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Militärhistorisches Museum in Dresden

Ein Keil in der Stadt

Die hohe Glaskonstruktion ist eine spektakuläre Erscheinung, die sehr viele Besucher in das Museum lockt. Diese wollen nicht nur die Exponate begutachten, sondern sich vor allem auch ein Bild von der modernen Architektur des Amerikaners Daniel Libeskind machen. Bei dem Gebäude durchdringt eine transparente Fassade aus Metalllamellen keilförmig den massiven Altbau und überlagert dabei den historischen Baukörper.

Der sogenannte Keil stellt so einen Einschnitt, ­eine Störung in das Gebäude dar und verändert nicht nur die äußere Gestalt, sondern auch das innere Raumgefüge grundlegend. Immer wieder durchbricht der Neubau den Altbau und eröffnet dem Besucher durch seine gläserne, transparente Struktur auf allen Ebenen überraschende, räumliche Verschränkungen und Ausblicke.

Der 30 Meter hohe Neubau überragt deutlich die säulenverzierte Triumphbogenfront des alten Mittelflügels. Dabei ist die Spitze des gläsernen Keils begehbar und erlaubt so den Besuchern einen spektakulären, neuen Blick auf die Stadt.

Hier liegt viel Symbolik im Entwurf. Die Spitze des Keils verweist auf die Stelle, an der in der Nacht vom 13. Februar 1945 die ersten Bomben der alliierten Luftangriffe einschlugen. Der Besucher wird auf die schwierige Geschichte der Stadt verwiesen und sieht gleichzeitig mit neuer Perspektive auf ein sich stetig entwickelndes Dresden.

Spezialgläser waren gefragt

Für den Aufbau der gläsernen Spitze fertigte der ClimaPlusSecurit-Partner Thiele rund 250 m² Isolier-, Sonnenschutz- und Sicherheitsgläser. Diese wurden zum Großteil als Modellscheiben ausgeführt. Dabei hat jede der Scheiben unterschiedliche Maße, die maximal bis zu 4445 x 1134 mm betragen.

Für die Fenster im Altbau produzierte die Flachglaswerk Radeburg GmbH rund 790 m² extra klares Glas SGG Cool-Lite SKN 074 mit Alarmspinne und Sonnenschutzbeschichtung. Die Brandschutzanforderungen an einen Teil der historischen Fenster wurden mit Brandschutzisolierglas der Vetrotech Saint-Gobain erfüllt.

Für diese Brandschutzgläser wurden die gleichen Sonnenschutzschichten und Basisgläser verwendet wie für die restlichen Gläser, sodass es keine optischen Unterschiede gibt.

Gelungene Umsetzung

Mit insgesamt 20000 m² Ausstellungsfläche ist das Militärhistorische Museum der Bundeswehr das größte Museum in Deutschland. Die Ausstellung geht dabei äußerst geschickt mit unterschiedlichen Arten von Räumen um.

Die Farbgebung und die Gestaltung der Vitrinen unterscheidet sich in den historischen Hallen grundlegend von denen im Neubau – dennoch zieht sich eine vergleichbare Atmosphäre durch die gesamte Ausstellung. Inhaltlich gelang es den Ausstellungsmachern, das brisante Thema Krieg abzubilden und nirgendwo zu verniedlichen oder allzu sehr zu abstrahieren – und sich doch gleichzeitig von der aufdringlichen Symbolik der Architektur abzusetzen. —

Projektbeteiligte

Architekten

Daniel Libeskind, rlw Reese, Lubic + Wöhrlin (ausführende Architekten)

Bauherr

Bundeswehr

Glashersteller

Thiele Glas Werk GmbH Wermsdorf, Flachglaswerk Radeburg GmbH, Vetrotech Saint-Gobain

Metallbauer

FLZ Stahl- und Metallbau Gmbh, Lauterbach/Rügen

Fensterbauer

Tischlerei Pötschke GmbH, Löbau

https://climaplus-securit.com/

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