlfühlen als Gast. Aber drehen wir doch einmal den Blickwinkel: Wie würde Dein Hotelzimmer aussehen, wenn Du es ganz nach Belieben ausstatten könntest?

Mund: Was ich besonders angenehm fände: Ich liege auf dem Bett und sehe fern, um mich vom Messetag etwas abzulenken und kann dann mit der gleichen Fernbedienung die Lüftungsstellung des Fensters beeinflussen. Das Gleiche sollte dann natürlich auch für die Heizungsregulierung/Klimatisierung des Zimmers gelten. Und Du, worauf würdest Du besonders Wert legen?

Rehberger: Ich fände es chic, wenn man keinen Fernseher mehr im Zimmer hätte. Stattdessen könnte man die raumhohe Fassadenscheibe als Projektionsfläche nutzen oder die Glastrennwand des Badzimmers. Und die Steuerung zum Fensteröffnen hätte ich gerne über mein Smartphone. Damit sollten sich auch gleich die Vorhänge regeln lassen. Alles, was wir hier aufgezählt haben, ist aber eigentlich keine Zukunftsmusik mehr.

Mund: Zukunftsmusik ist das schon noch – jedenfalls habe ich noch kein Objekt mit diesen Features erlebt. Aber: Auf der fensterbau/frontale wurde die Machbarkeit dieser Ideen an vielen Messeständen präsentiert. Allenthalben ging es darum, Fenster mit einem Mehrwert auszustatten – und das betraf diesmal nicht nur die reine Energieeffizienz, sondern vor allem auch Aspekte der Bequemlichkeit und der Luftqualität. Da lässt sich jetzt beispielsweise mit dem iPhone überprüfen, in welchem Zustand (geöffnet/geschlossen) sich die Fenster im Haus befinden, oder intelligente Sensoren im Raum steuern die geschickt verbauten Lüfter am Fenster. Ein Prototyp bezog sich auf die elektromechanische Dreh-Kipp-Unterstützung: Die Zustände können per Servo- oder Fernbedienung geändert werden. Schöne neue Fensterwelt, oder?

Rehberger: Auf alle Fälle. Hoffentlich waren auch die Hotelbesitzer auf der Messe und bauen für uns und die anderen Gäste viele dieser neuen Features jetzt ein. Und Ihnen, liebe Leser, viel Spaß bei der Lektüre der neuen GLASWELT.