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Hat das Fenster ein ­Imageproblem?

Mund: Neulich ging es auf dem Kongress der Kunststoff-Fensterprofilbranche (Prowindo) um die Frage, ob das Kunststofffenster eine Imagekampagne braucht. Die Branchenakteure treibt diese Frage schon länger um, sie konnten bislang aber noch keinen Konsens finden. Aber mal abgesehen von der Materialfrage – muss das Fenster eigentlich sein Image ­aufpolieren?

Rehberger: Nach meinem Gefühl würde es gut tun, das Fenster verstärkt in den Fokus der Renovierer zu rücken und zu zeigen, was moderne, technisch optimierte Fenstern leisten können. Denn vielen ist noch nicht bewusst, was Fenster heute alles leisten. Das gilt natürlich auch für Bauherren, die neu bauen wollen. Im Neubau steht das Fenster für viele Endkunden leider relativ weit hinten auf der Wunschliste.

Mund: Wunschlistenranking hin oder her – ein Haus ohne Fenster gibt es nicht. Wozu sollte man dann noch Geld ausgeben, um das Produkt Fenster stärker in den Fokus zu rücken? ­Vielmehr muss es doch darum gehen, die Vorteile eines einzelnen Produktes in den Vordergrund zu stellen und nicht alle Produkte eines Gewerkes. Schauen wir nach Österreich: Dort hat das Fenster bereits einen hohen Stellenwert – nicht, weil eine übergreifende Branchenkampagne dafür gesorgt hat, sondern weil einzelne Unternehmen ein starkes Markenbewusstsein geschaffen haben.

Rehberger: Gemeinsam ist man stark und kann mehr bewegen, als ein einzelnes Unternehmen. So birgt eine Kampagne, die von vielen Firmen gestützt wird meist größere (Werbe-) Potenziale, da mehr Geldmittel vorhanden sind. Im Gegensatz zu Österreich gibt es am Fenstermarkt in Deutschland sehr viele kleinere Anbieter, was meines Erachtens für ein gemeinsames Vorgehen spricht.

Mund: Du sprichst die Gemeinsamkeit an: Was hat man denn gemeinsam – außer dem Produkt Fenster? Die Unterschiede sind doch das Salz in der Suppe: Jede Materialgruppe hat ihre Argumente und jedes Unternehmen sollte auch seine speziellen Argumente parat haben. Je größer die Gruppe wird, die eine Kampagne initiiert, desto farbloser wird doch die Aussage sein (müssen), um einen gemeinsamen Konsens abzubilden. Dazu kommt, dass dann auch die Abstimmungen mit den Verantwortlichen der einzelnen Materialgruppen immer schwieriger werden.

Rehberger: Wenn alle Beteiligten ein gemeinsames Ziel definiert haben, lässt sich das auch ansprechend in einer Kampagne umsetzen. Und wie gesagt, wenn die Verbraucher „heiß“ auf neue Fenster werden, kann die gesamte Fensterbranche profitieren. In diese Richtung geht wohl auch die Idee der ­ VFF Dachmarke „Neue Fenster – Klimaschutz mit Durchblick“, die nicht materialspezifisch ausgerichtet ist. Was mich noch interessieren würde, was war eigentlich das Ergebnis auf dem Prowindo-Kongress zur Frage „Brauchen wir eine Imagekampagne?”.

Mund: Die Kunststoff-Fraktion konnte auch diesmal keinen Konsens finden. Wenn diese starke Gruppe, die bereits Erfahrungen in gemeinsamen Marketing-Aktionen gesammelt hat, sich nicht zu einer Kampagne durchringen kann, warum sollte dann ein noch größerer Kreis eher zu einem Konsens finden? Ich glaube, daraus wird nichts mehr. Ihnen, liebe Leser, wünschen wir jetzt viel interessanten Input mit unserer vollen Oktoberausgabe.